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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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versprochen.«
    Der Junge dachte einen Moment nach und fragte dann: »Wann kommt die Naamah Darling wieder zurück? Wissen Sie das?«
    »Tut mir leid, Herzchen, aber das kann ich nicht sagen. Warum? Willst du eine Nachricht für Fang hinterlassen?«
    »Ja, Ma’am. Ich hätte gern einige Bücher auf Chinesisch, und er weiß bestimmt, wo man sie bekommt. Er weiß, welche Bücher gut sind, glaube ich.«
    »Betrachte es als so gut wie erledigt. Ich gehe am Dienstag mal zum Turm und höre mich für dich um.« Sie strich ihm vorsichtig über die Haare, und obwohl ihre Metallhand kalt und steif war, wirkte die Geste genauso herzlich, wie sie gemeint war. »Du bist ein guter Junge, Huey. Ein echter Prachtkerl und klug noch dazu.«
    »Vielen Dank, Ma’am.« Und mit einer Verbeugung verschwand er wieder in den Fluren des Gewölbes.
    Briar sagte: »Er drückt sich wirklich gut aus.«
    »Ich wünschte, ich könnte das mir zugutehalten, aber das kann ich nicht. Ich hab ihm nur beigebracht, was ich konnte. Für den Rest hat er selbst gesorgt.« Sie bewegte ihren Arm hin und her, in alle Richtungen. »Also ich glaube, eine Weile wird es so schon gehen. Ist nicht perfekt, aber es funktioniert.«
    »Heißt das, Sie wollen gar nicht mehr zu Minnericht?«, fragte Briar.
    »Vielleicht ja, vielleicht nein. Lassen Sie mich mal ein paar Stunden abwarten, wie sich der Arm so macht. Was ist mit Ihnen? Sind Sie immer noch daran interessiert, den ganzen Weg bis zur King Street zu gehen, um ihn sich anzusehen?«
    »Ich denke schon, ja. Außerdem, wenn Mr. Swakhammer recht hat, dann werden Sie mich nicht ewig verstecken können. Er weiß, dass ich irgendwo hier unten bin, und er wird mich so lange aufscheuchen, bis ich ihm endlich meine Aufwartung mache. Ich möchte Ihnen keinen weiteren Ärger bereiten, Lucy.«
    »Ärger ist egal, Schätzchen. Wir haben ständig Ärger, und wenn er uns nicht wegen dir Probleme bereiten würde, dann wegen irgendwas anderem. Also, wie machen wir das jetzt? Am besten schnappen wir uns Squiddy. Vielleicht kann der dich zum alten Bankenviertel runterbringen. Er kennt sich da besser aus als jeder andere, das steht mal fest. Wenn es da unten irgendeinen Hinweis auf deinen Jungen gibt, dann ist er derjenige, der ihn findet.«
    Briar runzelte die Stirn. »Im Ernst?« Sie versuchte, sich zu erinnern, welchen der Stammkunden aus dem Maynard’s Lucy meinte. »Der Dünne mit den Koteletten und dem Ziegenbart?«
    »Genau der. Er ist ein alter Spinner, aber das sind wir hier unten ja alle. Der Punkt ist: Früher, als er in Hueys Alter war, noch vor dem Fraß und vor der Mauer, da war Squiddy mal ein kleiner Gauner. Er hatte vor, unterirdisch in die Banken einzubrechen, hatte alle möglichen Pläne gezeichnet, und seitdem kennt er da unten jeden Winkel … und ich glaube, er ist stinksauer gewesen, dass der Boneshaker schneller war.« Sie bewegte wieder den Arm und verzog das Gesicht. »Aber versteh mich nicht falsch, er ist in Ordnung. Auf seine Art ein kluger Kopf, und hilfsbereit. Er wird dir nichts tun und dich auch nicht hängen lassen.«
    »Wie beruhigend«, sagte Briar.
    »Na, hab ich’s nicht gewusst. Aber jetzt sollten wir lieber losmachen. Es wird bald dunkel. Um diese Jahreszeit wird’s hier ja sowieso nicht richtig hell, also geh Squiddy mal holen, und dann seht euch um, solange ihr noch könnt. Er weiß, dass du kommst. Ich hab ihm schon gesagt, dass er dir eine Stadtführung geben soll, und er war damit einverstanden.«
    Briar fand ihn beim Kartenspiel mit Willard und Ed.
    Squiddy tippte sich zum Gruß an den Hut, als er Briar sah, die nicht sicher war, ob sie ihn ebenfalls so grüßen sollte. Also nickte sie nur und sagte: »Hallo. Lucy meinte, Sie wären so freundlich, mir kurz das Bankenviertel zu zeigen, bevor es dunkel wird.«
    »Das ist richtig, Ma’am. Ich hab keine Probleme damit, am Tag des Herrn zu arbeiten. Lassen Sie mich bloß schnell mein Zeug holen.«
    Squiddy Farmer war vom Kinn bis zu den Zehen schmal gebaut, trug fadenscheinige Hosen und ein langärmliges Unterhemd mit Knopfleiste, das so eng saß, dass man seine Rippen zählen konnte. Darüber zog er sich einen Wollpullover, der so groß war, dass er bis weit über seine Hüften hing, und gleichzeitig am Kragen so eng, dass er den Kopf mit dem grau melierten Haarkranz und den flauschigen Koteletten kaum hindurchbekam.
    Er lächelte und entblößte eine mehr oder weniger vollständige Zahnreihe, die nicht allzu oft mit einer Zahnbürste in

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