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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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als eine mit Federn gefütterte, und sie bewegte sich elastisch unter ihm. Er war immer noch sehr durstig, aber das Wasser in der Schüssel war nicht mehr zu gebrauchen. Sein Kopf schmerzte, und er hatte keine Ahnung, was er dagegen tun sollte. Er war immer noch hungrig, aber er sah hier nirgendwo etwas zu essen, und wenn man es genau nahm, war er auch eher am Einschlafen als am Verhungern.
    Ohne die Schuhe auszuziehen, zog er die Füße aufs Bett, rollte sich zusammen und kuschelte sich in das nächstbeste Kissen, und dann machte er die Augen zu.

Zwanzig

    Briar ging abwaschen, und als sie zurückkehrte, saß Lucy in einem Stuhl, ihren Arm vor sich auf den Tisch gelegt. Um den Arm herum lagen Bolzen, Zahnräder und Schrauben. Ein chinesischer Junge, der keinen Tag älter als Ezekiel sein konnte, machte sich mit einem Ölkännchen und einer Pinzette an Lucys Handgelenk zu schaffen.
    Er hatte eine kompliziert aussehende Brille auf, an deren Bügeln verstellbare Linsen angebracht waren, die sich übereinanderschieben ließen.
    »Briar!«, sagte Lucy munter, achtete allerdings peinlich genau darauf, ihren Arm nicht zu bewegen. »Das hier ist Huojin, aber ich nenne ihn einfach Huey, und er hat anscheinend nichts dagegen.«
    »Nein, Ma’am«, bestätigte er.
    »Hallo … Huey«, sagte Briar. »Wie macht sich ihr Arm denn?«
    Er wandte sich wieder dem komplizierten Mechanismus zu und begutachtete seine Arbeit durch die Vergrößerungslinsen. »Ganz gut. Aber auch nicht richtig gut. Ist ein feiner Apparat, dieser Arm, aber ich habe ihn weder erfunden noch habe ich ihn gebaut. Ich musste mich erst langsam herantasten.« Er sprach mit einem Akzent, der aber nicht allzu stark war, sodass Briar ihn gut verstand. »Wenn ich die Kupferröhrchen hätte, die ich brauche, dann könnte ich ihn, glaube ich, wieder prima hinkriegen. Aber so musste ich improvisieren.«
    »Improvisieren, hast du das gehört?« Lucy lachte. »Er liest sich sein Englisch aus Büchern an. Als er noch klein war, hat er immer mit uns hier unten geübt, und jetzt spricht er ein ganzes verfluchtes Stück besser als die meisten Leute, die ich kenne.«
    Briar fragte sich, wie Huey als kleines Kind im Untergrund überlebt hatte. Beinahe hätte sie ihn gefragt, aber es ging sie nichts an, also verkniff sie es sich. »Nun, ich freue mich, dass er hier sein und Ihren Arm reparieren kann. Können Sie mir mehr über dieses Zeichen vor dem Maynard’s sagen? Was bedeutet es?«
    Lucy schüttelte den Kopf. »Es bedeutet, dass Minnericht gern sein Revier markiert, wie ein Hund, der überall hinpisst. Ich frage mich, was ihn am Maynard’s stört? Eine Zeit lang hat er uns in Ruhe gelassen; vielleicht dachte er einfach, es wäre mal wieder an der Zeit, ein bisschen Wirbel zu machen, um uns bei der Stange zu halten. Oder vielleicht hat Squiddy immer noch Schulden bei ihm.«
    »Mr. Swakhammer meinte, dass mich vielleicht einer von Minnerichts Männern gesehen hat. Vielleicht ist der Doktor verärgert, dass ich runter ins Maynard’s gekommen bin, ohne zuerst ihn aufzusuchen?«
    Lucy antwortete nicht. Sie tat so, als würde sie Huey dabei zusehen, wie er ihren Arm wieder zusammenschraubte. Schließ lich sagte sie: »Wäre möglich. Dieser verfluchte Kerl hat seine Augen überall. Und er kann ja nicht einfach an die Tür klopfen oder eine Nachricht schicken, Himmel nein. Stattdessen muss er uns die Untoten auf den Hals hetzen, die auch ruhig ein paar Leute umbringen können, damit wir die Botschaft auch ja kapieren. Ich frage mich, wie es ihm gefallen würde, wenn wir rüber zum Bahnhof gehen und seine Schlösser aufbrechen würden. Damit er mit den Untoten fertigwerden muss, auf seinem Grund und Boden. Bestimmt würde er das als Kriegshandlung auffassen. Und vielleicht wäre eine Kriegshandlung mal ganz angebracht.«
    Huey zog die letzte Schraube an; er war fertig. Er lehnte sich zurück und zog sich die schwere Glaskonstruktion vom Kopf, wobei die Riemen an seinen Ohren hängen blieben und sich erst mit einem widerwilligen Schnalzen lösten. »Das wär’s, Mrs. O’Gunning. Ich würde es gern besser hinkriegen, aber mehr ist leider nicht drin.«
    »Schätzchen, das ist ganz wunderbar, und ich kann dir gar nicht genug dafür danken. Wenn du irgendetwas möchtest oder brauchst – lass es mich wissen. Wenn die Luftschiffer das nächste Mal durchkommen, kann ich sie darum bitten.«
    »Mehr Bücher?«, fragte er.
    »Mehr Bücher. So viele Bücher, wie sie unterbringen können,

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