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Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Titel: Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Obwohl ich ziemlich gründlich danach gesucht habe.«
    »Eins hab ich jedenfalls mit eigenen Augen gesehen«, bemerkte Tannenberg. »Das hat mir der Taxifahrer an der Fruchthalle gezeigt. Mit dem hat ihm der Täter Instruktionen gegeben.«
    »Das muss der Mörder dann wohl mitgenommen haben. – Ich hab übrigens auch ein paar Sachen aus dem Auto mitgenommen.«
    »Mein lieber, lieber Karl, wenn das unser werter Herr Oberstaatsanwalt wüsste«, sagte Tannenberg mit scherzhaft erhobenem Zeigefinger.
    Der Kriminaltechniker ging in den Flur. Kurz darauf kehrte er mit einer blauen Reisetasche in der Hand zurück.
    »Ist das etwa die Tasche aus dem Kofferraum des Taxis?«
    »Ja, genau die ist es. Ich hab sie mir mal lieber gleich unter den Nagel gerissen. Bevor sie noch in falsche Hände kommt.«
    »Sehr gut, Karl«, lobte der Leiter des K 1. »Ist da was Interessantes drin?«
    »Nee, eigentlich nicht. In der Tasche waren nur Klamotten, Waschzeug, Straßenkarten und Proviant.«
    »Kein größeres braunes Couvert?«
    »Nein, in der Tasche ist keins gewesen. Und im Kofferraum oder im Auto ist mir auch keins aufgefallen.«
    »Dann muss der Täter dieses Couvert wohl auch mitgenommen haben. Denn die Frau des Taxifahrers hat behauptet, sie habe es in der Reisetasche gesehen.«
    »Wahrscheinlich hat der Mörder alles durchsucht, bevor er verschwunden ist.«
    »Ja, sieht so aus«, seufzte Tannenberg.
    »Ich hab noch einen Schlagring gefunden. Der hat dem Sohn des Taxifahrers in der Hosentasche gesteckt. Ich vermute mal, er hat seinen Vater bei dieser gefährlichen Fahrt im Kofferraum begleitet.«
    »Deswegen auch die Story mit dem kaputten Kofferraumschloss«, murmelte Tannenberg vor sich hin.
    »Was?«, fragte Dr. Schönthaler von der Seite her.
    »Ach, bei der Geldübergabe hätte ich eigentlich die Geldkoffer in den Kofferraum legen sollen. So lautete jedenfalls die Anweisung des Erpressers. Aber der Taxifahrer hat dann behauptet, das Schloss sei kaputt. – Aber mal was anderes: Was ist den eigentlich mit den Geldbörsen der beiden Opfer?«
    »Die sind verschwunden«, antwortete Mertel mit gekrauster Stirnpartie. »Die wird der Täter bestimmt auch an sich genommen haben.«
    »Um ihre Identifizierung zu erschweren.«
    »Bei einem Taxifahrer, Wolf, der in seinem eigenen Taxi aufgefunden wird?«, wunderte sich der Rechtsmediziner. »Das ergibt ja wohl kaum einen Sinn.«
    »Keine Ahnung. Vielleicht war er ja so sehr in Panik geraten, dass er einfach nicht darüber nachgedacht hat, was er …«
    »Egal«, unterbrach Mertel. »Jedenfalls hab ich außer dem Schlagring des Sohns auch noch die Sachen aus dem Handschuhfach mitgenommen. Aber da war auf den ersten Blick nichts Besonderes dabei, nur Kleinkram. Ich schau später aber noch mal alles genauer durch.«
    »Okay, das mach mal. Auf alle Fälle ist es sehr wichtig, dass wir die Tasche und die Dinge aus dem Handschuhfach sichergestellt haben. Vielleicht bringt uns deren Inhalt ja entscheidend weiter. Schließlich sind die drei toten Männer Bürger unserer Stadt gewesen. Und allein schon deshalb haben sie ja wohl auch ein Recht darauf, dass wir uns darum kümmern, wer sie brutal ermordet hat.« Verächtlich stieß er einen Schwall Luft durch die Nase. »Und nicht irgendwelche selbst ernannten Superbullen aus der Landeshauptstadt.«
    »Wenn der Täter aber nun auch einer von uns wäre, Wolf?«, warf der Rechtsmediziner ein. »Was ist dann?«
    »Ja und? Gerade dann müssen wir uns diesen gemeingefährlichen Verbrecher schnappen! Und zwar so schnell wie möglich. Ich gehe davon aus, dass ihr sowieso heute nichts anderes mehr vorhabt, oder?«
    Wie immer, wenn sie mit solchen außerplanmäßigen Einsätzen konfrontiert wurde, dachte Sabrina sofort an ihren Ehemann. Doch diesmal gab es keine Notwendigkeit, ihn über diesen Zusatzdienst zu informieren. Denn Michael Schauß hielt sich zur Zeit gerade in Brüssel auf, wo er an einer einwöchigen Interpol-Fortbildung teilnahm. Sie erwartete ihn erst am morgigen Nachmittag zurück.
    Tannenberg taxierte nacheinander jeden einzelnen seiner Mitstreiter mit einem prüfenden Blick. Sabrina war als Letzte an der Reihe. Sie schüttelte ebenso wie ihre beiden Vorgänger den Kopf.
    »Nun gut, ihr habt es nicht anders gewollt«, schmunzelte der Leiter der Mordkommission. »Dann also mit Volldampf an die Arbeit.« Er blickte sich suchend in dem modern eingerichteten Wohnzimmer um.«
    »Was suchst du denn, Wolf?«, fragte Sabrina sichtlich

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