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Bombenspiel

Bombenspiel

Titel: Bombenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Game Reserve gewesen, hatte den St. Lucia Wetland Park besucht, und eine geführte Tour durch den Hawaan Forest, einem der letzten Küstenwälder der Region bei Umhlanga Rocks nordwestlich von Durban, gemacht.
    Zugegeben, seit er Kim kannte, wurden die Abstecher in die Natur spärlicher, der lange geplante Tsitsikamma-Trail von Woche zu Woche aufgeschoben. Dafür fand er sich beim Einkaufsbummel in Kapstadts Kloof Road oder beim Shopping an der Waterfront, und immerhin konnte man Kim Merheim auch zu den Naturschönheiten ihres Landes zählen.
    Sie hatten Glück. Die Wettervorhersage für das Wochenende hatte traumhaftes Wetter für eine Wanderung vorhergesagt, das Thermometer sollte bis auf 26 Grad klettern und nicht der geringste Schleier einer Wolke hing an der schroffen Felswand des Tafelbergs, als sie den Wagen unterhalb der Seilbahnstation abstellten.
    Henning hatte sich vorgenommen, das Wahrzeichen Kapstadts zu Fuß zu erklimmen, auf einem der unzähligen Trails, die auf das Gipfelplateau führten. Warnungen von Einheimischen, den mächtigen Berg nicht zu unterschätzen und sich in der Weitläufigkeit der Schluchten und Abhänge nicht zu verirren, hatte er in den Wind geschlagen. Auch die Wetterumschwünge waren gefürchtet, besonders des ›Teufels Tischtuch‹, jene für den Tafelberg typischen Wolkenvorhänge, die wie überkochende Milch von den Kanten des Massivs die Abhänge ins Tal hinunterrollten und den Berg minutenschnell in undurchdringlichen Nebel hüllten. Wer sich zu dieser Zeit auf dem Gipfelplateau befand, hatte größte Mühe, auf dem richtigen Weg zu bleiben und für so manchen Wanderer waren diese Wolken zur tödlichen Falle geworden.
    Henning hatte sich mit Kartenmaterial eingedeckt, den Kompass in den Rucksack gepackt und sich für einen Weg entschieden, der sich zunächst am Fuß des Bergmassivs in sanftem Anstieg nach oben wand, mit herrlichen Ausblicken auf den atlantischen Ozean und den Signal Hill, und mit einer kurzen Klettertour durch die Felsnischen der Corridor-Ravine das Plateau erreichte. Dies war nicht der kürzeste Weg zum Gipfel – ein unschöner steiler Aufstieg im Schatten der Seilbahn – sondern eine Wanderung, die von Camps Bay aus auf dem schmalen ausgetretenen Pipe-Track gemütlich begann.
    Es war ein herrlicher Herbsttag mit strahlend blauem Himmel. Lediglich Rauch von einem kleinen Buschfeuer zog nach oben, doch bald drehte der Wind und die Schwaden lösten sich auf.
    Die erste Stunde war reines Vergnügen. Henning und Kim gingen Hand in Hand, die leichte Steigung war kein Problem. Er hatte den Rucksack geschultert, in dem sich außer ein paar belegten Broten und der Wasserflasche nur noch ihre Regenjacken und ein Erste-Hilfe-Set befanden, Kim trug die Kamera.
    Bald machte ihnen die Sonne zu schaffen, die zwei Liter Wasser im Rucksack begannen zu drücken und Kim war immer wieder für Pausen dankbar, wenn ihr Henning die herrliche Vegetation erklärte. Nicht weniger als 1.500 verschiedene Pflanzen gedeihen auf dem 6.000 Hektar großen Gebiet, viele davon endemisch, darunter zahlreiche sogenannte Fynbos-Arten, feiner Busch, mit herrlichen Blüten, die der Tafelbergvegetation ihren ganz eigenen Charakter geben.
    In einer der vielen Seitenschluchten, die die steile Felswand unterbrechen, rasteten sie bei der Überquerung eines Bachs, der in Kaskaden talwärts rauschte, dann wurde der Weg schmaler, schmiegte sich eng an die Felswand und wand sich unter niedrigen Überhängen hindurch. Dichtes Buschwerk erschwerte das Weiterkommen ebenso wie der stellenweise glitschige Boden. Als der Pfad in einem der Einschnitte wie eine Treppe steil nach oben führte, gingen sie hintereinander und Henning hörte Kims gleichmäßige Atemzüge hinter sich. Sie tauchten in den Schatten der Felswände ein und nahmen an den engen Stellen die Hände als Kletterhilfe.
    Kims Atem wurde zu einem lauten Keuchen und Henning wurde bewusst, dass die junge Frau seines Kollegen wahrscheinlich noch nie eine vergleichbare Tour unternommen hatte. Sie hatte keinen Blick mehr für die Flora, die zwar jetzt im vergehenden Südsommer nicht mehr allzu üppig blühte, aber trotzdem den steilen Berghängen Farbtupfer in gleißendem Gold und zartem Rosé verlieh.
    »Kannst du noch, oder sollen wir eine Pause machen?«, fragte er und blieb kurz stehen.
    »Es geht schon«, meinte sie und holte dankbar tief Luft.
    »Wir sind gleich oben«, versprach Henning, »anschließend geht’s eben bis rüber zur Bergstation

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