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Bombe an Bord (Haie an Bord)

Bombe an Bord (Haie an Bord)

Titel: Bombe an Bord (Haie an Bord) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wen
man trifft. Zumal hier die Diebe schon im Vorschulalter — könnte ich mir denken
— mit dem Klauen anfangen. Aber ich schwöre dir, Mutti, wir wollen uns in
erster Linie Schiffe ansehen. Jachten, zum Beispiel. Vielleicht segeln wir ein
Stückchen. Weißt ja, daß ich schon etliche Segelstunden hatte. Mit einer ganz
kleinen Jolle werde ich fertig, wenn der Wind nicht zu stark bläst. Aber heute
ist es windstill wie in einer geschlossenen Kirche. Was ich noch sagen wollte:
Können wir uns darauf verlassen, daß ihr sofort um Hilfe ruft, wenn sich ein
Papagallo anpirscht?“ Susanne seufzte. „Er lenkt schon wieder ab“, sagte sie zu
Margot.
    „Lassen wir sie ziehen“, lächelte die.
„Gaby ist ja dabei und wird aufpassen. Wenn die Wildheit mit den Jungs
durchgeht, kann Gaby zügeln.“
    „Darauf könnt ihr euch verlassen“,
lächelte Margots Tochter. „Und ihr euch auch“, funkelte sie die Jungs an.
    „Was die Wildheit betrifft“, sagte
Klößchen mit vollem Mund, „die packt mich, wenn ich mir dieses la prima
colazione ansehe. Das heißt Frühstück. Aber es gibt viel zu wenig pane, burro,
biscotti, marmellata und panna (Brot, Butter, Kekse, Marmelade und Sahne). Und von cioccolata ( Schokolade ) keine Spur.“
    „Es ist viel gesünder“, sagte Margot,
„bei dieser Hitze wenig zu essen.“
    „Anscheinend haben das die Italiener
voll drauf“, brummte Klößchen. „Dann werde ich mir nachher ersatzweise ein
Stück vom Sonnenschein abschneiden. Vielleicht werde ich davon satt. Wie ißt
man den eigentlich: roh oder gebraten?“
    „Man legt ihn in ein dunkles Zimmer“,
sagte Tim, „und wartet, bis er reif wird. So? Können wir jetzt aufbrechen? Dann
Arrivederci, Signoras (Auf Wiedersehen, meine Damen).“ Zum Abschied
zeigte er sich als vollendeter Kavalier, schenkte nämlich beiden Müttern Kaffee
in die Tassen ein. Dann flüchteten die vier über die große Terrasse, auf der
mindestens dreißig Tische und ebenso viele Sonnenschirme aufgestellt waren.
Hotelgäste frühstückten. Ein paar Kleinkinder waren dabei. Sie plärrten, weil
sie ihre Milch nicht trinken wollten. Das störte einige Gäste, und sie rümpften
die Nase.
    Kellner eilten mit Tabletts hin und
her.
    Einer, der älter war, hatte die
Oberaufsicht, machte selbst keinen Finger krumm, trieb aber die jüngeren an.
Vermutlich befanden die sich noch in der Ausbildung, hatten also wenig Rechte.
    Sicherlich, dachte Tim, kassiert der
Alte sämtliche Trinkgelder. Und daran sieht man mal wieder: Nicht der Fleiß
wird belohnt, sondern wer die Macht hat, sahnt ab. Deshalb drängen sich ja so
viele schräge Vögel in die Politik.
    Die Suche nach der Poseidon, falls die
Jacht wirklich so hieß, war angesagt.
    Tim hatte das Foto in die Brusttasche
seines Khakihemdes gesteckt.
    Bevor sie loszogen, sahen sich alle
nochmals das Foto an. Vor allem ging es darum, sich die Gesichter einzuprägen.
Wußte man denn, wem man über den Weg lief, zufälligerweise!
    Sie marschierten zum Hafen. Ziemlich
große Pötte ankerten hier; und am Kai war ein Gewurle wie in einem
Ameisenhaufen, den der Blitz getroffen hat.
    Es gab auch kleinere Jachten, aber
keine ähnelte dem abgebildeten Kahn.
    „Dort hinten verleiht einer
Segelboote“, sagte Tim. „Ich schlage vor, wir chartern ( mieten ) uns die
kleinste Nußschale und segeln zum Sandelini-Strand.“
    „Wohin?“ fragte Klößchen.
    „Zu dem hochgelobten Naturstrand“,
erklärte Tim. „Der liegt ziemlich weit draußen und erfreut sich grenzenloser
Einsamkeit, weil die meisten zu faul sind, den Anmarsch unter die Hufe zu
nehmen. Es führt zwar auch eine Straße hin, aber die ist nur für Anlieger
offen. Anlieger sind Skipper, deren Boot im zweiten Jachthafen liegt. Der ist
nämlich auch dort draußen. Und wäre, meine ich, der richtige Liegeplatz für
einen Ganoven-Pott. Also?“
    Bei einem schmuddeligen Typ, der
fürchterlich schielte, mieteten sie ein kleines Segelboot. Als Kaution ( Sicherheit )
mußten sie eine größere Summe hinter legen. Aber damit hatten sie gerechnet und
deshalb das gesamte Taschengeld mitgebracht.

     
    Das Boot verfügte über Ruder und wäre
für zwei Mann Besatzung bequem gewesen — für vier wurde es eng; und Gaby
überlegte laut, ob es nicht besser sei, wenn Klößchen schwimme — und das Boot
dabei schiebe. Natürlich war das nicht ernst gemeint.
    Anfangs mußte Tim die Ruder einsetzen,
denn die Windstille hielt an. Doch kaum hatten sie die Hafenmole hinter sich,
als eine

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