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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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schneller Alarm geschlagen, als du ›Hallo‹ sagen kannst. Reiß dich zusammen. Wir müssen von hier verschwinden, bevor irgendjemand merkt, was wir getan haben.«
    »Er …«, setzte Zeke noch einmal an. »War gar nicht … hatte gar keine … Hat keine …«
    »Maske auf? Nein, hatte er nicht. Und wir nehmen unsere auch bald ab. Aber jetzt noch nicht. Vielleicht müssen wir noch mal nach oben, bevor dieser Ausflug vorbei ist.« Er huschte zur nächsten Tür und flüsterte: »Besser man hat eine und braucht keine, als dass man eine braucht und keine hat.«
    »Richtig«, bestätigte Zeke und sagte es gleich noch einmal, um etwas anderes im Mund zu haben als sein Erbrochenes. »Richtig. Ich … gehen wir.«
    »Gut so. Und immer schön bei mir bleiben.«

Elf

    Am Fuß der Treppe stolperte Briar in einen fast leeren Raum, dessen Fußboden abgesackt war. Er lag zur Mitte hin mindestens dreißig Zentimeter tiefer und an den Rändern auch noch ein, zwei Fingerbreit. Förderwagen mit Kohl darin standen herum, und in der einen gemauerten Wand öffnete sich ein Tunnel.
    Zu ihrer Überraschung war er gut ausgeleuchtet, und da sich keine sinnvolle Alternative bot, schob sich Briar an den Wagen mit ihrer schwarzen, staubigen Ladung vorbei.
    Es führten keine Schienen den Tunnel hinab, aber der Boden war festgestampft und teilweise sogar gepflastert, damit sich die Wagen rollen ließen – mit mechanischer Hilfe wahrscheinlich; so schloss Briar jedenfalls aus den Ketten und Kurbeln, die an manchen Stellen an den Wänden und am Boden angebracht waren.
    Von Deckenbalken zu Deckenbalken spannten sich miteinan der verknotete Seillängen, an denen Glaslaternen mit Metallkäfigen baumelten.
    Wie einer Spur aus Brotkrumen folgte Briar dem Seil, so schnell sie konnte, Maynards Gewehr immer noch in den Händen. Niemand außer ihr war hier unterwegs, und wenn die Chinesen sie verfolgten, dann leise, ohne den geringsten Laut. Hinter ihr waren keine hallenden Schritte zu hören, vor ihr keine Stimmen, kein Husten, auch kein Gelächter. Lediglich von oben drang der Lärm irgendwelcher Arbeiten zu ihr herunter.
    Nach vielleicht fünfzig Metern teilte sich der Tunnel in vier Richtungen, jede der Öffnungen mit Streifen aus Leder oder gummiertem Segeltuch verhängt, wie Briar es oben gesehen hatte.
    Sie schob die Streifen gerade so weit beiseite, dass sie hindurchschauen konnte.
    Zwei der Tunnel waren beleuchtet, zwei nicht. In dem einen hellen Gang war zu hören, wie sich irgendwo Leute stritten. Der andere lag still. Eilig folgte Briar dem Gang und hoffte auf das Beste. Doch nach nicht einmal zehn Metern wurde er von einem Eisentor versperrt, das eine Elefantenherde hätte aufhalten können.
    Die Stangen waren fest im Boden verankert, abweisend nach vorn geneigt, streckten sie eventuellen Angreifern ihre speerartigen Spitzen entgegen. Hinter dem Tor erspähte Briar eine massive Holzwand, die zusätzlich mit Stacheldraht gesichert war. Sie schien aus alten Eisenbahnschwellen zu bestehen, vor denen quer ein dicker Holzbalken mit einem Türgriff daran angebracht war, und auf den zweiten Blick konnte Briar tatsächlich einen schmalen Türspalt ausmachen.
    Sie fuhr mit den Händen die Gitterstäbe des Tors entlang, bis sie einen Schnappriegel fand. Er war nicht mit einem Schloss ge sichert und ließ sich problemlos öffnen. Briar schlüpfte hindurch.
    Sie packte den Türgriff an der Holzwand und zog, aber die Tür rührte sich kein Stück. Briar stemmte sich dagegen, bis sie endlich ächzend nachgab.
    Ein Luftzug strömte in die unterirdische Kammer, und Briar brauchte das Gas nicht erst durch die Filter zu riechen oder durch ihr Stück polarisiertes Glas zu betrachten, um zu wissen, dass es da war.
    Hinter der Tür lag eine Steintreppe. Stufen führten nach oben – nach draußen.
    Sie überlegte nicht lange. Oben auf der Straße würde sie sich wenigstens orientieren können. Also schob sie sich seitwärts durch die Tür und drückte sie mit dem Gesäß wieder zu. Dann brachte sie das Gewehr in Anschlag, zwang ihre Hände zur Ruhe und ihren Verstand zur Konzentration. Denn nun war sie da, im eigentlichen Seattle, innerhalb der Mauer, mitten zwischen den untoten Monstern, die dort eingesperrt waren, und wahrscheinlich auch mitten zwischen anderen, noch lebendigen Monstern.
    Mit dem schussbereiten Gewehr fühlte sie sich etwas sicherer. Sie hielt sich an der Spencer fest und dankte ihrem toten Vater im Stillen für seinen Sachverstand, was

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