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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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vorstellen, ganz allein und von Feinden umringt. Dann befahl er Sodasi und Kamala, ihm den Rest zu geben. Damit war der Kampf vorüber.
    Die Männer grinsten und klopften sich gegenseitig auf den Rücken. Stolperzunge wusste, wie sie sich fühlten. Aber ihre Begeisterung erstarb, als sie Gestöhne hörten und feststellten, dass zwei ihrer Gefährten tödlich verwundet waren. Einer hielt sich den Bauch, während ihm Blut und Eingeweide zwischen den Fingern hervorquollen. Der andere lag gegen die Wand gelehnt, und seine obere Gesichtshälfte glänzte und wirkte verschwommen, als wäre sie teilweise geschmolzen.
    Kubar zeigte auf ein totes Skelett und tat, als würde er spucken, wobei er auf den Mann zeigte. Stolperzunge erschauderte. Obwohl er gesehen hatte, wie die Wesen aßen, hätte er nie damit gerechnet, dass ihr Speichel den Kopf eines Menschen aufweichen konnte.
    Stolperzunge erinnerte sich an etwas, das Steingesicht vor langer Zeit auf einem Jagdzug nach Haarigen-Wege getan hatte. Er zog seinen Dolch und stach beiden sterbenden Männer ins Auge, bevor ihnen bewusst wurde, was geschah.
    Die anderen reagierten schockiert. Stolperzunge stieß die wütenden Männer zurück und ging in Richtung des Hauptangriffs, sodass ihnen keine andere Wahl blieb, als ihm zu folgen. Ihm war klar, dass sie es nicht verstanden. Doch am nächsten Morgen würde alles anders aussehen.
    Vor sich konnte er bereits Kampfgeräusche hören – Steine, die zehnerweise zu Boden krachten, und das unregelmäßige Hämmern, mit dem der Baumstamm gegen die erste Barrikade krachte. Er sah es, als sie ihre Stellung erreichten.
    Steine regneten von oben auf die Skelette. Doch sie forderten weniger Opfer, als Stolperzunge erwartet hatte. Viele hielten sich die flachen Holzstücke über den Kopf, und nur selten durchbrachen die Geschosse diesen Schutz. Die erfindungsreiche Lösung machte ihm mehr Sorgen, als er vor seinen Jägern preiszugeben wagte.
    »Warten!«, signalisierte er. Aber sie wussten, dass sie jetzt noch nicht angreifen durften. Nach dem Plan sollten sie sich zurückhalten, bis die erste Barrikade gefallen und alle Bestien in die Gasse weitergestürmt waren. Dann würde ihr Widerstand hoffentlich unter einem Angriff von hinten in Verbindung mit einem Steinregen von oben zusammenbrechen. Aber Stolperzunge sah, dass es einfach zu viele Skelette waren. Er bezweifelte, dass sie alle in der Gasse Platz hatten.
    Das Hämmern ging noch hundert Herzschläge lang weiter. Dann gab die Mauer in der Mitte nach, und die Männer und Frauen, die sie bewacht hatten, liefen wie geplant um ihr Leben. Einige von ihnen – mehr, als sie entbehren konnten – gingen unter geworfenen Messern und Speeren zu Boden. Die Skelette drängten sich durch das Loch. Über dem Lärm konnte Stolperzunge hören, wie Indrani Befehle brüllte, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Er staunte, dass sie ihre Leute tatsächlich davon abhalten konnte, die Steine zu früh in die Gasse zu stoßen. Sie beschränkten sich darauf, den Feinden an der Barrikade Widerstand zu leisten, obwohl die Versuchung groß sein musste, sich an den Wesen in der Gasse zu rächen. Aber Indrani, die aus Gründen, die er nie verstehen würde, gehasst und gefürchtet wurde, hatte sie mühelos im Griff. Er hoffte, dass Yamas Gruppe sich genauso gut beherrschen konnte.
    Die ersten Steine fielen, als etwa die Hälfte der Bestien in die Gasse gelangt war. Das bedeutete, dass sie die zweite Barrikade erreicht hatten, die dem Angriff etwas länger standhalten sollte. Stolperzunge und seine Männer beobachteten besorgt, wie sich immer mehr Angreifer in die Gasse drängten. Er konnte erkennen, dass sie bereits begriffen hatten, dass sie in der Mitte bleiben mussten, um den Steinen aus dem Weg zu gehen. Aber es waren so viele auf engstem Raum, dass trotzdem ein paar von ihnen zerschmettert wurden.
    »Gut«, murmelte er. Es klappte besser, als er befürchtet hatte, obwohl eine größere Anzahl der Feinde immer noch nicht bis in die Gasse vorgedrungen war.
    Dann sah er etwas Seltsames. Außerhalb der Barrikade stürzten ein paar Skelette zu Boden. Einige hielten sich verschiedene Körperteile, andere kippten einfach um. Zuerst verstand Stolperzunge nicht, was geschah, bis sich eine recht große Gruppe von der Hauptstreitmacht der Angreifer löste und in die Richtung davonstürmte, in der Yamas Männer lautlos warten sollten.
    Stolperzunge keuchte erschrocken auf. Er hatte ihnen gesagt, dass sie

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