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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Dank.«
    Swakhammer stützte sich auf die Lehne des Stuhls gegenüber. »Warum sagen Sie das?«
    »Weil Levi so nie Gelegenheit hatte, ihn zu beeinflussen oder zu verderben.« Sie hätte noch mehr sagen können, aber nicht gegenüber diesem Fremden. »Ich denke immer, vielleicht geht eines Tages dieser Krieg drüben im Osten zu Ende – und dann kann ich Zeke nehmen und mit ihm wegziehen, irgendwohin, wo uns niemand kennt. Das wäre besser, nicht wahr? Schlimmer als hier kann es ja kaum werden.«
    »So schlecht ist es hier doch gar nicht«, widersprach Swakhammer mit einem sardonischen Grinsen. »Schauen Sie sich diesen Palast doch bloß mal an!«
    »Es ist schlecht, das wissen Sie ebenso gut wie ich. Warum also bleiben Sie? Warum leben Sie hier – warum lebt überhaupt irgendjemand hier?«
    Swakhammer zuckte die Schultern und leerte sein Bier. Er warf den Krug in eine Kiste und sagte: »Wir haben alle unsere Gründe. Man kriegt es hin hier unten, wenn man will. Oder wenn man muss. Es ist nicht leicht, aber eigentlich ist es nirgendwo mehr leicht.«
    »Da haben Sie wohl recht.«
    »Jedenfalls kann man hier Geld verdienen. Man kann frei sein und hat jede Menge Möglichkeiten, man muss sie nur nutzen.«
    »Geld verdienen – womit denn? Indem man die alten Häuser der Reichen plündert? Diese Geldquelle wird sich irgendwann erschöpfen. Man kann ja nicht endlos Sachen stehlen und innerhalb der Mauer verkaufen, denke ich.«
    Swakhammer verlagerte das Gewicht. »Aber es gibt ja auch noch den Fraß. Der erschöpft sich nicht, und niemand weiß, was man damit machen soll. Wenn man mit der Masse nicht mal ein bisschen Geld verdient, dann nutzt er wirklich niemandem .«
    »Zitronenmasse kostet Menschenleben.«
    »Das tun Menschen auch. Und Hunde. Und durchgehende Pferde und Wundbrand und Kinderkriegen. Und was ist mit dem Krieg? Glauben Sie, der Krieg drüben im Osten kostet keine Menschenleben? Ich sag Ihnen was – Hunderte kostet er, mehr als der Fraß. Tausende mehr, wette ich.«
    Briar zuckte die Achseln, aber an seinen Worten war etwas dran. »Das ist gewiss ein Argument. Nur wird mein Sohn nie im Wochenbett sterben und auch nicht im Krieg – jedenfalls noch nicht. Im Moment wird er sich eher mit dieser dummen Droge zu Tode bringen, weil er nur ein Kind ist und Kinder Dummheiten machen. Und bitte verstehen Sie, ich werfe Ihnen in keiner Weise etwas vor. Ich weiß, wie es in der Welt zugeht, und ich weiß mehr als genug darüber, wie es ist, sich durchzuschlagen.«
    »Ich schulde Ihnen keine Erklärung.«
    »Und ich verlange auch keine. Allerdings haben Sie eben durchaus den Eindruck erweckt, sich rechtfertigen zu wollen.«
    Swakhammer versetzte dem Stuhl einen Stoß und bedachte Briar mit einem Blick, der beinahe drohend war – aber nur beinahe. »Dann ist ja alles gut. Solange wir beiden uns nur richtig verstehen.«
    »Das tun wir, glaube ich.« Briar rieb sich die Augen und kratzte ihren Unterschenkel. Die kleinen Schnittwunden von der Fensterscheibe juckten wie verrückt. Aber wenigstens bluteten sie nicht mehr.
    »Haben Sie sich verletzt?«, wechselte Swakhammer bereitwillig das Thema.
    »Nur ein paar Kratzer. Es wäre kaum der Rede wert, wenn nicht das Gas dazukäme. Sie haben hier nicht zufällig Verbands material? Ich werde etwas brauchen, schon allein aus Gründen der Schicklichkeit. Meine Hosen lösen sich allmählich auf, also wären Nadel und Faden auch nicht schlecht.«
    Sein schiefzahniges Lächeln ließ Swakhammers Miene wieder freundlicher wirken. »Klingt, als bräuchten Sie einen Diener oder ein nettes Hotel. Ich fürchte, so was haben wir hier nicht. Aber nun, da für mich feststeht, wohin ich Sie bringen werde, denke ich, dass wir Sie schon wieder hinkriegen werden.«
    Briar gefiel seine Wortwahl nicht. »Was wollen Sie damit sagen? Wohin bringen Sie mich?«
    »Sie müssen verstehen.« Er schulterte seine Rüstung und klemmte sich die Maske unter den Arm. »Dies ist eine … nun, nennen wir es eine geregelte Gemeinde. Sie steht nicht jedem offen, und genau das gefällt uns daran. Aber ab und zu lässt sich jemand von einem Luftschiff absetzen oder kommt durch einen Tunnel zu uns raufgekrabbelt und möchte hier alles ändern. Manche Leute scheinen zu glauben, dass es hier drin wertvolle Dinge gibt, und sie möchten ihren Teil vom Kuchen.« Er nickte zu Briars Maske, der Tasche und dem Gewehr, die neben ihr auf dem Tisch lagen. »Sammeln Sie Ihr Zeug zusammen.«
    »Wohin bringen Sie mich?«, fragte

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