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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Minnericht nicht Leviticus ist? Sie scheinen sich Ihrer Sache sehr sicher zu sein, Witwe Blue.«
    »Wenn Sie mich noch einmal so nennen, werde ich Sie erschießen.« Briar setzte ihre Füße auf die Sprossen und kletterte ihm hinterher.
    »Ich werd’s mir merken. Aber beantworten Sie meine Frage: Woher wissen Sie, dass er es nicht ist? Soweit ich weiß, wurde Blues Leiche nie gefunden. Oder wenn doch, so wurde es jedenfalls nicht bekannt gegeben.«
    Briar sprang die letzte Sprosse hinunter und richtete sich auf. Sie reichte Swakhammer kaum bis an die Schulter. »Sie wurde nie gefunden, weil er hier in dieser Stadt zur gleichen Zeit gestorben ist wie so viele andere und niemand zurückkommen und nachsehen wollte. Wahrscheinlich haben sich Fresser seine Leiche geholt, oder vielleicht ist sie auch einfach nur verwest. Aber ich sage Ihnen, er ist so tot, wie man nur sein kann, und lebt hier keinesfalls irgendwo innerhalb dieser Mauer, die er verschuldet hat. Ich habe keine Ahnung, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann.«
    »Im Ernst, haben Sie nicht?« Er bedachte sie mit einem Grinsen und schüttelte den Kopf. »Ja, das kann man sich wirklich kaum vorstellen … da baut ein verrückter Wissenschaftler verrückte Maschinen und legt eine ganze Stadt in Schutt und Asche, und kaum hat sich der Staub wieder gelegt, gibt’s da einen neuen verrückten Wissenschaftler, der verrückte Maschinen baut.«
    »Aber irgendjemand muss Minnericht doch schon einmal gesehen haben. Levis Aussehen war doch allgemein bekannt.«
    »Wie Blue ausgesehen hat, wusste jeder, klar. Aber von Minnericht weiß das niemand. Er hält sein Gesicht bedeckt und den Kopf unten. Es gab mal ein Mädchen, das sich bei ihm rumgedrückt hat, Evelyn noch irgendwas. Er hat sich ab und zu mit ihr vergnügt, bevor sie zu viel Fraß abgekriegt hat und langsam anfing, sich zu verwandeln.«
    Er sah zu Briar hinunter und fuhr ohne Umschweife fort: »Das war ein paar Jahre, bevor wir ausgetüftelt hatten, wie man hier unten saubere Luft kriegt. Wir mussten einfach Verschiede nes ausprobieren, und hier überleben nur die Starken. Und Evie, die war eben nicht stark. Sie wurde krank und baute langsam ab, also hat ihr der gute Doktor den Gnadenschuss gegeben.«
    »Das ist …« Briar wollte keine Antwort einfallen.
    »Das ist guter alter Pragmatismus, mehr nicht. Hier schlurfen genug Fresser herum, da brauchen wir nicht noch mehr. Der Punkt ist, bevor sie den Bach runterging, hat sie den Leuten erzählt, sie hätte sein Gesicht gesehen und dass es total vernarbt ist – als ob er sich verbrannt hat oder ihm sonst irgendwas Übles zugestoßen ist. Sie hat gesagt, dass er seine Gasmaske so gut wie nie abnimmt, nicht einmal hier unter der Erde, wo es sicher ist.«
    »Da haben Sie es doch. Minnericht ist einfach nur ein unglücklicher Tropf, der hinter einer Gasmaske seine Narben verbirgt. Da muss man doch nicht gleich das Schlimmste annehmen.«
    »Aber das Beste auch nicht. Er ist wahnsinnig, genau wie Ihr Mann damals. Und er hat das gleiche Talent dafür, Sachen zu bauen und zum Funktionieren zu bringen.« Swakhammer über legte kurz. »Ich will damit auf keinen Fall sagen, er ist’s. Ich sage nur, dass eine Menge Leute denken, er könnte es sein.«
    Briar grinste spöttisch. »Also bitte. Wenn ihr wirklich glauben würdet, dass Minnericht Blue ist, dann hättet ihr ihn doch schon längst raus auf die Straße gezerrt und an die Fresser verfüttert.«
    »Passen Sie auf, wo Sie hintreten.« Swakhammer wies sie mit einem Schwenken der Laterne darauf hin, dass der Boden des Ganges jetzt nur noch aus festgetretener Erde bestand. »Das ging ja nicht über Nacht, dass wir auf die Idee kamen, dieser Fremde wäre vielleicht gar kein Fremder. Es ging schrittweise, über ein paar Jahre hinweg. Eines Tages haben sich zwei Leute, die sich so ihre Gedanken gemacht hatten, mal darüber ausgetauscht, und seitdem geht das Gerücht um, und niemand kann es aus der Welt schaffen.«
    »Ich könnte es aus der Welt schaffen.«
    »Könnten Sie vielleicht, ja – vielleicht aber auch nicht. Wenn Sie dermaßen darauf erpicht sind, sich Ärger einzuhandeln, wäre ich jedenfalls gerne dabei, wenn Sie’s versuchen. In den letzten paar Jahren macht der alte Doktor uns hier unten mehr Probleme, als er löst – von nützlichen Geräten mal abgesehen.« Er tätschelte seine Daisy und schüttelte den Kopf. »Er leistet gute Arbeit und macht dann schlechte Sachen damit. Es gefällt ihm ein bisschen

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