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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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nicht die geringste Ahnung, wer diese Leute überhaupt waren oder warum sie hier kämpften. Manche trugen Masken, manche nicht, und mindestens drei waren tot, lagen ausgestreckt auf dem glänzenden, harten Boden, zwei mit dem Gesicht nach unten, einer mit dem Gesicht nach oben. Ein Stück seiner Kehle fehlte, und die offenen Augen starrten trüb zum Himmelreich jenseits der Decke empor.
    Aber einer der Männer, die auf dem Bauch lagen, hatte eine Gasmaske auf dem Kopf, und zu Zekes Verblüffung war der bullige Mann in der Rüstung gerade dabei, sie sich zu holen. Der Hals des Toten wackelte, als wäre das Genick gebrochen, dann löste sich der letzte Riemen, und die Maske ging ab.
    Der Mann in der Rüstung richtete sich auf, und als er sah, dass die Tür offenstand und Zeke nicht mehr da war, fluchte er laut und schaute wild in alle Richtungen. Eine Kugel prallte mit einem scheppernden Klingen von seinem Schulterpanzer ab, schien aber keinen weiteren Schaden anzurichten.
    Dann entdeckte er Zeke hinter den Kisten.
    Einen Moment lang glaubte Zeke, der Mann würde jeden Moment die gewaltige Waffe von seinem Rücken nehmen und auf ihn abfeuern, ihn in tausend Stücke zerreißen, sodass nicht einmal seine Mutter ihn noch erkennen würde. Doch stattdessen faltete er nur die Maske zusammen und warf sie ihm in den Schoß. Dann wandte er sich ab, zog einen übergroßen Sechsschüsser aus seinem Gürtel und feuerte in alle Richtungen, damit er sich absetzen konnte – oder vielleicht wollte er auch Zeke Deckung geben; es war schwer zu sagen.
    An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine weitere Tür, und etwas Großes schlug von außen dagegen. Oder vielleicht war es gar nichts Großes. Sondern etwas Zahlreiches .
    Es war kein einzelner Schlag wie von einer Ramme, sondern eher ein beständiges Trommeln und Schieben und Stoßen, mit dem die die anscheinend extrem gut gepanzerte Tür bearbeitet wurde. Selbst aus seinem eingeschränkten Blickwinkel konnte Zeke erkennen, dass sie verbarrikadiert worden war, als rechnete man damit, dass sich eine ganze Armee dagegenwerfen würde.
    War das gerade diese Armee?
    Noch hielt die Tür, aber der Mann in der Rüstung brüllte: »Geh wieder runter! Such dir einen anderen Weg nach draußen! Ezekiel! Verschwinde von hier!«
    Zeke schlang die Maske zu einem Knoten und kam wieder hoch. Links von ihm schrie hinter einem Vorhang jemand auf. Der Mann fiel, riss den Vorhang mit herunter, und der Stoff bedeckte ihn wie ein Leichentuch. Darunter breitete sich ganz langsam eine rote Pfütze über die weißlich-grauen Wirbel des polierten Marmors aus.

Fünfundzwanzig

    Zeke sah sich gehetzt nach einem weiteren Ausgang um. Hatte der Mann in der Rüstung das nicht zu ihm gesagt? Dass er sich einen anderen Weg hinaus suchen sollte? Aber bis auf die Tür, die sich unter dem Ansturm einer unbekannten Macht bedrohlich bog, und die Treppe, über die er hereingekommen war, sah er keine weiteren Ausgänge.
    Inzwischen hatte der Mann in dem Stahlanzug seinen Revolver leer geschossen. Er schob die leere Waffe unter seinen Gürtel, riss einen zweiten Revolver aus dem Hüftholster und trat, wild um sich schießend, den Rückzug an.
    Zeke zählte acht weitere Schützen, die sich zwischen den Stühlen und weiteren Kistenstapeln verschanzt hatten. Wahrscheinlich würde ihnen irgendwann die Munition ausgehen, aber im Moment peitschten Kugeln durch die Luft wie Hagelkörner, die der Wind vor sich hertrieb.
    Zeke wollte nur weg.
    Der Riese ging unterdessen rückwärts auf das Treppenhaus zu, als versuche er, Zeke den Weg nach unten freizuhalten, was vielleicht gar keine schlechte Idee war.
    Zeke musste nur ein kurzes Stück rennen, während dieser Riese im Panzeranzug alle unwillkommene Aufmerksamkeit auf sich zog. Andererseits würde ebenjener Riese ihm zweifellos nach unten folgen.
    Doch hier oben gab es nichts als Tod und Chaos, und Zeke beschloss, das Risiko einzugehen. Er hechtete hinter den Kisten hervor, landete auf allen vieren und rettete sich krabbelnd ins Treppenhaus.
    Keine fünfzehn Sekunden später kam auch der Mann in der Rüstung angerannt – mit weit mehr Eleganz, als Zeke ihm zugetraut hätte –, packte die Tür und schlug sie mit aller Kraft zu.
    Mit einem lauten Knall prallte jemand von der anderen Seite dagegen.
    Zeke taumelte die Stufen hinunter, stolperte, fing sich wieder und stolperte erneut. Er konnte nicht mehr sehen, was oben geschah, er konnte es nur noch hören. Hier unten jedoch war

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