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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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auf den Kopf des Jungen. »Du scheinst dich verletzt zu haben.«
    »Dann ist es ja gut, dass Sie hier unten einen Doktor haben, was?«
    »Das ist sogar sehr gut. Nun komm. Ich bringe dich zu ihm.«
    »Jetzt?«
    »Jetzt.«
    Es war keine Bitte. Sondern ein Befehl, und Zeke wusste nicht, wie er ihn verweigern sollte. Er hatte natürlich Angst, da er sich nur zu gut an Angelines wutschnaubende Tirade erinnerte, und er war nervös, weil dieser ruhige Chinese irgendetwas an sich hatte, das ihn zutiefst beunruhigte, auch wenn er nicht genau sagen konnte, was es war. Der Mann war überaus höflich gewesen, aber die Kraft in seinen Armen und die Nachdrücklichkeit in seiner Stimme waren nicht gerade Werkzeuge eines freundlichen Ermittlers.
    Dieser Mann war es gewöhnt, dass man ihm gehorchte, und Zeke war ein Junge, der es ganz und gar nicht gewöhnt war, zu gehorchen.
    Aber ihm war fast schlecht vor Nervosität, und das war keine gute Ausgangslage für eine Weigerung oder einen Fluchtversuch – zumal ihm allein von der Anstrengung, zu atmen, die Brust wehtat. Seine Flucht konnte er ja später planen. Um die Details konnte er sich später kümmern, aber jetzt konnte er erst einmal seine Maske abnehmen. Und das reichte ihm.
    Die juckenden, wund geriebenen Stellen unter den Riemen brannten wie Säure auf seiner Haut, aber dann war er mit zwei Handgriffen Visier und Filter los. Zeke ließ die Maske auf den Boden fallen und bearbeitete die roten Stellen mit den Fingernägeln.
    Yaozu packte den Jungen beim Unterarm und zog seine Hand weg. »Nicht kratzen. Das macht es nur schlimmer. Der Doktor wird dir eine Salbe geben, dann beruhigt sich die Haut. Hast du gerade zum ersten Mal eine Maske getragen?«
    »Länger als fünf Minuten jedenfalls, ja«, gab er zu, nahm die Hände herunter und hatte Mühe, sie ruhig zu halten.
    »Verstehe.« Yaozu hob Zekes Maske auf und inspizierte sie, drehte und wendete das Gerät und fingerte an den Filterverschlüssen und am Visier herum. »Das ist ein älteres Modell«, stellte er fest. »Und es muss gesäubert werden.«
    Zeke verzog das Gesicht. »Erzählen Sie mir was Neues.« Dann fragte er: »Wohin gehen wir?«
    »Nach unten. Unter den alten Bahnhof, den es nie gegeben hat.« Er sah den Jungen prüfend an, seine lädierte Kleidung und den herausgewachsenen Haarschnitt. »Ich denke, du wirst die Unterkünfte recht außergewöhnlich finden.«
    »Außergewöhnlich?«
    »Genau das. Wir haben uns dort unten ein Zuhause geschaffen. Du wirst überrascht sein.«
    »Das meiste, was ich hier unten gesehen habe, war ziemlich heruntergekommen und kaputt.«
    »Ach, aber den Bahnhof hast du noch nicht besucht, oder?«
    »Nein, Sir.«
    »Na dann. Ich freue mich, dich als Erster hier begrüßen zu dürfen.« Er trat an die Wand und zog einen Hebel.
    An irgendeinem Ort, den Zeke nicht einsehen konnte, rasselten Ketten und drehten sich Getriebe, die Wand direkt vor ihm glitt auf einer Schiene beiseite und gab den Blick auf einen prächtigen Raum frei, der voll Licht war.
    Außerdem war er voll Marmor und Messing und Sitzgelegenheiten aus poliertem Holz mit Samtpolstern darauf. Der Boden war ein Mosaik aus Fliesen und Metall. Jeder Winkel spiegelte sich in ihm, jeder Kronleuchter und jede Kerze. Aber je länger Zeke die Lampen betrachtete, desto mehr gewann er den Eindruck, dass in ihnen keine Flammen brannten, dass ihr Leuchten vielleicht von etwas ganz anderem herrührte. Außerdem wies die wunderschön gewölbte Decke weder Brand- noch Rußflecken auf.
    Nachdem sein Atem sich beruhigt hatte und die Wand hinter ihm sich wieder nahtlos geschlossen hatte, fragte Zeke: »Was sind das für Lichter da oben? Was lässt sie leuchten? Ich rieche kein Gas, und ich sehe keinen Rauch.«
    »Die Zukunft lässt sie leuchten.« Eine reichlich kryptische Antwort, wie Zeke fand, aber es lag keine Herablassung und kein Spott darin. »Hier entlang. Ich arrangiere ein Zimmer und ein Bad für dich. Ich werde den Doktor fragen, ob wir etwas Kleidung für dich auftreiben können, und vielleicht einen Happen zu essen und Wasser. Du hast ein paar lange Tage hinter dir, und es waren nicht die angenehmsten.«
    »Danke«, sagte Zeke, ohne es zu meinen. Aber ihm gefiel die Vorstellung, etwas zu essen, und er war durstiger als je zuvor in seinem Leben – auch wenn er das erst bei der Erwähnung von Wasser bemerkt hatte. »Es ist schön hier«, fügte er hinzu. »Sie haben recht. Ich bin überrascht. Ich bin … beeindruckt.«
    »Es war

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