Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
Vom Netzwerk:
Flügeltüren.
    »Hier entlang«, sagte Richard. Er führte sie durch einen schmalen Raum, der gerade breit genug war, um kein Flur mehr zu sein. An den Wänden waren Gaslampen aufgehängt, die aussahen, als würden sie von einem Schiff stammen. Sie erinnerten Briar an die Lampen auf der Naamah Darling . Bestimmt schwangen sie an ihren Halterungen, wenn man sie berührte.
    Sie waren so lange schweigend marschiert, dass Briar zu sammenfuhr, als Richard wieder etwas sagte. »Ich glaube, man erwartet Sie schon.«
    Briar wusste nicht recht, ob diese Mitteilung etwas Gutes bedeutete oder etwas Schlechtes. »Verzeihung?«, fragte sie in der Hoffnung auf eine nähere Erklärung.
    Aber Richard gab ihr keine. »Miss Lucy, haben Sie sich die Hand wieder kaputt gemacht, weil Sie Willard verprügelt haben?«
    Sie lachte, aber es klang eher nervös als belustigt. »Nein, nur das eine Mal. So oft macht er keine Probleme. Bis auf dieses eine Mal eben …« Lucy verstummte und schien einen Moment zu brauchen, um ihre Stimme wiederzufinden. »Nein, dies mal waren es ein Haufen Fresser. Wir hatten einigen Ärger im Maynard’s.«
    Briar fragte sich, ob Richard bereits von dem Ärger wusste oder vielleicht sogar daran beteiligt gewesen war, aber er reagierte nicht, und Lucy unternahm keinen weiteren Versuch, die Unterhaltung fortzusetzen. Schon wenig später endete der lang gestreckte Raum an einem Vorhang aus dem üblichen schwarzen Gummi.
    Richard sagte: »Sie können die Masken jetzt abnehmen, wenn Sie möchten. Die Luft hier ist sauber.« Er zog seine herunter und klemmte sie sich unter den Arm. Er hatte eine breite, von Narben gekerbte Nase, und seine Wangen waren so eingefallen, dass Pflaumen in die Kuhlen gepasst hätten.
    Briar half Lucy mit ihrer Maske und hängte sie an die Schlinge, die den Arm der Wirtin hielt. Dann nahm sie ihre eigene ab und stopfte sie in ihre Tasche. »Wir können, wenn Sie möchten«, verkündete sie.
    »Dann kommen Sie.« Er schob den Vorhang beiseite, und Briar konnte vor Helligkeit fast nichts mehr sehen.
    »Ich hätte dich warnen sollen«, meinte Lucy mit zugekniffenen Augen. »Dr. Minnericht hat eine Vorliebe für Licht. Er liebt Lampen und stellt gern welche her. Nicht nur mit Ölbetriebene, sondern auch welche, die mit Elektrizität oder Gas laufen. Und hier testet er sie.«
    Briar wartete, bis sich ihre Augen angepasst hatten, dann sah sie sich um. Überall im Raum gleißten Lampen aller Formen und Größen, auf Säulen und Stangen, an den Wänden, einzeln oder in Bündeln. Manche funktionierten auf althergebrachte Weise, und ihre zitronengelben Flammen warfen einen wohlvertrauten Schein, aber andere ein eher seltsames Licht aus; hier und da brannte eine Lampe bläulich weiß oder war von einem grünlichen Hof umgeben.
    »Ich sage ihm, dass Sie da sind. Miss Lucy, wenn Sie und Ihre Freundin solange im Wagen warten würden?«
    »Sicher«, sagte sie.
    »Sie kennen den Weg.« Und damit war er um eine Ecke verschwunden.
    Als das ferne Geräusch einer Tür bezeugte, dass er ein ganzes Stück weit weg war, drehte Briar sich zu Lucy um und fragte: »In welchem Wagen?«
    »Er meint den alten Eisenbahnwaggon. Beziehungsweise einen ganz bestimmten. Minnericht hat sie ausräumen und reinigen lassen, und jetzt möbliert er sie oder benutzt sie als Lager- oder Arbeitsräume. Manche verwandelt er auch in kleine unterirdische Hotelzimmer.«
    Briar fragte: »Wie hat er die Waggons denn unter die Straße bekommen? Und wie kamen die überhaupt hierher, wo der Bahnhof doch noch gar nicht fertig war?«
    Lucy spazierte an einer Reihe Kerzenhalter vorbei und sagte: »Hier sind schon Züge gefahren, bevor der Bahnhof fertig war, und ich glaube, ein paar der Waggons sind in den Krater gestürzt, als der Boneshaker sich hier durchgewühlt hat. Aber das weiß ich nicht genau. Teufel, vielleicht hat er sie selbst hier runtergeschafft oder jemanden dafür bezahlt, damit der das für ihn erledigt. Kleines, kannst du mir diese Tür mal aufmachen?«
    Briar lehnte sich auf einen Hebel, die Türflügel öffneten sich gähnend, und dahinter war nichts als Dunkelheit – oder so kam es Briar zumindest vor nach dem taghellen Lampenzimmer. Doch in der tiefen Schwärze flackerten glasummantelte Fackeln, deren warmes Licht von stumpf angelaufenen Metallplatten in trüben Flecken auf Wände und Boden zurückgeworfen wurde.
    Briar hob den Kopf zur Decke – sie hing viel zu niedrig, viel zu dicht.
    Lucy bemerkte ihren Blick. »Keine

Weitere Kostenlose Bücher