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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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irgendwo hin, und ich hole dir einen Drink, und du erzählst uns alles.«
    Briar nickte, und ihre Kehle wurde trocken.
    »Aber ich muss weiter«, widersprach sie. »Ich muss nach ihm suchen.«
    »Sicher musst du das. Aber gib uns ein, zwei Minuten Zeit, dich ein bisschen aufzupäppeln und mit ein paar frischen Filtern zu versorgen, und in der Zwischenzeit kannst du uns alles erzählen. Und vielleicht können wir dir helfen. Schauen wir mal. Hat Jeremiah dir schon irgendwo ein Bier angeboten?«
    »Ja, aber nein danke. Und ich habe schon ein paar zusätzliche Filter; ich hatte nur keine Gelegenheit, sie einzusetzen.«
    Lucy führte Briar zum nächsten freien Barhocker und ließ sie sich setzen.
    Frank, Ed und Willard rückten so nahe heran, bis sie fast ihre Ellbogen berührten, und hinter sich konnte Briar das Ächzen der Stuhlbeine hören, als die restlichen Gäste aufstanden und sich um sie drängten.
    Lucy verscheuchte sie mit dem einen Arm, der ihr geblieben war, oder trieb sie jedenfalls ein Stück zurück. Dann ging sie hinter den Tresen und schenkte Briar ungeachtet ihrer Ablehnung ein Bier ein. »Nimm schon«, sagte sie und stellte den Krug vor ihr ab. »Es riecht wie Pferdepisse mit einem Spritzer Minze, aber Hauptsache, es kommt was bei rum. Und Rum ha ben wir nicht, also kipp das hier runter, Schatz. Das wärmt einen durch und macht wach.«
    Varney, der Mann vom Klavier, beugte sich vor und erklärte: »Uns sagt sie immer, davon kriegen wir Haare auf der Brust.«
    »Hau bloß wieder in die Tasten, alter Glatzkopf. Deine Sprüche helfen ihr gar nichts.« Lucy nahm ein Geschirrtuch und wischte ein paar Bierspritzer weg.
    Briar wunderte sich über den Handschuh, den Lucy über der verbliebenen Hand trug. Er war aus braunem Leder und reichte bis zum Ellbogen, wo er mit kleinen Schnallen und Riemchen befestigt war. Lucys Finger wirkten irgendwie steif, und als sie das Geschirrtuch ausdrückte, war ein leises Klicken zu hören.
    »Na los«, drängte Lucy. »Versuch’s mal. Es bringt dich nicht um, versprochen – auch wenn du vielleicht erst ein paarmal niesen musst. Das geht vielen Leuten so, also kein Grund, sich zu schämen.«
    Diese Worte waren nicht gerade ermutigend, aber da Briar die Frau mit dem runden Gesicht und den flaumigen, ergrauenden Locken nicht vor den Kopf stoßen wollte, machte sie sich bereit, wenigstens einmal zu nippen, und schnupperte daran. Briar merkte sofort, dass sie schon von einem bloßen Schlückchen würde würgen müssen, also packte sie den Krug beim Griff und kippte so viel von dem Zeug hinunter, wie sie mit einem Schluck nur konnte. Daran, was das Getränk ihrem Magen antun würde, versuchte sie erst gar nicht zu denken.
    Die Frau hinter dem Tresen tätschelte lächelnd Briars Schulter. »Siehst du? Geht doch. Schmeckt so scheußlich wie sonst was, aber es geht einem besser. Und jetzt, Kleine, erzählst du Lucy mal, wie sie dir helfen kann.«
    Ohne es zu wollen, starrte Briar aus von dem scharfen Bier tränenden Augen auf Lucys Hand. Der leere Ärmel an der anderen Schulter war seitlich am Kleid festgenäht.
    Lucy bemerkte ihren Blick und sagte: »Kannst ruhig gucken, stört mich nicht – das tun alle. Ich erzähl dir die Geschichte gleich, wenn du möchtest, aber vorher will ich erst mal hören, was du hier machst.«
    Briar fühlte sich so elend, dass sie kaum sprechen konnte, und das Bier brannte immer noch in ihrer Kehle. »Es ist alles mein Fehler«, brachte sie schließlich heraus. »Und wenn ihm irgendetwas zugestoßen ist, ist das auch meine Schuld. Ich habe so viel falsch gemacht, und ich habe keine Ahnung, wie ich das alles wieder in Ordnung bringen soll, und … und … Bluten Sie?«
    Ein schmieriger, rotbrauner Tropfen klatschte auf den Tresen, und Briar neigte fragend den Kopf.
    »Ob ich blute? Ach so, nein, Schätzchen. Das ist bloß Öl.« Sie bewegte die Finger, und die Knöchel knackten blechern. »Das ganze Ding ist mechanisch. Ab und zu verliere ich ein bisschen Öl. Aber ich wollte dich nicht ablenken. Erzähl weiter. Ist alles dein Fehler, hast du gesagt – das werden wir ja noch sehen, aber erzähl erst mal fertig.«
    »Mechanisch?«
    »Bis hier oben hin.« Lucy zeigte auf eine Stelle drei, vier Zentimeter unterhalb des Ellbogens. »Ist mit den Knochen verschraubt. Aber du sagtest gerade …«
    »Das ist ja unglaublich!«
    »Das sagtest du nicht.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber Ihr Arm ist unglaublich. Und …« Briar seufzte und nahm einen langen Zug

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