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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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auch nicht wiedersehen, oder? Wie ist es zu Ihnen zurückgekommen?«
    »Ich …«
    »Und erzählen Sie mir keinen Unsinn.«
    »Ich habe nichts verraten. Wirklich nicht. Das Mädchen …«
    Borneman biss sich auf die Lippe. Lord Reginald war immer so gut zu mir, schoss es ihm durch den Kopf. Er hat mich gefördert und dafür gesorgt, dass ich aufsteigen konnte. Ich kann unmöglich seine Tochter verraten.
    Doch es war zu spät, denn der Fremde fragte: »Welches Mädchen?«
    »Ich … ich weiß nicht, wer sie war. Aber sie hat mir diese Spinne gebracht. Sie hat sie gefangen.«
    »So, so, gefangen«, sagte der Mann, während er langsam um den Schreibtisch herumschritt. »Einfach auf der Straße, oder?«
    Borneman lächelte unsicher. »So hat sie es mir jedenfalls erzählt.«
    »Und Sie können sich nicht daran erinnern, wer dieses Mädchen war? Kann es sein, dass sie vielleicht einer angesehenen Familie entstammt und ihre Nase in Dinge steckt, die sie nichts angehen?«
    Borneman schluckte. Woher wusste der Kerl das? War Lady Violet in Gefahr?
    »Ich weiß wirklich nicht, wer dieses Mädchen war. Sie hat mir die Spinne gebracht und damit hatte es sich.«
    Ein eisiges Lächeln breitete sich im Gesicht des Mannes aus. »Nun, wenn das so ist, wäre es vielleicht an der Zeit, eine weitere neue Spezies kennenzulernen.« Mit diesen Worten zog er eine kleine Schachtel hervor.
    Erschaudernd beobachtete der Wissenschaftler, wie er den Deckel anhob. Was die Schachtel enthielt, konnte er nicht erkennen, doch was, außer einer extrem giftigen Spinne, sollte er bei sich haben?
    »Bitte, verstehen Sie doch, was immer Sie getan haben, ich habe nichts verraten.«
    Noch immer lächelte der Mann, während er den Inhalt der Schachtel betrachtete. »Was soll ich denn getan haben?«
    »Etwas, das mich überhaupt nichts angeht. Und jetzt gehen Sie bitte, Sir, und nehmen Sie mit, was Sie da in der Schachtel haben.«
    »Aber, aber, Dr. Borneman, wo bleibt denn Ihr Forschergeist?« Damit stellte der Mann das Kästchen ab. Eine ganze Zeit lang passierte nichts, doch schließlich ertönte ein metallisches Klicken.
    Als wenig später ein Spinnenbein mit einem leisen Klacken auf die Tischplatte klopfte, weiteten sich Bornemans Augen vor Entsetzen.
    »Sie sind wahnsinnig!«, keuchte der Botaniker, doch im nächsten Augenblick machte das Gebilde einen Satz auf ihn zu.
     

17. Kapitel
     
    Auf ungefähr anderthalb Metern Höhe röchelte der Motor noch ein letztes Mal, zischte und dampfte, dann fiel das Gerät von der Wand. Seltsamerweise schien nichts kaputtgegangen zu sein, aber daran, den Fassadenkletterer mit dem Gewicht eines Menschen zu belasten, war nicht zu denken.
    »Das war wohl nichts«, murrte Violet.
    »Wir hätten vielleicht doch auf die klassische Methode zurückgreifen sollen, Mylady«, merkte Alfred spöttisch an. »Mit einem Seil wären wir schon drin.«
    »Sie haben recht, Alfred«, gab Violet zu, denn sie hatte keine Lust, sich mit ihm zu streiten. »Beim nächsten Mal nehmen wir auch etwas Klassisches mit, wenn Sie daran denken.«
    Alfred runzelte die Stirn. Eigentlich hatte er sich schon auf das kleine Streitgespräch gefreut. Und jetzt gab sie einfach so nach? »Alles in Ordnung mit Ihnen, Mylady?«
    »Ja, ich ärgere mich nur ein wenig darüber, dass wieder eine Erfindung von mir nicht klappt.«
    »Ihr Schirm und Ihre Spinnenfalle sind hervorragend.«
    »Das sind alles Dinge, die mit Tesla-Energie betrieben werden. Aber wenn es um Dampf geht, bin ich eine Niete.« Wütend schleuderte sie den Fassadenkletterer auf den Boden - wobei er dann doch Schaden genommen zu haben schien, zwei Zahnräder rollten nach rechts, und einer der Saugnäpfe machte einen Satz und blieb vor des Butlers makellos polierter Stiefelspitze liegen – und blickte zu den unerreichbar hoch eingesetzten Fenstern der Gruft auf, die eher einem Tempel glich als einer Begräbnisstätte. Warum machte sie es sich manchmal so schwer, wenn andere Lösungen einfacher waren?
    »Wir sollten zusammenpacken und es morgen wieder versuchen«, murrte Violet, als sie sich nach den Teilen des Fassadenkletterers bückte.
    »Nicht die schlechteste Idee, Mylady. Ein neuer Tag bringt neue Weisheit, lautet ein Sprichwort der Chinesen. Ein bisschen was ist schon dran an ihren Sprüchen.«
    Nachdem sie alles wieder in die Tasche gepackt hatten, verließen sie die Totenstadt, hinter der allmählich der Morgen heraufzudämmern begann.
    »Ich frage mich, was dieser Mann in seiner

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