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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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dass der Botaniker und Sie in Kontakt stehen. Auf Verrat stehen in diesen Kreisen schreckliche Strafen.«
    An der Tür angekommen hielt Violet Wache, während Alfred sich an die Arbeit machte. Nur wenige Augenblicke dauerte es, bis das Schloss ein leises Klicken von sich gab.
    »Mylady, wir können«, flüsterte Alfred, während er seine Waffe, die offenbar auch gut als Werkzeug geeignet war, wieder in der Jacke verschwinden ließ. Violet blickte sich noch einmal nach allen Seiten um, dann huschte sie hinein. Der Geruch nach feuchter Erde und leichter Fäulnis stieg ihr in die Nase, als Alfred die Tür hinter ihnen schloss.
    In diesem Teil des Botanischen Gartens war sie zwar noch nie gewesen, aber sie war sicher, dass sie sich anhand der Stimmen orientieren und den Tatort finden würde. Momentan mussten sie sich in der Nähe der Präparationsräume befinden, wo die Gehilfen der Wissenschaftler Tiere und Pflanzen konservierten.
    »Ich muss gestehen, ich fühle mich im selben Gebäude mit so viel Polizei nicht wohl«, seufzte Alfred, als sie sich den Gang entlangtasteten, von Türklinke zu Türklinke, die im fahlen Morgenlicht glänzten, das durch kleine Fenster unter der Decke fiel. Licht zu machen wagten sie nicht, obwohl sie dann wesentlich schneller vorangekommen wären.
    »Besonders dann nicht, wenn ich gerade in dieses Gebäude eingebrochen bin.«
    »Nun haben Sie sich nicht so«, beruhigte ihn Violet. »Wir stehen auf der Seite des Gesetzes.«
    »Das könnten die aber ein wenig anders sehen. Ich glaube kaum, dass Lord Reginald begeistert sein wird, wenn er uns aus der Polizeiwache abholen lassen muss.«
    »Keine Sorge, so weit wird es nicht kommen. Wir versuchen einfach nur, uns einen kleinen Überblick zu verschaffen, und schneller, als Sie Bobby sagen können, sind wir auch schon wieder draußen.«
    Am Labor für Präparate vorbei gelangten sie in den Gang, der zu den Büros der Forscher und zur Pflanzenhalle führte. Jetzt kannte sich Violet wieder aus. Und sie hörte auch die Stimmen.
    Über nach Bohnerwachs duftendes, knarzendes Parkett huschten sie auf eine Treppe zu, die in die erste Etage des Gebäudes führte. An Blumenkübeln vorbei eilten sie zum Ende des Ganges, von wo ein weiterer Gang abzweigte.
    Jetzt waren die Stimmen schon lauter. »Wer ist nur zu so etwas imstande?«, hörte Violet und »Miller, seien Sie doch vorsichtig!« und dann das Schaben von Stuhlbeinen auf Parkett. Um die Ecke mussten sich die Polizisten befinden, wie der helle Lichtschein verriet.
    Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube spähte Violet um die Ecke und hätte um ein Haar aufgeschrien. Die Tür, vor der die Männer standen, gehörte tatsächlich John Borneman. »Offenbar hat es Mr Borneman erwischt«, berichtete sie, als sie sich wieder zurückzog.
    »Vielleicht ist seine Spinne ausgebüxt und hat ihn gebissen«, entgegnete Alfred und zog unbehaglich den Kopf ein.
    »Ich glaube kaum, dass er so unachtsam war«, sagte Violet, ohne sich für das Unbehagen ihres Butlers zu interessieren. »Ich habe Ihnen doch erzählt, dass ich den Eindruck hatte, er würde etwas verbergen. Vielleicht hat ihn sein Geheimnis eingeholt. Eines, das vielleicht mit unserem Fall zu tun hat.«
    Als Schritte zu hören waren, spähte Violet erneut um die Ecke. Gerade in diesem Augenblick kamen drei Paar Männer mit einer Trage aus dem Raum. Bornemans bleiches Gesicht war zu sehen und ein riesiger Blutfleck auf seinem Bauch. Ein paar blutige Kleidungsfetzen hingen an den Seiten von der Trage, direkt neben dem schlaffen Arm, dessen Hemdsärmel ebenfalls blutgetränkt war.
    »Du meine Güte!«, murmelte Violet, von Grauen gepackt.
    »Was sehen Sie, Mylady?«, erkundigte sich Alfred im Flüsterton.
    »Die Leute haben nicht übertrieben, er ist auf schreckliche Weise ums Leben gekommen.«
    »Verdammt noch mal, gibt es denn hier nichts, womit man die Leiche zudecken kann!«, donnerte da die Stimme eines Mannes durch den Gang. »Sucht gefälligst etwas, so kommt er mir nicht aus dem Haus!«
    Als Schritte über das Parkett knallten, wich Violet zurück.
    »Irgendwas hat ihn aufgeschlitzt«, flüsterte sie ihrem Butler zu. »Eine Spinne war das ganz gewiss nicht.«
    »Vielleicht ein Skarabäus?«, fragte Alfred. »Ich habe gehört, dass sich diese riesigen Mistkäfer aus Leichen herausfressen.«
    »Mal abgesehen, dass Mr Borneman ziemlich frisch verstorben aussieht, bezweifle ich, dass er einen Skarabäus geschluckt hat. Nein, das hier war etwas

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