Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker
verlagerte Jeremiahs Gewicht, und er ließ ein leises Ächzen vernehmen – »steigst du in den Fahrstuhl, Briar Wilkes, und nimmst die gottverfluchte Knarre und feuerst sie ab. Und dann rauf mit euch und raus hier.«
Unentschlossen befolgte Briar den ersten Teil der Anweisungen und half, den riesigen Mann auf die Plattform zu hieven. Sie lehnten Swakhammer gegen Frank und Squiddy, während Lucy die Hebel oben durchging. »Sobald wir unten sind und Jeremiah draußen haben, schicke ich den Aufzug wieder zu euch rauf, alles klar? Ihr werdet reinspringen müssen, denn er wird nicht erst anhalten.«
»Alles klar«, sagte Briar. »Aber ich weiß nicht, ob wir wirklich …«
»Herrje, wissen tu ich’s auch nicht«, brummte Lucy. »Aber eins steht mal fest: Du hast deinen Jungen, und dieser Bahnhof hier wird gerade von Fressern überflutet, und jeder, der hierbleibt, wird als Mahlzeit enden.«
»Haben Sie sie reingelassen?«, fragte Zeke.
Lucy deutete mit dem Kinn auf Frank und Allen. »Ist doch ausgleichende Gerechtigkeit, oder? Ich hätte bloß gerne vorher gewusst, dass sie es so weit runter schaffen. Damit hatte ich nicht gerechnet.«
»Wir können Sie begleiten«, beharrte Zeke. »Wir können Ihnen helfen.«
Briar dachte dasselbe. »Wir könnten zusehen, dass Sie einigermaßen heil dort ankommen.«
»Kommt überhaupt nicht infrage. Entweder wir schaffen es, oder wir schaffen es eben nicht. Entweder er kommt durch oder eben nicht. Wir brauchen niemanden, der uns tragen hilft. Aber ihr zwei, d u , Miss Wilkes, du musst dem Captain sagen, dass du hier unten nicht gestorben bist. Er muss erfahren, dass er seine Schuld beglichen und nicht etwa noch vergrößert hat. Er ist unten beim Fort Decatur, wo sie sein Schiff repariert haben, und er wartet darauf, euch aus der Stadt zu bringen. Er weiß inzwischen auch, dass dein Junge hier unten ist. Hat er mir selbst gesagt, als ich ihm Minnerichts Botschaft überbracht habe.«
Swakhammers Schultern bebten, und er gab ein Gurgeln von sich, das klang, als versuche er, mit einer Lunge voll Teer zu atmen. Am Ende ging das Geräusch in ein Wimmern über, das Briar schier das Herz zerriss. Der Laut passte überhaupt nicht zu Jeremiah Swakhammer, kein bisschen. »Er stirbt«, sagte sie. »O Gott, Lucy. Schafft ihn hier raus. Schafft ihn zu diesem chinesischen Doktor. Ich danke Ihnen, und eines Tages sehen wir uns wieder, ich schwöre.«
»Sind schon unterwegs«, erwiderte Lucy. Sie hielt sich gar nicht erst damit auf, die Gittertür zu schließen, sondern riss nur an einem Hebel, und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Während die Truppe langsam nach unten verschwand, rief Lucy: »Für euch ist jederzeit ein Plätzchen im Gewölbe frei, wenn ihr möchtet. Wenn nicht – es war mir eine Ehre, an deiner Seite zu kämpfen, Wilkes.«
Und dann waren sie außer Sicht, und Briar blieb allein mit ihrem Jungen zurück.
Zeke konnte die riesige Waffe kaum tragen. Er kämpfte unter ihrem Gewicht, aber er beschwerte sich nicht, obwohl seine Knie zitterten und sein Nacken von der Hitze des sich langsam aufheizenden Metalls brannte.
Mit einem Klirren der Trageketten kam der Aufzug am Fuß des Schachts zum Halt.
Briar und Zeke hörten, wie Lucy Anweisungen rief und die vier Swakhammer hochwuchteten und von der Plattform hinaus in die tiefsten Tiefen des Untergrunds schleppten. Hoffentlich fanden sie irgendwo einen Förderwagen, und hoffentlich konnte Lucy ihn noch irgendwo hinbringen, wo er Hilfe bekam.
Wieder klirrten die Ketten, und der Aufzug fuhr nach oben, zurück zu Briar und Zeke.
Sie hielten den Atem an und machten sich bereit zum Sprung. Die Daisy nahmen sie zwischen sich, und als die Plattform auf ihrer Höhe war, warfen sie die Waffe darauf und sprangen hinterher. Langsam, aber gleichmäßig stieg der Aufzug mit ihnen auf, Meter um Meter.
Briar rollte die Waffe herum und stellte sie auf den Kolben. Ein Abzug, so groß wie ein Daumen, ragte aus der Unterseite, und das ganze Gerät vibrierte von aufgestauter Energie, bereit zum Abfeuern.
»Halt dir die Ohren zu, Zeke. Und das meine ich sehr, sehr ernst. So fest du kannst. Der Schuss wird die Fresser betäuben, aber nur für ein paar Minuten. Wir müssen uns beeilen.«
Sie lehnte sich so weit von der Waffe weg, wie es ging, wartete, bis das Obergeschoss in Sichtweite kam, und dann drückte sie ab.
Der Knall und das Pulsen schwollen an und wieder ab. Echos und Überlagerungen jagten wie Wellen vom Boden bis zur Decke,
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