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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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ihm so etwas gar nicht erst in den Sinn käme. Um den Kopf hatte er sich eine Vorrichtung aus miteinander verbundenen Monokeln geschnallt, die einen Abdruck auf der Stirn hinterließen, der kaum noch wegging.
    Briar war viel zu müde, um etwas dagegen zu haben, als er herüberkam und sich auf die Bettkante setzte. Er sah noch genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte, und er lächelte, als wäre alles in Ordnung und nichts je falsch gewesen.
    »Im Ernst«, sagte sie. »Ich werde es ihm erzählen, ganz gleich was es mich kostet. Ich bin diese ganzen Geheimnisse leid. Ich kann sie nicht länger mit mir herumschleppen. Und das werde ich auch nicht mehr.«
    »Nein?« Levi griff nach ihrer Hand, aber Briar zog sie weg.
    Sie drehte sich auf die Seite, das Gesicht von ihm abgewandt, und hielt sich den Bauch. »Was willst du?«, fragte sie. »Was machst du überhaupt hier?«
    »Träumen, denke ich. Genau wie du. Schau, Liebste. Hier sehen wir uns also wieder – wenn schon nicht irgendwo anders.«
    »Dann ist das ein Traum.« Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus wie Säure. »Einen Moment lang habe ich gedacht, es wäre keiner.«
    »Es war vielleicht das Einzige, was du je richtig gemacht hast«, sagte er und bewegte sich weder näher heran noch weiter weg. Sein Gewicht auf der Bettkante drückte die Matratze ein, und Briar hatte das Gefühl, in seine Richtung zu rutschen, oder war es ein Fallen?
    »Was? Dass ich es ihm nicht erzählt habe?«
    »Andernfalls hättest du ihn vielleicht noch viel früher verloren.«
    »Ich habe ihn nicht verloren. Ich kann ihn nur nicht finden.«
    Levi schüttelte den Kopf; Briar konnte die Bewegung spüren, obwohl sie ihn nicht sah. »Er hat gefunden, was er wollte, und er wird nie wieder zu dir nach Hause kommen. Er wollte Fakten. Er wollte einen Vater.«
    »Du bist tot«, sagte sie zu Levi, als ob er es nicht selbst wüsste.
    »Davon wirst du ihn nie überzeugen.«
    Sie kniff die Augen zu und vergrub ihren Kopf in den Kissen, die sie mit ihrem muffig warmen Geruch fast erstickten. »Ich brauche ihn nicht zu überzeugen, wenn ich es ihm zeigen kann.«
    »Du bist naiv. Genauso naiv, wie du schon immer warst.«
    »Lieber naiv und am Leben, als abgeklärt und …«
    »Mutter«, sagte er.
    Briar riss die Augen auf. »Was?«
    »Mutter.«
    Wieder dieses Wort. Sie hob ihr Gesicht aus den Kissen und drehte den Kopf. »Wovon sprichst du?«
    »Mutter, ich bin’s.«
    Als würde sie durch einen Tunnel rasen – so fühlte sich das ruckartige Erwachen an. Aus warmer Dunkelheit wurde Briar hinübergerissen in eine kalte, grimmige und unendlich weniger behagliche Welt. Am anderen Ende des Tunnels hörte sie eine Stimme und kroch darauf zu, nein, sie rutschte, als würde sie aufwärts fallen, während sie dort hinzukommen versuchte.
    »Mutter? Scheiße noch mal, Mutter. Nun komm schon, wach auf. Du musst aufwachen, weil ich dich auf keinen Fall tragen werde, und ich will raus hier.«
    Briar rollte sich auf den Rücken und versuchte, die Augen zu öffnen, aber dann wurde ihr klar, dass sie bereits offen waren und sie nur nichts sehen konnte. Alles war verschwommen, obwohl zu ihrer Rechten Licht flackerte, und über ihr ragte ein deutlicher schwarzer Schatten auf.
    »Mutter?«, fragte der Schatten immer und immer wieder.
    Und das Erdbeben aus ihrem Traum grollte immer noch, oder vielleicht war es auch nur der Schatten, der sie schüttelte. Seine Hände hielten ihre Schultern umfasst und schleuderten sie hin und her, bis es in ihrem Hals knackte und ihr ein »Au« entfuhr.
    »Mutter?«
    »Au«, sagte sie erneut. »Hör auf. Hör auf damit.«
    Je besser sie sehen konnte, desto mehr tat ihr Kopf weh und desto deutlicher spürte sie die Feuchtigkeit auf ihrer Wange. Briar berührte die schmerzende Stelle mit den Fingerspitzen und spürte, dass sie feucht war.
    »Blute ich?«, fragte sie den Schatten. »Zeke, blute ich?«
    »Nicht schlimm«, sagte er. »Nicht so schlimm, wie ich geblutet habe. Du hast das Kopfkissen mit Blut verschmiert, aber es gehört ja nicht uns, also spielt es keine Rolle. Nun komm, steh auf. Hoch mit dir, los!«
    Er schob seinen Arm unter ihrem Rücken hindurch und hievte sie vom Bett hoch, das genauso schön weich war, wie sie es geträumt hatte. Auch das Zimmer war wie in ihrem Traum, also musste sie wach genug gewesen sein, um ihre Umgebung wahrzunehmen, zumindest bruchstückhaft. Aber es war niemand da als der Junge, der sie auf die Füße zerrte und zum Aufstehen zwang.
    Ihre

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