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Bombe an Bord (Haie an Bord)

Bombe an Bord (Haie an Bord)

Titel: Bombe an Bord (Haie an Bord) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verfluchte Italien an sich, Isoputavabella insbesondere —
und drohte vorzeitigen Abbruch des Urlaubs und Rückreise an.
    „Diese Häufung der Diebstähle“, sagte
Tim, „ist verdächtig. Offenbar muß jeder Urlauber dran glauben. Das sieht nicht
aus nach Gelegenheitsdieben, sondern nach Profis.“
    „Also Geldbeutel festhalten“, nickte
Gaby. „Zum Glück habe ich meinen gar nicht mit. Der liegt im Hotelzimmer — und
dort liegt er hoffentlich gut.“
    „Es gibt auch Hoteldiebe“, unkte
Klößchen. „Wenn die bei uns eindringen, werden sie als erstes meine
Bermuda-Shorts nehmen. Ich ahne es.“
    „Deine Ahnung trügt dich“, sagte Gaby.
„Wenn Lockenkopf in deine Superhosen reinsteigt, verschwindet er darin wie in
einem Sack. Aber dieser Nachwuchs-Dieb ist sicherlich Spezialist für
Freiluft-Entwendungen. Im Hotel fiele er auf.“
    „Seltsam!“ Tim presste die Lippen
zusammen.
    „Was meinst du?“ fragte Gaby, an der
Friedas Huldigung wie ein Hagelschauer abgeprallt war.
    „Fällt’s euch nicht auf? Alles, was
Isoputavabella betrifft, war von Anfang an mit Diebstahl verbunden.“
    „Tatsächlich!“ sagte Gaby.
    Karl nickte heftig.
    „Wieso?“ fragte Klößchen.
    „Gerade du müßtest es wissen. Die erste
Kontaktperson zu der Stadt hier war eine — Diebin. Nämlich Carina Tegati.“
    „Ahhhh!“ machte Klößchen. „Das ist ein
Gesichtspunkt, den man im Auge behalten sollte. Stellt euch vor, wir werden
angesteckt! Bleibt man dann straffrei, wenn der Bazillus (Krankheitserreger) nachgewiesen wird?“
    „Unsereins“, belehrte ihn Tim, „bliebe
in jedem Falle straffrei. Weil wir noch nicht strafmündig sind. Man muß
mindestens 14 sein. Von 14 bis 18 wird bei Gesetzesbrechern das Jugendstrafrecht
angewandt. Klar?“
    „Waaaaaas?“ rief Klößchen. „Und das
sagst du erst jetzt! Wo ich doch 13 bin und mich hart auf die 14 zu bewege. Da
wird’s aber Zeit, daß wir unseren Vorteil noch ausnutzen.“
    Das war natürlich nicht ernst gemeint,
denn er feixte von einem Segelohr bis zum anderen.
    Trotzdem nahm ihm Karl alle Hoffnung.
    „Zwar wird das Jugendstrafrecht noch
nicht angewandt“, sagte er, „wenn du den sogenannten Vorteil ausnutzt. Was
jedoch nicht heißt, daß du den totalen Freibrief hast. Bestraft wirst du garantiert
— aber das nennt sich dann Erziehungsmaßnahmen. Im schlimmsten Fall erfolgt die
Einweisung in ein dafür zuständiges Heim.“
    „Dann schon lieber unsere Penne“,
meinte Klößchen — und schob sich ein Stück Schokolade zwischen die Zähne.
    „Immerhin zeichnet sich ab“, sagte Tim,
„daß es geradezu unmoralisch wäre, wenn wir nur ständig rumhängen — nämlich in
der Sonne zum Bräunen. Mag diese Stadt vielleicht kein Räuberlager sein, wie
Otto Vorhaus behauptet, kriminelle Zustände herrschen allemal. Da müssen wir
uns reinknien. Erstens geht es um Lockenkopf und Drei-Zöpfchen, zweitens um
Peter Weineackel, drittens um Diebstahl ganz allgemein. Und wenn uns Carina
Tegati über den Weg läuft, sollten wir nicht so tun, als wenn wir sie nicht
kennen. Wer im Ausland klaut, macht das zu Hause erst recht. Logo! Vielleicht
sind die Nachwuchs-Diebe ihre Kinder.“
    „Sowas gibt’s“, nickte Klößchen.
„Gewisse Begabungen vererben sich.“
    „Begabungen?“ fragte Gaby spitz. „Was
wirst du denn dann deinen Kindern mal vererben? Die Fähigkeit,
Schokoladen-Berge mit den Zähnen abzubauen?“
    „Schokolade beißt man nicht“, sagte
Klößchen. „Schokolade lutscht man. Das können auch Zahnlose.“

17. Verschleppt
     
    Für einen Moment wurde Peter Weineackel
ganz starr.
    Entsetzen!
    Er roch Schweiß — den Schweiß eines
Mannes, der sich heute noch nicht gewaschen, geduscht, gebadet hatte.
    Nur wenig Licht fiel durch das
aufgebrochene Fenster herein.
    Peter wollte sich herumwerfen und
fliehen.
    Hinterrücks wurde er gepackt.
    Eine gewaltige Hand preßte sich auf
seinen Mund. Peter versuchte, sich zu wehren. Aber er war machtlos gegen den
bärenstarken Kerl, wurde hochgehoben und zum Fenster geschleppt.
    „Ssssst!“ zischte der Mann. „Wenn du...
zappeln, ich... dich schlagen... bewußtlos.“
    Er sprach deutsch — ziemlich holperig,
aber Peter verstand ihn. Der Mann war Italiener und wußte offenbar, wen er vor
sich hatte.
    Peters Herz schlug zum Zerspringen. Er
war halbtot vor Angst. Widerstand sinnlos.
    Mit einer Hand hielt ihn der Mann im
Genick fest. Mit der andern stieß er das Fenster weit auf.
    Jetzt flutete Licht herein.
    Peter

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