Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
Vom Netzwerk:
Seine Füße weigerten sich, ihn weiter aufrecht zu halten. Er taumelte, schlang den einen Arm um seinen blutenden Kopf und streckte den anderen nach dem Boden aus – oder nach irgendetwas, einem Ausgang, einer Halteschlaufe, egal.
    Das Schiff war mit starker Schlagseite nach links gelandet, weshalb sie die seitliche Luke, durch die der Riese ihn gezogen hatte, vergessen konnten. Sie saßen in der Falle.
    Dachte er jedenfalls, bis die Bodenluke einen kleinen Spaltweit aufschwang.

Achtzehn

    Lucys Lächeln verschwand. »Ich würde dich gerne etwas fragen, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Aber bitte.« Briar schob ihre schmerzende Hand unter die staubigen Laken. Sie rochen sauber, aber alt – als ob sie in einem Wäscheschrank aufbewahrt und selten benutzt wurden. »Wenn ich dann auch etwas fragen darf.«
    »Auf jeden Fall.« Lucy wartete, bis das durchdringende Pfeifen der Dampfrohre nachgelassen hatte, und reihte ihre Worte dann sorgsam aneinander. »Ich weiß nicht, ob Jeremiah dir schon was erzählt hat oder nicht, aber es gibt hier unten einen gewissen Mann. Wir sagen Dr. Minnericht zu ihm, aber ich weiß nicht genau, ob er wirklich so heißt. Er hat diesen Arm für mich gebaut.«
    »Mr. Swakhammer hat ihn, glaube ich, erwähnt.«
    Lucy kuschelte sich unter ihre Decke. »Gut, sehr gut. Ist jedenfalls ein Wissenschaftler, dieser Doktor. Ein Erfinder, der kurz nach der Mauer hier unten aufgetaucht ist. Wir wissen nicht genau, wo er herkommt, und auch nicht, was mit ihm los ist. Er trägt ständig eine Maske, selbst in der sauberen Luft hier unter der Erde; darum wissen wir nicht, wie er aussieht. Jedenfalls ist er ein richtig kluger Mensch, der sich richtig gute Apparate ausdenkt.« Sie wackelte wieder mit der Schulter.
    »Und dieses Wegesystem. Und die Daisy.«
    »Ja, die auch. Ein beeindruckender Bursche. Er kann aus allem was machen – darin ist er besser als jeder andere, von dem ich je gehört habe.« Sie fügte ein weiteres Wort hinzu, ein Wort, das mit Nachdruck eine Frage implizierte, die zu beantworten Briar nicht die geringste Lust hatte. »Fast.«
    Briar rollte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen. »Worauf wollen Sie hinaus, Lucy?«
    »Ach, komm schon. So unbedarft bist du doch gar nicht. Stellst du dir nicht genau dieselbe Frage?«
    »Nein.«
    »Nicht mal ein kleines bisschen? Wäre doch ein verflixt großer Zufall, oder? Jedenfalls gibt’s hier unten viel Gerede, ob es nicht sein könnte …«
    »Unmöglich«, unterbrach Briar. »So viel kann ich Ihnen versprechen.«
    Lucy wandte den Blick ab, nicht vor Müdigkeit, sondern aus Berechnung, was Briars Misstrauen weckte. »Feines Versprechen von einer Frau, die unseren scheußlichen alten Doktor noch nicht einmal gesehen hat.«
    Dazu brauche ich ihn nicht erst zu sehen , hätte sie beinahe gefaucht. Stattdessen sagte sie langsam, mit sorgfältig bemessenen Worten, während Lucy sie erwartungsvoll ansah: »Ich habe keine Ahnung, wer dieser Dr. Minnericht ist, aber er kann nicht Leviticus sein. Levi war gewiss ein verschlagener Mensch, und dieser verschlagene Mensch hätte versucht, mich zu sich zu holen, wenn er die ganze Zeit über noch am Leben gewesen wäre. Oder wenn nicht mich, dann Zeke.«
    »Hat er euch beide so sehr geliebt?«
    »Geliebt? Nein. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Eher schon mit Besitzansprüchen. Ich gehöre einfach zu seinem Eigentum, per Heiratsurkunde. Zeke ebenfalls, per Abstammung. Nein.« Sie nahm den Arm herunter und ließ ihren Kopf aufs Kissen sinken. »Er hätte das nicht auf sich beruhen lassen. Er wäre gekommen, um uns zu holen – ob wir es wollen oder nicht.«
    Lucy dachte über Briars Worte nach, aber ihr war nicht anzusehen, welche Schlüsse sie zog. »Ich nehme an, dass du ihn von allen am besten gekannt hast.«
    »Wahrscheinlich schon. Aber manchmal denke ich, dass ich ihn überhaupt nicht gekannt habe. Menschen täuschen einen. Und ich war leichtgläubig, da hatte er es nicht schwer.«
    »Du warst eben noch ein junges Ding.«
    »Läuft auf dasselbe hinaus. Aber nun bin ich an der Reihe. Nun darf ich eine Frage stellen.«
    »Nur zu«, sagte Lucy.
    »Schön. Sie brauchen nicht zu antworten, wenn Sie nicht möchten.«
    »Lass nur. Mir wird schon keine Frage zu peinlich sein.«
    »Gut. Weil es nämlich gelogen wäre, wenn ich behaupten würde, dass mich Ihre Arme nicht beschäftigten. Wie haben Sie sie verloren?«
    Lucys Lächeln kehrte zurück. »Die Frage geht absolut in Ordnung. Ist sowieso

Weitere Kostenlose Bücher