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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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obwohl unter seinen Füßen nichts war außer gähnender, giftiger Leere – trat und schlug Zeke um sich und versuchte, sich aus dem Griff der gewaltigen Pranke zu winden.
    »Dummer Junge«, grollte eine Bassstimme, die perfekt zu der Riesenhand passte. »Du möchtest doch nicht ernsthaft, dass ich dich loslasse, oder?«
    Zeke fauchte eine Antwort, aber niemand hörte ihn, und er wurde nach oben gezogen, auf Höhe des Schiffsdecks. So baumelte er an der Hand des größten Menschen, den er je im Leben gesehen oder von dem er auch nur gehört hatte – der Koloss hatte sich hingekauert, um in die Öffnung der Luke zu passen. Seine Maske hatte nur kleine Filter und schmiegte sich eng an seinen Kopf; irgendwie sah er kahlköpfig aus damit, oder wie ein Hund mit einer Schweineschnauze.
    Der Rest der Besatzung stand fluchend hinter dem Riesen.
    »Der Hundesohn ist uns tatsächlich entwischt! Sie haben sich losgemacht! Per Hand!«
    »Dass dieser Dieb ein hinterhältiger Mistkerl ist, wussten wir auch schon vorher.«
    »Zieh diesen lachhaften Vogel hoch! Zieh ihn hoch, na los! Mein Schiff macht sich jeden Moment aus dem Staub, und ich werde es nicht verlieren, hörst du? Ich werde mein Schiff nicht verlieren!«
    Der Riese wandte seine Aufmerksamkeit von dem sich windenden Jungen ab und sagte über die Schulter hinweg: »Hainey, du hast dein gottverfluchtes Schiff schon verloren. Wir haben es versucht, okay? Und gleich versuchen wir es noch mal.«
    »Wir versuchen es sofort noch mal«, beharrte eine kehlige Stimme weiter hinten in der Kanzel, und eine hohe, irgendwie schnöselig klingende hielt dagegen: »Sofort geht schon mal gar nicht. Wir treiben , du Schwachkopf.«
    »Dann sollten wir besser mal aufsteigen!«
    »Wir steigen nicht, wir sinken.«
    Über seine Schulter hinweg, die Zeke an ein Bergmassiv erinnerte, sagte der Riese: »Rodimer hat recht. Wir treiben, und wir sinken. Wir müssen landen, oder es wird eine Bruchlandung.«
    »Ich will mein verfluchtes Schiff, Cly!«
    »Dann hättest du es dir zu allererst einmal nicht klauen lassen sollen, Crog. Aber ich hab hier vielleicht einen kleinen Hinweis darauf, wohin es unterwegs ist.« Er wandte sich wieder Zeke zu, der immer noch über dem giftigen, wabernden Nebel baumelte, der sich wie schleimiger Bodensatz in der Stadt unten ihnen sammelte. »Hab ich doch, oder?«
    »Nein«, widersprach Zeke, und es klang beinahe trotzig, doch in Wahrheit bekam er einfach nicht genug Luft durch die mit Erbrochenem verstopften Filter, und so zu baumeln, tat höl lisch weh. »Ich weiß nicht, wohin sie mit dem Schiff wollen.«
    »Was für ein trauriges Lied du da singst«, sagte der Mann und schüttelte den Arm, als wollte er Zeke hinaus in den Äther schleudern.
    »Nicht!«, flehte der Junge. »Nicht! Ich weiß nicht, wohin sie damit wollen!«
    »Du gehörst doch mit zur Besatzung, oder etwa nicht?«
    »Nein! Ich wollte nur mitfliegen, aus der Stadt raus! Mehr nicht! Bitte lassen Sie mich los – also, in Ihr Schiff, meine ich. Bitte! Sie reißen mir den Arm aus! Sie … Sie tun mir weh.«
    »Nun, es sollte ja auch keine Massage werden«, sagte der Koloss, aber sein Tonfall hatte sich geändert. Er schwang Zeke so ohne jede Anstrengung in die Kabine, als würde er ein kleines Kätzchen aus einem Korb heben, und bedachte ihn mit einem eindringlichen Blick. Mit einem Finger, so lang wie ein Brotmesser, zeigte er auf Zekes Stirn und sagte: »Du rührst dich nicht vom Fleck, wenn du weißt, was gut für dich ist.«
    »Erschieß den kleinen Mistkerl, wenn er nicht reden will!«, verlangte eine wütende Stimme.
    »Jetzt mal halblang, Crog. Er wird uns schon gleich was er zählen. Aber jetzt müssen wir diese Lady erst mal runterbringen, bevor sie’s von alleine tut.« Er schob die Luke zu und pflanzte sich in einen enorm großen Stuhl mit einer enorm großen Windschutzscheibe davor, dann blickte er zu Zeke nach hinten und sagte: »Und keine Spielchen, Junge. Dass dir dein Messer runtergefallen ist, hab ich gesehen, aber wehe, du versteckst da noch irgendwas anderes am Leib. Wir unterhalten uns gleich.«
    Zeke kauerte auf dem Boden, rieb seinen schmerzenden Arm und dehnte die verspannten Muskeln in seinem Hals. »Ich hab keine Ahnung, wo die mit ihrem Schiff hinwollen«, stammelte er. »Ich bin vor nicht mal einer Stunde erst an Bord gekommen. Ich weiß gar nichts .«
    »Donnerwetter, so viel also?«, sagte der Mann, bei dem es sich anscheinend um den Kapitän handelte – jedenfalls

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