Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker
schlugen gegen Schachtwände und rollten, wo immer sie einen Weg fanden, über Flure und Ebenen. Ob dieser Effekt die Wirkung verstärkte oder vielleicht auch nur zerstreute, konnte Briar nicht sagen, während der Aufzug scheppernd an seinen Kabeln rüttelte, und Briar einen panischen Moment lang fürchtete, es könnte zu viel für die Eisenkonstruktion sein – dass die Kabine nicht standhalten und mit ihnen beiden in die Tiefe stürzen würde, in den Tod.
Aber der Aufzug hielt und fuhr ruckelnd weiter, hinauf in einen weiteren unbeleuchteten Raum.
Zeke war wie gelähmt – genau wie Briar nach ihrem ersten Schallknall –, aber sie schaffte es irgendwie, ihn mitsamt der Daisy aus dem Aufzug zu verfrachten.
Vor ihnen befand sich eine Tür. Ohne zu wissen, was dahinter war, machte Briar sie hastig auf und zog den taumelnden Jungen hinter sich her, während sie mit dem Lauf der Spencer einen Bogen beschrieb, der den gesamten Horizont abdeckte.
Mindestens ein Dutzend Lagerfeuer sprenkelte die Straßen, und nicht ein einziger Fresser war in ihrem orange glühenden Schein zu sehen; niemand hatte Briar erzählt, dass sie Feuer scheuten, aber es sah ganz danach aus.
Die Feuer wurden von maskierten Männern in Gang gehalten, die sich in keiner Weise für die Kämpfe zu interessieren schienen, die vielleicht noch immer unter dem Bahnhof tobten. Die Männer waren zwar benommen, erholten sich aber bereits wieder. Auch sie hatten die Daisy gehört, und sie war nichts Neues für sie. Hier oben waren sie weit genug weg gewesen, und nur ein paar von ihnen lagen tatsächlich am Boden. Die meisten schüttelten nur den Kopf oder schlugen sich gegen die Ohren, um sich von der Wirkung von Dr. Minnerichts Doozy Dazer zu befreien.
Briar hatte nicht wissen können, dass diese Männer hier oben waren, und selbst wenn, hätte sie die Daisy wahrscheinlich trotzdem abgefeuert. Die Lebenden erholten sich schließlich schneller als die Toten.
Unter einer der Gasmasken erspähte Briar einen Pferde schwanz, dann zwei, drei weitere. Also waren sie im Chinesenviertel, das zwischen Bahnhof und Mauer lag, und das hier waren seine Einwohner, die die Straßen zu ihrem eigenen Schutz bewachten.
Niemand beachtete die beiden.
»Leg die Daisy hier irgendwo hin«, sagte Briar.
»Aber wir …«
»Wir werden sie nicht noch einmal benutzen können. Das Aufladen dauert viel zu lange, und sie hält uns nur auf. Jetzt«, sagte sie, weil ihr in diesem Moment siedend heiß einfiel, dass sie keine Ahnung hatte, in welche Richtung sie mussten. »Wir müssen schleunigst das Fort finden. Weißt du, wo es ist?«
Briar konnte durch den Rauch und den Fraß kaum etwas sehen und wollte jemanden nach der Richtung fragen, aber keiner der Männer, die sich geschäftig um ihre Feuer kümmerten, sah auch nur herüber, als Briar ihnen zurief. Wahrscheinlich sprachen sie gar kein Englisch.
Zeke zupfte sie am Ärmel. »Es ist nicht weit von hier. Komm.«
»Bist du sicher?« Briar zögerte, aber Zeke nahm einfach ihre Hand und zog sie mit sich.
»Bin ich, ja. Ganz sicher. Ich bin mit Yaozu dort gewesen, und ich kenne es von meinen Stadtplänen. Komm. Wir müssen diese Straße da runter. Mit den Feuern kann man sogar sehen, wo man hinläuft!«, fügte er hinzu.
»Also gut.« Briar ließ sich von ihrem Sohn mitziehen, fort von den Feuern und den schwer bewaffneten Chinesen mit ihren Masken und Schaufeln.
Zeke bog um die nächste Ecke und blieb abrupt stehen.
Briar lief in ihn hinein und schob ihn zwei kurze Schritte vorwärts – über die ersten Fresser hinweg. Sie lagen alle hingestreckt da, aber ein paar kamen schon wieder zu sich und zuckten. Es waren Dutzende, und vielleicht verbargen die Dunkelheit und der Fraßnebel weiter vorn noch Hunderte von ihnen.
»Nicht stehen bleiben«, befahl Briar und übernahm die Führung. »Wir haben keine Minute mehr. Also los, um Himmels willen. Lauf! «
Zeke widersprach nicht und zögerte auch nicht – er sprang ihr einfach nur hinterher, suchte mit großen Schritten die Lücken zwischen den Untoten. Briar führte ihn in die Richtung, die er eingeschlagen hatte, trat ohne Rücksicht auf jeden Kopf oder Brustkorb, der ihr im Weg war. Einmal glitt sie auf einem Bein aus, das unter ihr wegrollte wie ein Baumstamm, aber Zeke half ihr sofort wieder hoch, und endlich waren sie runter von dieser verfluchten Straße mit ihren Heerscharen von wütenden, vorübergehend außer Gefecht gesetzten Leichen.
»Nach rechts«, sagte
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