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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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sein.
    »Tut mir leid, mein Freund«, flüsterte er. Doch es fühlte sich schrecklich falsch an. Trotzdem suchten seine Augen bereits nach einem Fluchtweg. »Ich muss es für den Stamm tun …«
    Er schlich zurück und kam sich dabei treulos und schmutzig vor. Dann hatte er die Treppe erreicht, die unter ihm zusammengebrochen war. Ein Schleimstrom floss über den Rand der erhöhten Plattform und breitete sich dort aus, wo die Treppe den Boden berührt hatte. Wenn sie Stolperzunges Gewicht nicht ausgehalten hatte, konnte das Wesen sie auf gar keinen Fall benutzt haben. Also musste es hier irgendwo im Raum eine weitere Treppe geben, die noch nicht vom Schleim geschwächt worden war.
    Hinter sich hörte er ein Knirschen. Er warf sich zur Seite – gerade noch rechtzeitig, denn ein großer Metallbrocken traf genau dort auf die Trümmer der Treppe, wo sich zuvor sein Kopf befunden hatte. Der Jäger rappelte sich auf und sah die Bestie angreifen. Sie stapfte auf ihn zu, wobei die schweren Füße Schädel zertraten und Splitter hochwarfen. In der einen Hand hielt sie ein langes Metallrohr.
    Er rannte davon und hörte das Pfeifen des Rohres, das knapp hinter ihm durch die Luft wirbelte. Das Wesen war doch nicht so langsam, und es musste nur mit ihm zusammenstoßen, um den Jäger schwer zu verletzen. Er schrie und stolperte, rannte für einen Moment auf allen vieren weiter, bis er wieder auf die Beine gekommen war und vor seinem Feind davonlaufen konnte.
    Stolperzunge floh über scharfkantige Splitter, während die Bestie ihn mit stampfenden Schritten verfolgte. Sie brüllte, und der Jäger wusste, dass er sich nie mehr erheben würde, wenn er jetzt noch einmal strauchelte.
    In den Metallobjekten mitten im Raum tauchte eine Lücke auf. Stolperzunge hielt darauf zu. Sein verschwitzter Körper glitt zwischen zwei riesige summende Klötze. Das Rohr folgte ihm hinein und schlug tastend um sich. Er schaffte es, sich umzudrehen und das freie Ende zu packen. Keine gute Idee, da er nicht die geringste Chance hatte. Die Bestie riss die Waffe so schnell zurück, dass Stolperzunge fast ins Freie gezerrt worden wäre. Seine Rettung war, dass er irgendwo mit dem Kopf anstieß, das Rohr losließ und benommen zurückfiel.
    »Helft mir, Vorfahren! Helft …«
    Das Wesen griff erneut an. Die Schläge waren kräftig genug, um Dellen in den Metalloberflächen zu hinterlassen. Einige wahllose Hiebe sollten offensichtlich seinen Schädel erwischen. Er wartete, bis das Rohr erneut auftauchte. Als es sich zurückzog, sprang er mit den geschundenen Füßen hoch und packte die Kante eines Kastens über ihm. Er jaulte auf, als die Waffe seines Feindes ihn streifte und ein Bein betäubte. Doch er schaffte es, sich hinaufzuziehen, während die Bestie ihre Bemühungen verstärkte.
    Er atmete schwer und unterdrückte ein schmerzvolles Winseln, in der Hoffnung, dass das Summen im Raum alles andere übertönte. Langsam kehrte das Gefühl in sein Bein zurück.
    Ich muss von hier verschwinden.
    Er überlegte, ob er kräftig genug war, um auf das Dach eines Käfigs zu springen. Von dort aus konnte er vielleicht die Plattform erreichen. Aber selbst an seinen besten Tagen wäre ein solcher Sprung äußerst riskant gewesen. Also nutzte Stolperzunge den Vorteil seiner erhöhten Position und blickte sich im Raum um, bis er eine zweite Treppe entdeckte. Sie war intakt und nicht weit vom Käfig entfernt, in dem vermutlich die Leiche des armen Hiresh lag.
    Langsam kroch er in diese Richtung und bemühte sich, kein Geräusch zu verursachen. Überall stießen seine Hände auf Metallscherben, die offenbar von der Decke gefallen waren, vom Schleim zerfressen, aber immer noch schwer genug. Er steckte sich ein paar in eine Tasche und bewegte sich weiter.
    Etwas hatte sich verändert, aber er kam zunächst nicht darauf, was es war. Immer noch summte, funkte und tropfte es im Raum. Was war es nur? Das Rohr! Es stocherte nicht mehr in Stolperzunges bisherigem Versteck herum. Entweder hatte die Bestie ihre Bemühungen aufgegeben und wartete darauf, dass er von selber herauskam, oder …
    Der Kasten, auf dem er herumkroch, erzitterte. Dann wankte das ganze Gebilde. Es wog bestimmt mehr als zehn Männer, doch dann hörte Stolperzunge das Grunzen der Bestie, als sie dagegendrückte. Er ließ sich auf alle viere nieder und fuhr herum. Er konnte die kräftigen, glitzernden Muskeln sehen, die sich unter ihm gegen das Gewicht d es Kastens stemmten. Dieser neigte sich nun so weit zur

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