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Bonbontag

Bonbontag

Titel: Bonbontag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Nummi
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Pappe. Haben Papa und Mama nicht gesagt, dass Weihnachten vorbei ist? Ja, ja, bei vielen ist es mit dem Elternsein nicht weit her.
    Was war das? Wer ruft mich um die Zeit an? Oho ... Sovergeht die Zeit, wenn man eine kluge und angenehme Gesprächspartnerin hat.
    Was könnte man sonst noch sagen? Alles Gute, Paula. Zeig es diesen Arschlöchern.
    Pling, pling, pling. Ja, ja, schon gut.
    Was ... Sie ist doch jetzt nicht aufgewacht?
    Schnell den Mantel an. Ich wollte sowieso gerade gehen.
5
    Tomi stand vor seinem Treppenaufgang und zitterte noch immer.
    Hab’s bloß mal klingeln lassen. Kling-kling.
    Tür auf, Scheißhexe!
    Fackelschwert bereit. Und durch das Tor, spadamm .
    Ein Geräusch. Hallo? Mirabella ... Versteh nix.
    Die Tür geht auf ...
    Die Kobrahexe. Das Rothaar. Das Hexenweib. Guckt. Augensucher. Voll übel.
    Der Doc so: Ist die Mira da? Kann sie rauskommen?
    Die Hexe so: Die ist krank und good-bye. Dann raus und Tür zu.
    Beim Doc alle Anzeigen auf Rot. Ha ha, brüllen sie, die hat auch schon mal besser gelogen.
    Zessi Prinzessin. Bist du immer noch gefangen? Warum?
    Warte nur. Der Doc hat seine Mittel. Eine ganze Menge.
    Selbst wenn alle Bösen anrücken. Die Kobrahexe. Der Scheißmutant. Die ganze Orkbande.
    Ich sage Mira-Mira-bella. Und viuuh .
    Good-bye.
6
    Ari machte die Nachttischlampe an.
    Er hätte gern noch ein bisschen geschlafen, aber plötzlich summte es im ganzen Kopf.
    Er hatte nur noch einen Tag Zeit ... Um etwas zu tun. Um nicht mit ganz leeren Händen dazustehen. Weil er absolut nicht wissen konnte, wie die Besprechung laufen und was sie sagen würden.
    Dann fiel ihm etwas ein. Eine Idee ... Er stand eilig auf und schaltete auf dem Weg ins Wohnzimmer sämtliche Lampen an. Schnappte sich den Block, den Stift ... wo, zum Teufel, waren die Stifte wieder?
    Im Arbeitszimmer? Viel zu großartige Bezeichnung für den umfunktionierten begehbaren Kleiderschrank. Zwischen Papierstapeln eine Dose voller ausgetrockneter Kugelschreiber. Jetzt fehlten ihm die Nerven, um herauszufinden, welcher davon noch funktionierte.
    Er ging in die Küche. Kein Stift weit und breit.
    Annis Zimmer! Dort musste es welche geben ...
    Das durfte nicht wahr sein. Normalerweise lagen kreuz und quer auf dem Fußboden überall Stifte herum. Aber da, auf dem Fensterbrett! Nach Leenas Putzanfall standen dort gleich zwei Stiftsammler. Ari streckte sich nach ihnen, über den Tisch und die darauf gestapelten Bücher hinweg. Er musste sich am Fenster abstützen, das Wichtelmännchen aus Pappe, das dort hing und die halbe Scheibe ausfüllte, geriet ins Schwanken, das war offenbar vergessen worden.
    Die Idee drohte ihm zu entwischen. Ein grüner Stift ... abgebrochen. Lila ... Nein, lila lieber nicht ... Der rote musste es tun.
    Er schlug den Block auf und schrieb: Roman.
    Fügte ein Ausrufezeichen an. Und noch eins.
    Roman!!
    Es könnte ein Roman werden.
    Es musste einer werden. Auch ein Roman.
    Ein Roman!!!
    Er betrachtete die blutroten Buchstaben. Sie sahen stark aus. Ein leidenschaftlicher Roman? Warum nicht, unter der Oberfläche war sie da, die Leidenschaft.
    Die letzten anderthalb Monate hatte er sich mit einem Filmskript abgeplagt. Arbeitstitel: »Heikkis Entscheidung.« Das Honorar war ein umfunktioniertes Stipendium, das er sich mit Joel teilte und das zumindest er bereits aufgebraucht hatte. Morgen würden die Produzenten ihr Wörtchen dazu sagen.
    Für die Ausarbeitung musste es einfach Geld geben. Aber danach? Ein Buch wäre da etwas ganz anderes. Aris literarisches Debüt lag fünf Jahre zurück. Wenn er daran dachte, überreichte er sich einen Moment lang innerlich bereits Literaturpreise.
    »Heikkis Entscheidung.« Das klang doch absolut nach einem Roman.
    Es würde viel Arbeit bedeuten. Aber die Geschichte war stark genug ... auch originell.
    Er nahm das Manuskript zur Hand. Oben auf lagen die Synopse und darüber noch eine verdichtete Zusammenfassung der Zusammenfassung. »Heikki und Katariina beschließen, dass nun die Zeit für ein Kind gekommen ist. Da es nicht von selbst passiert, gehen sie das gesamte Arsenal der Kinderlosigkeitsbehandlung durch. Gleichzeitig erleben ihre Nachbarn Elena und Matti mit ihren drei Kindern die ganz normale Familienhölle mit all ihren Schul- und Freizeitaktivitäten. Die warmherzige Drama-Komödie gipfeltdarin, dass Katariina und Heikki gerade zu dem Zeitpunkt ein Adoptivkind bekommen, als sich herausstellt, dass sowohl Katariina als auch Elena schwanger ist. Wer aber sind die

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