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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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unbedingt wissen, wo er hingegangen ist.«
    »Da lang.« Zeke zeigte zu der Ecke, um die er verschwunden war. »Und dann rechts.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Ein paar Minuten.« Bevor Angeline davonlaufen konnte, hielt er sie noch einmal fest und fragte: »Wo könnte er meine Mutter hingebracht haben?«
    »Das weiß ich nicht, Kind, und ich hab auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich muss diesem mörderischen alten Hurensohn hinterher.«
    »Das hat noch einen Moment Zeit!« Zeke brüllte nicht, aber in den Worten schwang ein Nachdruck mit, den er so noch gar nicht von sich kannte. Er ließ Angelines Arm los. Dann sagte er leiser und mit mehr Beherrschung: »Sie haben gemeint, aus Minnerichts Mund kämen nur Lügen. Aber er hat mir gesagt, dass meine Mutter in die Stadt gekommen wäre, um nach mir zu suchen. Stimmt das?«
    Sie bedachte ihn mit einem Blick, aus dem er nicht schlau wurde. »Es stimmt. Sie ist dich suchen gekommen. Minnericht hat sie und Lucy O’Gunning hierhergelockt. Lucy ist gestern wieder aus dem Bahnhof rausgekommen und hat dann im Gewölbe Verstärkung geholt.«
    »Verstärkung. Lucy. Gewölbe«, wiederholte Zeke die Worte, die ihm wichtig vorkamen, auch wenn er nicht wusste, was sie bedeuteten. »Wer ist …«
    Angeline war mit ihrer Geduld am Ende. »Lucy ist eine alte Frau mit nur einem Arm. Wenn du sie triffst, sag ihr, wer du bist, und sie wird ihr Bestes tun, dich hier rauszuschaffen.«
    Damit war das Gespräch für sie anscheinend beendet, denn sie trat einen Schritt von ihm weg und wollte schon loslaufen, doch Zeke packte sie erneut am Arm und riss sie hart zurück.
    Angeline gefiel das nicht. Sie ließ ihn zwar gewähren, aber sie zog ihr Messer und hielt es Zeke vor den Bauch. Es war keine Drohung, noch nicht, nur eine Warnung. »Nimm deine Hand da weg.«
    Zeke ließ sie los. »Wo könnte er meine Mutter hingebracht haben?«, wiederholte er seine Frage.
    Sie warf einen besorgten Blick den Flur entlang und einen verärgerten auf Zeke. »Ich habe keine Ahnung, wo deine Mutter ist. Aber ich schätze, er hat sie einfach irgendwo untergebracht. Vielleicht in einem dieser Räume hier, vielleicht unten. Ich bin hier schon ein-, zweimal gewesen, aber ich kenne diesen Ort nicht gerade wie meine Westentasche oder so. Solltest du Jeremiah noch einmal über den Weg laufen, dann bleib bei ihm. Er ist ein Monstrum von einem Mann, aber wenn du ihn lässt, dann sorgt er dafür, dass du heil bleibst.«
    Zeke ging davon aus, dass das alles war, was er kriegen konnte, also begann er zu laufen, während er hinter sich Angelines flinke Schritte in die andere Richtung davoneilen hörte.
    Er riss die nächstbeste Zimmertür auf.
    Darin standen nur ein Bett, ein Waschgestell und eine Kommode, seiner eigenen Unterkunft ganz ähnlich, nur nicht so sauber und schick. So muffig, wie es hier drin roch, hatte schon lange niemand mehr das Zimmer benutzt. Zeke ging zurück auf den Flur und rief nach Angeline, bevor ihm einfiel, dass sie ja ohne ihn losgelaufen war. Selbst ihre Schritte waren jetzt nicht mehr zu hören, und er stand ganz allein auf dem Gang mit diesen vielen Türen.
    Aber nun wusste er ja, was zu tun war.
    Er griff nach der nächsten Türklinke und fand sie abgeschlossen.
    Als er in die Chemieküche zurückkehrte, atmete Rudy nicht mehr – oder falls doch, dann ging sein Atem so flach, dass Zeke ihn nicht hörte, als er auf Zehenspitzen zu ihm schlich. Ohne unter das Sackleinen zu schauen, tastete der Junge mit den Füßen umher und fand den kaputten Stock.
    Er lag schwer in Zekes Hand. Selbst mit dem langen, klaffenden Riss fühlte er sich noch stabil an.
    Zeke lief zurück zu der verschlossenen Tür und schlug mit dem harten, schweren Stock auf den Knauf ein, bis er zerbrach und die Tür nach innen aufflog.
    Er schob sich an der kaputten Tür vorbei und suchte hastig den vollkommen vermüllten Raum ab. Nichts sah wirklich brauchbar aus, alles wirkte alt, manches gefährlich. An einer Kiste fehlte der Deckel, darin lagen Waffenteile, Zylinder und Drahtrollen. Die nächste offene Kiste war voll Sägemehl, in dem Glasröhren lagerten.
    Das hintere Ende des Zimmers konnte Zeke nicht sehen. Es gab nicht genug Licht.
    »Mutter?«, sagte er halblaut, obwohl er bereits wusste, dass sie nicht hier war. In diesem Raum war schon eine ganze Weile niemand mehr gewesen. »Mutter?«, fragte er noch einmal, nur für den Fall. Niemand antwortete.
    Die nächste Tür war offen, und dahinter stieß Zeke wieder

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