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Bombenspiel

Bombenspiel

Titel: Bombenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Erfolg, weil alles – dank Raghus Arbeit – offiziell seine Richtigkeit hatte, aber er wird keine Ruhe geben. Fries ist ein Experte auf seinem Gebiet. Raghu hat auf dem PC des Deutschen Links vorgefunden, die zumindest darauf hindeuten, dass er Verdacht schöpft.«
    Der Inder erhob sich und deutete auf die Oberfläche von Fries’ PC: »Er surft seit Wochen im Internet und schnüffelt in der Vita von Abdul herum. Er hat sich über Terrornetzwerke informiert und versucht, sich in eines unserer Programme einzuloggen.«
    »Und wir haben ihn dabei beobachtet, wie er stundenlang nachts im Skywalk die Wände und Böden abgeklopft hat«, ergänzte Mthetwa. »Wenn Fries weiterschnüffelt, wird er uns auf die Schliche kommen, daran gibt es keinen Zweifel.«
    Paul Dhlomo hielt sein Handy in der Hand. »Wir sollten Bushman anrufen.«
    Mthetwa erschauderte, als er den Namen hörte. Er kannte den kleinwüchsigen Choleriker und wusste, dass er jedem, der ihn so nennen würde, sofort einen Giftpfeil ins Herz jagen würde. Dennoch hatte Paul ihm genau diesen Tarnnamen gegeben, um sein Temperament zu zügeln und ihn gefügig zu machen. Ein Killer, der nur wegen einer lapidaren Beleidigung die Fassung verlor, war für ihre Zwecke nicht zu gebrauchen.
    »Fries ist übers Wochenende in Kapstadt«, informierte Paul.
    »Woher weißt du das?«
    »Merheim hat es mir erzählt. Er bleibt am Samstag und Sonntag auf der Baustelle und hat Fries gebeten, irgendetwas mit seiner Frau zu unternehmen.«
    »Oh, welch unwiderstehliches Angebot!«, höhnte Dhlomo. »Schickt seinen besten Freund zum Bumsen seiner Frau nach Kapstadt!«
    »Arschloch!«, zischte Abdulrahman. »Es gibt auch noch Freunde, denen man vertrauen kann!«
    »Glaubt zumindest Merheim«, ergänzte Mthetwa.
    »Um es abzukürzen«, fuhr Paul Dhlomo fort, »die beiden machen eine Klettertour auf den Tafelberg.«
    »Da fährt doch eine Seilbahn hoch. Da bist du in zwölf Minuten auf dem Plateau!«, warf der Inder ein.
    »Die beiden wollen’s aber sportlich. Doch der Tafelberg soll tückisch sein. Wetterumschwung von einer Minute zur anderen, unübersichtliches Terrain. Das Plateau nimmt die Fläche von 9.200 Fußballfeldern ein. Ich habe auch gehört, dass schon an die 100 Menschen auf den Bergtouren dort ums Leben gekommen sind. Auch Überfälle soll es immer wieder gegeben haben.«
    »Überfälle?« Mthetwa war ganz Ohr. »Das klingt gut. Fast zu perfekt. Und bedauerlich, dass dieser Überfall tödlich endet. Vielleicht haben sich die Opfer gewehrt …«
    »Du willst auch Merheims Frau umbringen lassen?«, fragte Abdulrahman.
    »Wer spricht denn von umbringen? Vielleicht ist sie auf der Flucht vor den Tätern in eine Felsspalte gestürzt? Oder von einer Viper gebissen worden? Es gibt so viele Möglichkeiten. Es wird auf alle Fälle keine Zeugen geben.«
    Der Araber nickte und Paul Dhlomo fügte hinzu: »Ich bin mir sicher, dass Bushman die Sache ganz zu unserer Zufriedenheit erledigen wird. Ich werde ihn kontaktieren.«
     
     

Donnerstag, 27. Mai 2010, Umfolozi, KwaZulu-Natal - Noch 14 Tage
    Er war ein Tswana, stammte aus Mmabatho an der Grenze zu Botswana und war im Homeland Bophuthatswana aufgewachsen. Seit Jahren war der weiße Umfolozi seine neue Heimat geworden. In einem Gebiet, das für die Touristen tabu war, hatte er seinen Unterschlupf, sein Trainingslager, sein persönliches Camp Zero. Der pelzbesetzte Mantel diente ihm als Unterlage zum Schlafen, die Kochstelle befand sich im hintersten Winkel der Höhle, vor deren Eingang er peinlich darauf achtete, keine Spuren zu hinterlassen. Bei den wenigen Rangern, die auf ihren Streifzügen in das Gebiet kamen, galt sie allenfalls als Unterschlupf bei Gewittern und keiner von ihnen ahnte, dass er sich hier oben ein ständiges Lager eingerichtet hatte.
    Noch nie hatte es jemand gewagt, ganz in die Höhle vorzudringen, dorthin, wo er sich einmal pro Woche eine warme Mahlzeit zubereitete und der Mantel hinter einem Felsbrocken versteckt auf dem Boden lag. Den Landrover hatte er zwei Kilometer entfernt in einem unzugänglichen Wäldchen geparkt. Ein Fahrzeug der Umfolozi Wildlife Rangers fiel hier nicht weiter auf.
    Patrouillen in das Gebiet oberhalb des Flusses waren an der Tagesordnung, immerhin gehörte Umfolozi zu den Gebieten, in denen große Bestände des Weißen und des Schwarzen Nashorns ein Rückzugsgebiet gefunden hatten und es war eine der Aufgaben der Ranger, die Bestände fortwährend zu kontrollieren. Wenn hier ein

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