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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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der Einzige, doch dann flogen Steine aus allen Richtungen.
    Den Skeletten blieb nur ein kurzer Moment, diese Überraschung zu verarbeiten, bevor Menschen mit Speeren und Messern aus den Hauseingängen hervorstürmten. Viele Bestien schafften es, ihre Waffen zum Einsatz zu bringen, und vielleicht hätten sie die unerfahrenen Angreifer niedergemetzelt, wenn Yamas Gruppe sich nicht genau im richtigen Augenblick von der anderen Seite ins Getümmel geworfen hätte. Brüllend stießen sie gegen den Feind vor, der auf engstem Raum umzingelt wurde und nur wenig tun konnte, um sich zu verteidigen.
    Die Sieger jubelten und leckten an ihren Waffen.
    Stolperzunge lächelte, um sie nicht zu entmutigen. Viele Menschen waren tot oder nur noch als Freiwillige zu gebrauchen, weil ihre Gesichter geschmolzen waren. Ungefähr zwanzig Opfer, seit dieser Tag begonnen hatte. Ein viel zu hoher Preis. In der Ferne schlug der Baumstamm immer noch gegen die zweite Barrikade. Yama gestikulierte, dass sie dorthin zurückkehren sollten. »Das hätte keinen Sinn«, sagte Stolperzunge, obwohl er wusste, dass der Junge ihn nicht verstehen konnte. »Jetzt rechnen sie mit uns.« Er brauchte dringend Zeit zum Nachdenken.
    Dann hörte das Hämmern plötzlich auf.
    Seine Männer, die immer noch ihren Sieg feierten, erstarrten. Allen war klar, was das bedeutete. Stolperzunge packte den Schaft seines Speers, als wollte er ihn erdrosseln. Er hatte ihnen nichts zu sagen. Die Skelette würden bald in die Gebäude eindringen und sich auf den Weg zu den Frauen und Kindern machen. Er konnte nichts mehr tun, um sie zu retten. Aber vielleicht… vielleicht gab es eine Möglichkeit, am Ende bei ihnen zu sein.
    »Los!«, rief er. »Kommt mit! Bewegt euch!«
    Er führte die Männer zu der Stelle zurück, wo die Skelette versucht hatten, auf das Dach des Hauptquartiers zu klettern. Leichen lagen rund um die umgestürzten Baumstämme.
    Durch Zeichen machte er den Männern begreiflich, dass sie einen der Stämme gegen die Wand lehnen sollten. Viele schüttelten den Kopf und zeigten in Richtung der Barrikade. Also fing Stolperzunge selbst damit an, den Stamm hochzuwuchten, bis die anderen endlich mitmachten. Die Skelette hatten Griffe in das Holz geschnitzt, die zwar nicht den richtigen Abstand für menschliche Gliedmaßen hatten, aber trotzdem sehr hilfreich waren.
    Stolperzunge zeigte auf Yama und dann aufs Dach.
    »Geh! «, signalisierte er.
    Ausnahmsweise versuchte der Junge nicht, ihm zu widersprechen. Er kletterte so geschickt wie ein Zartling, während die anderen Männer den Stamm festhielten. Als Yama oben angekommen war, blickte er sich ein paar Herzschläge lang um. Dann wandte er sich nach unten und rief etwas. Plötzlich wollten alle gleichzeitig den Stamm hinaufklettern. Stolperzunge und Kubar überredeten sie, auch den zweiten Stamm aufzurichten und sich in einer Reihe aufzustellen. Dann warf Stolperzunge seinen Speer auf das Dach und machte sich an den Aufstieg.
    Yama half ihm über die Brüstung, hinter der ihn das Chaos erwartete.
    Dieses Dach war das niedrigste der drei Teile, die das Hauptquartier bildeten. Die anderen stießen im rechten Winkel dagegen und lagen ungefähr eine halbe Mannslänge höher. Die Verteidigung konzentrierte sich auf die langen Flachdächer der zwei Gebäude, die die Sackgasse in der Mitte säumten. Von dort flüchteten die Menschen, während die Leute auf der anderen Seite unruhig hin und her liefen. Stolperzunge konnte Indranis Gestalt erkennen, die inmitten der zweiten Gruppe stand. Sie drängte die anderen, nicht tatenlos zu starren, sondern weiter Steine zu werfen. Er hörte, wie Steingesicht wütend die Dummköpfe um ihn herum anbrüllte.
    Stolperzunge sah kein einziges Skelett. Er konnte sich nur denken, das sie eine Tür oder ein Fenster im Erdgeschoss aufgebrochen hatten und der Feind nun über die Treppen zum Dach vorrückte. Also flüchteten die Verteidiger und versuchten ihr Leben ein wenig zu verlängern, während sie an der Dachluke einen hohen Preis gezahlt hätten. Männer und Frauen drängten sich an Stolperzunge und Yama vorbei. Ein paar mutigere Leute hielten lange genug aus, um den Jägern über die Brüstung zu helfen. Auf diese Weise hatte Stolperzunge die meisten seiner Männer um sich versammelt, als die ersten Skelette durch die Luke auf das fast vollständig geräumte Dach gelangten.
    Die Bestien ließen sich Zeit. Für sie gab es jetzt keinen Grund zur Eile mehr. Sie verteilten sich, damit ihre

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