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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Verrückter war und auch kein Verbrecher!«
    »Wie kommt er auf die Idee, dass er das könnte? Und wie will er eine solche Aufgabe überhaupt in Angriff nehmen?«
    »Vielleicht hat er ja irgendein Gerücht gehört, aus irgendeiner Ecke«, sagte der Junge so vorsichtig, dass Briar sofort klar war, er wusste was.
    »Was für ein Gerücht? Und aus welcher Ecke?«
    »Es gab doch Gerede über ein Konto, oder? Hat Blue nicht gesagt, dass die Russen ihn dafür bezahlt hätten, irgendwas an dem Testlauf zu ändern?«
    Briar kniff die Augen zusammen. »Levi hat so etwas gesagt . Aber es gab nie irgendeinen Beweis. Und wenn doch, dann kann ich es nicht bestätigen – weil er ihn nie irgendjemandem gezeigt hat.«
    »Nicht mal Ihnen?«
    »Mir schon gar nicht. Er hat mir nie irgendetwas darüber erzählt, was er in diesem Labor tat, mit diesen Maschinen. Und über Geldangelegenheiten hat er schon gar nicht gesprochen.«
    »Aber Sie waren seine Frau!«
    »Das heißt gar nichts.« Briar hatte nie herausgefunden, ob ihr Mann so verschwiegen gewesen war, weil er ihr nicht traute oder weil er sie für einfältig hielt. Wahrscheinlich von beidem etwas.
    »Hören Sie, Ma’am, spätestens als Zeke angefangen hat, Fragen zu stellen, müssen Sie doch gemerkt haben, dass er mehr wissen wollte.«
    Briar schlug mit der Faust gegen das Treppengeländer. »Er hat ja nie irgendwelche Fragen gestellt! Seit damals als kleiner Junge hat er nie wieder etwas über Levi wissen wollen.« Dann, leiser, fügte sie hinzu: »Nur über Maynard.«
    Rector starrte sie nur aus seiner Ecke an. Er war so weit vor Briar zurückgewichen, wie er konnte. Dies war der Moment, in dem er irgendetwas Hilfreiches hätte beisteuern müssen, aber er schwieg, bis sie erneut ausholte und gegen das Metallgeländer schlug.
    »Nicht.« Er hob die Hände. »Nicht, Ma’am … tun Sie das nicht. Es wird ihm schon nichts passiert sein. Er ist ein schlauer Bursche. Er kennt sich aus, und er weiß über Maynard Bescheid. Bestimmt geht es ihm gut.«
    »Was soll das denn heißen? Er weiß über Maynard Bescheid? Alle wissen über Maynard Bescheid.«
    Rector nickte und nahm die Hände wieder herunter, aber nur bis vor die Brust, damit er sich notfalls verteidigen konnte. »Aber Zeke ist sein Enkel, und die Leute werden sich um ihn kümmern. Vielleicht nicht, naja …« Er hielt inne. »Vielleicht nicht alle Leute überall, aber da, wo er hinwill, und bei dem, was er vorhat – die Leute, mit denen er es da zu tun hat, die wissen alle über Maynard Bescheid, und sie werden sich um ihn kümmern.«
    »Die Leute wo ?«, fragte Briar, und in dem letzten Wort schwang unterdrückte Verzweiflung mit, weil sie es längst wusste – auch wenn es unmöglich war und verrückt. Sie wusste, wo , auch wenn es nicht zu fassen war.
    »Er ist rübergegangen … nach drüben …« Rector zeigte in die Richtung der alten Innenstadt.
    Briar brauchte jedes Quentchen Selbstbeherrschung, das sie aufbringen konnte, damit sie dem Jungen keine Ohrfeige verpasste; ihn anzuschreien, ließ sich nicht mehr vermeiden. »Und wie soll das gehen?! Was will er denn machen da drüben, wenn er es über die Mauer geschafft hat und weder Luft bekommt noch etwas sehen ka…!«
    Rectors Hände schossen nach oben. Er nahm all seinen Mut zusammen und trat einen Schritt vor. »Ma’am, Sie müssen aufhören, so rumzuschreien. Sie müssen damit aufhören.«
    »… und dort niemand ist als die letzten paar eingesperrten, herumschlurfenden Fresser, die ihn packen und umbringen …«
    »Ma’am!«, sagte er so laut, dass sie endlich innehielt, und fast so laut, dass er sich ein paar Schläge eingefangen hätte. Aber einen Moment lang war Briar still, und das genügte, damit er herausplatzen konnte: »Da drin leben Leute!«
    Schweigen.
    Schließlich fragte sie: »Was sagst du da?«
    Zitternd wich Rector wieder zurück, bis er gegen die Mauer in seinem Rücken stieß, und sagte: »Dort leben Menschen. Drinnen.«
    Briar schluckte. »Wie viele?«
    »Nicht so viele. Aber mehr, als man denken würde. Sie werden die ›Halbtoten‹ genannt, weil sie für den Rest der Welt längst tot sind.«
    »Aber wie …?« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich; das kann nicht sein. Es gibt keine Luft in der Stadt. Keine Nahrung, keine Sonne, kein …«
    »Verdammt, Ma’am. Hier gibt’s auch keine Sonne. Und die Luft, da haben sie sich was ausgedacht. Sie haben manche der Gebäude abgedichtet und pumpen von oben Luft rein – von draußen,

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