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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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jedenfalls nicht .«
    »Und wo liegt das Interesse
Ihres Auftraggebers ?« fragte Johnny. »Will er das
Versteck erfahren und den Schatz heben ?«
    »Nicht unbedingt«, sagte Hagen
langsam. »Mein Klient ist überaus wohlhabend und außerdem Sammler von
Antiquitäten. Er möchte sehr gern Teile dieses Inkaschatzes besitzen, besonders
die Statuen. Er ist bereit, gut dafür zu bezahlen .«
    Jimmy Hagen leerte sein Glas
und stellte es auf die Frisierkommode.
    »Sie wissen wahrscheinlich, was
nach dem Gesetz mit neuentdeckten Altertümern geschieht ?« sagte er. »Sie gehören dem Staat und müssen den Behörden übergeben werden,
wofür dann eine ihrem Wert entsprechende Belohnung gezahlt wird. Ich glaube,
wir können voraussetzen, daß die Partner des Toreros nicht die Absicht hegen,
den Fund den Behörden auszuliefern. Und mein Auftraggeber befürchtet nun, daß
diese Leute die goldenen Figuren einschmelzen, um sie leichter zu Geld machen
zu können. Für ihn ist es ein Alptraum, daß diese unschätzbar wertvollen
Kunstgegenstände eingeschmolzen und nach Gewicht verkauft werden könnten .«
    Ich mußte an die kleine Statue
im Koffer denken, die ich für Bronze gehalten hatte. Ich begriff sogleich, daß
Jimmy von Juan Gonzales sprach — er war der Torero, um den es da ging.
    »Okay«, sagte Johnny. »Das
ergibt allmählich einen Sinn. Was haben Sie denn nun schon erreicht ?«
    »Praktisch nichts.« Hagen
rümpfte mißgelaunt die Nase. »Man muß solche
Nachforschungen natürlich überaus diskret betreiben. Man kann nicht von einem Torero
zum andern gehen und fragen, wer denn die Goldenen Inkas gefunden habe. Ich bin
seit einer Woche hier, habe herumgehorcht und auch ein paar Tatsachen
zusammengetragen. Ich war auf einen Stierkämpfer aus, der sich ungewöhnlich
benahm. Wenn das Gerücht von den Millionen Pesos und der Goldfigur stimmte,
dann konnte ich doch wohl voraussetzen, daß der Betreffende nicht so leben
würde, wie Stierkämpfer das normalerweise tun. Und so einen Mann fand ich auch:
Juan Gonzales. Das war der Hauptgrund, weswegen ich mich mit Mavis in
Verbindung setzte. Diese Stierkämpfer sind reineweg verrückt nach
Nordamerikanerinnen, besonders wenn sie blond sind. Und Mavis!« Er lächelte
mich an. »Wer wäre nicht verrückt nach Mavis? Aber es war zu spät. Juan
Gonzales war ermordet worden, was meines Erachtens die Annahme untermauert, daß
er der fragliche Mann war, und es beantwortet auch Ihre Frage, ob die Leute,
die ihn bezahlten, nicht zu vertrauensselig gewesen seien. Denn ich habe nichts
davon gehört, daß bei seiner Leiche auch ein paar Millionen Pesos oder eine
goldene Figur gefunden worden sind .«
    Johnny wanderte zur Kommode und
füllte automatisch sein Glas wieder auf.
    »Und was werden Sie nun
unternehmen ?« fragte er.
    »Da fragen Sie mich zuviel .« Jimmy zuckte die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Meine
einzige Hoffnung ist, irgendwie den Mördern von Gonzales auf die Spur zu
kommen, bevor die Polizei das besorgt. Sie verstehen mich recht: Ich werde
nicht dafür bezahlt, Gonzales’ Mörder zu suchen; man bezahlt mich vielmehr
dafür, die Besitzer der Goldenen Inkas ausfindig und ihnen ein Angebot zu
machen — für alle Figuren oder wenigstens für so viele, wie sie zu verkaufen
bereit sind .«
    »Und Sie legen noch Wert auf
unsere Hilfe ?« fragte Johnny.
    »Aber selbstverständlich«,
versicherte Jimmy eifrig. »Wenn wir zu dritt arbeiten, sind unsere Chancen doch
weitaus besser. Wollen Sie mein Angebot akzeptieren ?«
    »Gern«, sagte Johnny. »Aber
wenn Sie uns beauftragen, wäre da vorher noch eine kleine Formalität zu
erledigen .«
    »Ich gebe Ihnen einen Scheck
über fünfhundert Dollar«, sagte Jimmy rasch. »Jetzt gleich. Okay?«
    »Abgemacht«, sagte Johnny.
    Hagen schrieb den Scheck aus
und reichte ihn Johnny, und dann drückten sie sich schon freundlicher die Hände
als beim erstenmal.
    »All right, Mavis«, meinte
Johnny. »Gehen wir an die Arbeit .«
    »Und geben Sie mir Bescheid,
sobald Sie auf irgendeine Spur stoßen«, bat Jimmy Hagen inständig.
    »Klarer Fall«, sagte Johnny und
trat in den Flur hinaus.
    »Nun werden wir beide uns wohl
doch nicht so häufig sehen, wie ich gehofft hatte, Mavis .« Jimmy lächelte mich mit warmen Augen an. Warm? Richtiger: heiß.
    »Das kann man nie wissen«,
sagte ich. »So long ...«
    Ich folgte Johnny zurück in
mein Zimmer. Er ging zum Fenster, vergrub die Hände in den Hosentaschen und
blickte auf die Straße

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