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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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anderes. Schlimmstenfalls ein Killer, der ziemlich grob mit seinen Messern zu Werke gegangen ist.«
    Inzwischen hatten die Polizisten etwas gefunden, womit man die Leiche bedecken konnte.
    »Habt euch aber Zeit gelassen«, murrte ihr Vorgesetzter. »Los, deckt ihn zu und dann ab mit ihm in die Morgue!«
    Wenig später trampelten die Männer wieder los – in Richtung von Violet und Alfred!
    »Vielleicht sollten wir besser von hier verschwinden, ehe sie uns entdecken!«, schlug der Butler vor, doch Violet schüttelte den Kopf.
    »Negativ, Alfred, dazu bleibt uns keine Zeit. Los, in die Nische da! Und bleiben Sie so ruhig, wie Sie können!«
    Kaum hatten sie sich hinter dem Blumenkübel verborgen, kamen die Männer auch schon um die Ecke gebogen. Das Licht schalteten sie in dem Gang nicht ein, doch der Polizist, der voranging, leuchtete ihnen mit einer Laterne. Der Lichtstrahl fiel auch in die kleine Nische und streifte ihre Gesichter, doch die Männer blickten glücklicherweise nicht zur Seite.
    »Armer Teufel«, murmelte der Träger am rechten Fußende. »Sieht aus, als sei er regelrecht von innen heraus zerschnitten worden.«
    »Ach, und woher willst du das wissen?«, brummte sein Nachbar.
    »Na, hast du nicht gesehen, wie sein Bauch aussah? Richtig durchgefressen hat sich da was.«
    Kurz noch sah Violet, dass Borneman nun unter einem grauen Tuch ruhte. Flach zeichnete sich sein Körper auf der Bahre ab. Erst als die Männer vorbei waren, wagte sie, richtig durchzuatmen.
    »Und nun?«, flüsterte Alfred, der sich nun ebenfalls wieder zu regen begann. »Wir können ihnen nicht folgen, da würden wir auffliegen.«
    »Wir bleiben noch ein Weilchen hier«, beschloss Violet. »Vielleicht können wir einen Blick in Bornemans Büro werfen. Vielleicht finden sich irgendwelche Spuren.«
    »So, wie der leitende Inspektor, oder wer auch immer das war, geklungen hat, wird er darüber nicht erfreut sein.«
    Violet zuckte mit den Schultern. »Wir werden ja nicht reingehen, wenn er noch da ist. Aber glauben Sie mir, die Polizei hält sich nie lange an irgendeinem Tatort auf, denen sind die Erkenntnisse von Dr. Bell schnuppe.«
    »Dann sollten wir uns aber wenigstens in eines der Büros begeben, hier draußen ist es mir eindeutig zu gefährlich.«
    Violet nickte, schlich dann wieder zu der Ecke, und als sie sah, dass niemand vorhatte, das Haus auf dem gleichen Weg zu verlassen wie Borneman, bedeutete sie Alfred mitzukommen.
    Hinter der ersten Tür, die sie unverschlossen vorfanden, verschwanden sie. Das Büro musste ebenfalls einem Mitarbeiter gehören, der es allerdings vorgezogen hatte, das Verwaltungsgebäude rechtzeitig zu verlassen. Von den beiden Fenstern aus hatten sie einen wunderbaren Blick auf die Straße. Zur ihrer Rechten erblickte Violet die sensationslüsterne Menschenmenge – woher diese Menschen nur von dem Mord wussten? –, zu ihrer Linken konnte sie den Hinterausgang sehen, durch den sie gekommen waren und vor dem nun ein Fuhrwerk stand.
    Manchmal sind Polizeiinspektoren nicht so schlecht wie ihr Ruf, ging es Violet durch den Kopf.
    Wie lange sie wie bestellt und nicht abgeholt in dem muffigen Büro standen, das vollgestopft war mit eingestaubten Schmetterlingspräparaten, überprüfte Violet nicht. Als es ihm zu langweilig wurde, blätterte Alfred in einem in dickes Leder gebundenen Buch, das er aber schon bald mit angewiderter Miene zuschlug.
    »Sie haben es nicht so mit dem Krabbelzeugs, stimmt’s?«, stellte Violet fest, während sie auf dem Buchdeckel den Titel Die Welt der niederen Insekten las.
    »Seit ich in Shanghai mal eine sage und schreibe sieben Inch lange Kakerlake im Bett hatte, nicht mehr. Die Abbildung eben hat mich an eine der schlimmsten Nächte meines Lebens erinnert.«
    »Ich wusste ja gar nicht, dass Sie sich von so einem doch relativ harmlosen Krabbler erschrecken lassen.« Violet zuckte vielsagend mit den Augenbrauen.
    »Harmlos? Die starrte mich an, als würde sie gleich einen Revolver ziehen!«
    Violet schossen Tränen in die Augen, während sie sich bemühte, nicht laut aufzulachen. »Das können Kakerlaken? Oh, das möchte ich sehen! Irgendwo müssten sich doch auch in England größere Exemplare auftreiben lassen. Vielleicht in der Küche des Pubs, in den Sie an Ihren freien Nachmittagen gehen.«
    »Ich bitte Sie, Mylady, verschonen Sie mich mit diesen Viechern!«, flehte Alfred schaudernd. »Bevor ich eine von denen anfasse …«
    Plötzlich stockte er.
    »Was ist?«, flüsterte

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