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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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suche, und dann schleunigst wieder hier raus.«
    Weiter vorne glaubte Zeke das Murmeln von Stimmen zu hören, aber es war zu weit weg, um Genaueres sagen zu können. »Was ist das?«, fragte er. »Wer redet da? Sollen wir jetzt lieber leise sein?«
    »Wir sollten die ganze Zeit leise sein«, gab Rudy zurück. »Aber du hast schon recht. Das sind Chinesen. Wir umgehen sie, wenn wir können.«
    »Und wenn wir nicht können?«
    Statt zu antworten, lud Rudy seine Waffe nach, während er weiterhinkte. Kaum hatte er den Verschluss wieder zuschnappen lassen, da benutzte er sie wieder als Stock. Er sagte: »Hast du das eben gehört, da vorn? Dieses Rauschen wie von einem Windstoß, der kommt und geht?«
    »War ja nicht zu überhören.«
    »Das sind die Öfen und der Blasebalg. Die Chinesen kümmern sich darum; sie sind es, die hier unten für gute, saubere Luft sorgen – so gut und sauber sie eben sein kann. Sie pumpen sie hier von oben runter, durch riesige Schächte, die sie gebaut haben. Eine laute, heiße und schmutzige Arbeit, aber sie machen sie immer weiter. Weiß der Himmel, warum.«
    »Damit sie atmen können?«
    »Wenn es ihnen nur ums Atmen ginge, bräuchten sie ja bloß woanders hinzugehen. Tun sie aber nicht. Sie bleiben hier und pumpen fleißig Luft in die abgedichteten Viertel runter, und darum kannst du deine Maske bald abnehmen. Ich weiß, dass diese Dinger nicht besonders bequem sind, und es tut mir wirklich leid. Ich hatte längst in einer sicheren Zone sein wollen, aber diese verfluchte Hexe musste ja …« Er führte den Satz nicht zu Ende und rieb sich die Schulter. Die Wunde hatte zu bluten aufgehört und wurde klebrig, während sie trocknete.
    »Dann können Sie die Chinesen nicht leiden, und wir sollten denen nicht über den Weg trauen?«
    »Im Großen und Ganzen ja. Mir will eben nicht einleuchten, warum sie nicht einfach nach Hause zu ihren Frauen und Kindern gehen. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum sie hier so lange ausharren.«
    »Ihre Frauen und … Dann sind das alles Männer?«
    »Die meisten, aber ich habe gehört, dass es dort jetzt auch ein, zwei Jungen gibt. Und vielleicht ein paar alte Weiber zum Waschen und Kochen. Wie das sein kann, habe ich keine Ahnung – weil die überhaupt nicht hier sein dürfen . Vor Jahren wurde ihnen per Gesetz verboten, ihre Familien aus China mitzubringen. Weil sie sich nämlich vermehren wie die Karnickel, ich schwöre bei Gott, und ansonsten den Westen bald übernommen hätten. Also kam die Regierung auf die Idee, sie mit einem Gesetz davon abzuhalten, sich hier auf Dauer niederzulassen. Wir haben ja nichts dagegen, wenn sie hier arbeiten wollen, aber sie sollen nicht für immer hierbleiben.«
    Zeke hätte zu dem Thema noch ein paar Fragen gehabt, aber gleichzeitig hatte er den Eindruck, dass er sie besser nicht stellte, also ließ er es bleiben. Stattdessen sagte er: »Ja, gut. Ich glaube, ich verstehe, was Sie meinen. Aber wenn die Chinesen nicht mehr da wären, wer würde dann die saubere Luft reinpumpen?«
    »Niemand, schätze ich«, musste Rudy zugeben. »Oder eben irgendjemand anderer. Nehme ich an. Minnericht würde wahrscheinlich jemanden dafür bezahlen. Teufel, keine Ahnung.«
    Schon wieder dieser Name. »Minnericht.« Zeke gefiel die Art, wie sich seine Zunge bei den Konsonanten bewegte. »Sie haben mir noch gar nicht erzählt, wer das ist.«
    »Später, Junge. Jetzt sei mal ein Weilchen still. Wir sind jetzt ganz nahe an Chinatown dran, und die Männer hier, die wollen nichts mit uns zu tun haben. Und wir wollen nichts mit ihnen zu tun haben. Wir gehen direkt um den Raum mit ihren Öfen rum. Es ist laut da drin, aber diese Hundesöhne haben unglaublich spitze Ohren.«
    Zeke spitzte die seinen. Ja, er hörte etwas, weit weg, gedämpft durch die Erde um sie herum und die Straßen über ihnen – ein Schnaufen und Keuchen, zu gewaltig und zu langsam, um der Atem von irgendetwas Lebendigem zu sein. Und das Murmeln, das er gehört hatte … im Näherkommen wurde ihm klar, warum er daraus nicht schlau geworden war: Es war eine Sprache, die er nicht verstand, deren Silben ihm nicht das Geringste sagten.
    »Hier lang. Komm.«
    Zeke hielt sich dicht hinter seinem Führer, der allmählich müde zu werden schien. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, flüsterte er.
    »Mir tut die Schulter weh, das ist alles. Und die Hüfte plagt mich, aber da lässt sich jetzt nichts machen. Hier lang«, wiederholte er. »Komm.«
    »Wenn Sie verletzt sind, schaffen

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