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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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genau. Du hast es diebstahlsicher gemacht, hast du behauptet. Jede
Lade ist mit einem Hauptschlüssel zu verschließen .«
    »Freut mich, daß du es noch weißt,
Mavis«, sagte er. »Und nun denk bitte nach: Was war das letzte, das du im Büro
getan hast, bevor du in Urlaub gefahren bist? Laß dir Zeit — wir haben im
Augenblick keine Eile .«
    Ich überlegte einen Augenblick.
»Na klar«, sagte ich. »Ich habe sämtliche Laden abgeschlossen, das habe ich
getan. Du warst ja an diesem Nachmittag nicht mehr im Büro .«
    »Du schwimmst im richtigen
Fahrwasser, Mavis«, sagte er. »Bleib dabei. Und nun — was hast du mit dem
Schlüssel gemacht ?«
    »Well, ich... ich...«
    Ich sah, wie es in seinen Augen
funkelte, und wich einen Schritt zurück.
    »Wag ja nicht, mich anzurühren,
Johnny Rio !« sagte ich hastig. »Du weißt, wie gut ich
Judo beherrsche, und wenn du...«
    »Ich will es dir verraten, was
du mit dem Schlüssel gemacht hast !« schrie er. »Du hast
ihn mit nach Mexiko in Urlaub genommen, das hast du gemacht !«
    Ich wich noch ein Stückchen
weiter zurück. »Also«, schluckte ich, »da irrst du dich, Johnny. Um ehrlich zu
sein: Ich habe den Schlüssel nicht mit in Urlaub genommen .«
    »Du hast ihn doch nicht
weggeworfen ?« sagte er heiser.
    »Nein.« Ich biß mir auf die
Lippen. »Er steckt noch in meiner roten Handtasche zu Hause .«
    Er gab ein Geräusch von sich,
das ich nur als dumpfes Grollen bezeichnen kann.
    »Willst du damit sagen, daß ich
nach Mexiko geflogen bin, obwohl ich weiter nichts hätte zu tun brauchen, als
sechs Straßen weit in dein Apartment zu spazieren und dort den Schlüssel zu
holen ?«
    »Genauso ist es«, sagte ich.
»Aber du hättest ohnehin kommen müssen, Johnny. Deshalb habe ich dir ja
telegrafiert. Ich stecke in einer Klemme, in einer bösen Klemme, und wenn die
Behörden mich nicht wegen Mordes anklagen, dann wird mich Don Alfredo seinen
Stieren vorwerfen, weil er keine Erpressungsgelder zahlen will, und jemand hat
die vierzig Millionen Pesos gestohlen und obendrein den Goldenen Inka, den ich
am Abend gefunden habe, als Juan Gonzales ermordet wurde... und, Johnny: Ich
habe Angst!«
    Tief in seinem Hals gurgelte
es, als er nach Luft schnappte.
    »Jetzt ist es soweit«, sagte
er. »Ich wußte ja, es mußte früher oder später so kommen — aber jetzt ist es
tatsächlich soweit: Mavis, du bist verrückt geworden. Übergeschnappt! Du
gehörst in die Klapsmühle .«
    »Würdest du mir bitte ernsthaft
zuhören, Johnny Rio! Das ist ja noch nicht mal die Hälfte! Der Taxifahrer, der
mich zu Juan Gonzales gebracht hat, Pepe — es war seine Leiche, die wir in dem
großen Koffer gefunden haben, der mit dem anderen Koffer vertauscht wurde, in
dem das Geld und der Goldene Inka lagen .«
    »Und wo hast du die Leiche von
Haumichblau, dem Häuptling der Apachen, versteckt ?« fragte er. »Unterm Bett?«
    Wieder einmal klopfte es an der
Tür.
    »Ha !« sagte Johnny dramatisch. »Das wird das Rollkontor sein — mit zwei weiteren
Leichen! Laß sie rein !«
    »Du bist ein Vollidiot !« preßte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Laß du sie doch rein !«
    Er zuckte die Schultern, ging
zur Tür und öffnete.
    Ich sah, wie Johnny mit einem
Fuß zutrat, und dann landete ein Mann mit gewaltigem Krach am Boden. Das Messer
hielt er noch immer fest umklammert.
    Johnny wandte sich zu mir um.
»Hast du Besuch erwartet, Mavis ?«
    »Er heißt Tonio«, sagte ich
erschauernd. »Er arbeitet für Don Alfredo Esteban. Ich bin nicht verrückt...«
    »Und ich habe deine Story für
ein Hirngespinst gehalten«, sagte Johnny. »Aber solch einen Typ würde sich
niemand ausdenken, nur damit die Leute etwas zu lachen haben. Am besten fängst
du mal ganz von vorn an, Mavis, und schön hübsch langsam...«
    »Was wird mit ihm ?« sagte ich und wies auf Tonio. »So etwas hat eine Dame
nicht gern in ihrem Zimmer herumliegen .«
    »Was glaubst du wohl, wofür das
Hotel Personal hat ?« meinte Johnny.
    Fünf Minuten später erschienen
der zweite Geschäftsführer und vier kräftig gebaute Kellner. Johnny erzählte ihnen
etwas von Einbrechern, und sie glaubten ihm wohl, denn sie entschuldigten sich
in einem fort. Mexiko sei doch so ein friedliches, ruhiges Land, sagten sie, und transportierten Tonio hinaus.
    Als sie weg waren, sank Johnny
in einen Sessel, brannte sich eine Zigarette an und sah zu mir herüber.
    »Von Anfang an, Mavis«, sagte
er. »Und laß dir Zeit .«
    »All right«, sagte ich.

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