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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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sollen wir dann hin?«
    »Nach oben« , sagte der Mann in der Rüstung. »Und raus, egal wie. Bevor es hier unten wieder besser wird, wird es erst mal schlimmer. Die Fresser sind schneller vorgedrungen, als unsere Jungs gedacht haben. Geht zum Gewölbe zurück – oder zum Tower und wartet auf das nächste Schiff.«
    Der Aufzug machte einen Satz und trug Jeremiah ruckelnd durch die Decke, bis seine Füße nicht mehr zu sehen waren. Zeke war wieder allein.
    Aber es gab hier noch Türen, die geöffnet werden mussten, und seine Mutter war verschwunden, also hatte er wenigstens etwas, womit er sich von dem Tumult oben ablenken konnte. Die Tür am Ende des Flurs stand halb offen. Zeke rannte darauf zu und stieß sie auf.
    Hier war die Quelle des Rauchgeruchs zu finden: Ein gemauerter Kamin mit glimmenden Scheiten darin tauchte den Raum in ein goldenes Orange. In der Mitte des Zimmers stand auf einem Orientteppich, in dessen Ecken Drachen gewebt waren, ein wuchtiger schwarzer Schreibtisch. Hinter dem Schreibtisch sah Zeke einen großen Lederstuhl mit einer üppig gepols terten Sitzfläche, und vor dem Tisch standen noch zwei kleinere Stühle. Zeke hatte noch nie zuvor ein Büro gesehen und wusste nicht, wozu der Raum gut war, aber immerhin fand er ihn schön und behaglich. Mit einem Bett darin hätte man hier wunderbar wohnen können, fand er.
    Weil niemand da war, ging er um den Schreibtisch herum und öffnete die oberste Schublade. Darin fand er Papiere, die in einer Sprache geschrieben waren, die er nicht verstand. Die zweite Schublade jedoch, die höher und mit einem Schloss versehen, aber nicht abgeschlossen war, enthielt etwas Interessanteres.
    Zuerst hielt er es für Einbildung, dass ihm die Umhängetasche bekannt vorkam. Er wollte glauben, dass er sie schon einmal gesehen hatte, über der Schulter seiner Mutter, aber auf einen Blick war das schwer zu sagen, also öffnete er sie und griff hinein. Eine schnelle Durchsuchung förderte eine Schachtel Munition, eine Schutzbrille und eine Maske zutage; nichts davon hatte er je zuvor gesehen. Und dann fand er die Marke mit den eingravierten Initialen MW und den Tabakbeutel seiner Mutter, der seit Tagen nicht angerührt worden war, und da wusste er, dass nichts in dieser Tasche dem Doktor gehörte.
    Er zog sie aus der Schublade, und als er sich bückte, um die Schublade wieder zu schließen, sah er, dass unter dem Schreibtisch ein Gewehr lag, das nur von da zu sehen war, wo Zeke gerade stand und eigentlich nicht hingehörte.
    Er nahm auch das Gewehr an sich.
    Der Raum lag still und verlassen da, nur der Kamin knisterte, während Zeke mit seinen Schätzen zurück auf den Flur ging.
    Gegenüber war noch eine weitere Tür, aber er bekam sie nicht auf. Zeke schlug mit Rudys kaputtem Stock dagegen, aber als der Knauf abbrach, fiel er einfach nur herunter, und das Schloss blieb zu. Zeke warf sich so oft gegen die Tür, bis ihm die Schulter wehtat. Ohne Erfolg. Aber es gab noch mehr Türen hier, und wenn nötig konnte er sich diese hier später immer noch vornehmen.
    Hinter der nächsten Tür lag ein leeres Schlafzimmer. Die übernächste wollte ebenfalls nicht aufgehen, selbst dann nicht, als Zeke den Knauf mit dem dicken Ende des Stocks in seine Einzelteile zerschlug. Immer noch hielt das Schloss, doch wenn es sein musste, konnte Zeke zutreten wie ein Maulesel, und binnen einer halben Minute gab der Rahmen splitternd nach, und die Tür flog auf.

Sechsundzwanzig

    Briar träumte von Erdbeben und Maschinen, so gewaltig, dass sie ganze Städte dem Erdboden gleichmachen konnten. Irgend wo im Hintergrund hörte sie Schüsse und noch irgendetwas anderes – oder vielleicht doch nichts anderes, denn es war verstummt und kam nicht noch einmal. Dann ein anderer Ort, weich, das Licht sanft und ein Bett so groß, dass eine vierköpfige Familie sich hineinkuscheln konnte.
    Es roch nach Staub und Petroleum und nach alten Blumen, vertrocknet in einer Vase neben der Waschschüssel.
    Levi war da. Er fragte sie: »Du hast es ihm nie erzählt, oder?«
    Briar lag in dem Bett, ihre Lider waren so schwer, dass sie kaum die Augen offen halten konnte, und sie sagte: »Ich habe ihm nie irgendetwas erzählt. Aber das werde ich ändern, sobald ich kann.«
    »Im Ernst?« Levi schien wenig überzeugt, eher amüsiert.
    Er trug den schweren Leinenkittel aus der Versuchswerkstatt und darüber einen leichten Mantel, der ihm bis zu den Knien ging. Die Stiefel waren, wie meistens, nicht zugeschnürt, als ob

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