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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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von dem scheußlichen Gebräu. Ein Zittern lief durch ihren ganzen Körper, als das Bier hinunterfloss und heiß in ihrem Magen brannte. »Und ich habe schon alles gesagt, was ich wollte. Den Rest kennen Sie. Ich will Zeke finden, und ich weiß nicht einmal, ob er noch lebt. Und wenn nicht …«
    »Dann ist es alles dein Fehler, ja. Sagtest du schon. Du gehst ganz schön hart mit dir ins Gericht. Jungen gehorchen ihren Eltern nun mal nicht, und zwar so oft, dass es kaum der Erwähnung wert ist, und wenn deiner findig genug ist, auf so großartige Weise auszubrechen, dann solltest du dir überlegen, ob es nicht eher ein Grund zur Freude ist, dass er so viel Köpfchen hat.« Sie stützte ihren mechanischen Ellbogen auf den Tresen. »Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass du es irgendwie hättest schaffen können, ihn von seinem Ausflug abzuhalten?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht.«
    Irgendjemand klopfte Briar von hinten freundlich auf die Schulter. Sie erschrak, aber da die Geste nichts Anzügliches hatte, ließ sie es sich gefallen. Außerdem war es der netteste zwischenmenschliche Kontakt, den sie seit Jahren gehabt hatte, und die Anteilnahme milderte ihre Schuldgefühle.
    »Dann frag ich dich noch etwas anderes«, sagte Lucy. »Wenn du ihm nun alle Antworten, die er haben wollte, gegeben hättest. Hätten sie ihm gefallen?«
    »Nein, überhaupt nicht«, gab Briar zu.
    »Hätte er sich mit ihnen abgefunden?«
    »Ich bezweifle es.«
    Die Wirtin seufzte mitfühlend. »Dann ist doch alles klar, oder? Eines Tages hätte er so oder so Hummeln im Hintern bekommen und hier herumgestochert. Jungs sind eben Jungs. Sie sind störrisch und zu nichts nütze, und wenn sie groß sind, wird es nur noch schlimmer.«
    »Aber dieser Junge ist meiner . Ich liebe ihn, und ich bin ihm etwas schuldig. Und ich kann ihn nicht einmal finden.«
    »Finden? Aber, Mädchen, du hast doch kaum angefangen zu suchen. Swakhammer!« Sie wandte sich zu ihm um. »Wie lange hast du diese arme Frau schon durch den Untergrund gezerrt?«
    »Ich hab sie gleich als Erstes hierhergebracht, Miss Lucy«, schwor er. »Ich hab mir gleich gedacht, dass …«
    »Das möchte ich dir auch geraten haben. Wenn du sie nämlich irgendwo anders hingebracht hättest, zu irgendjemand anderem«, sagte sie mit einem Nachdruck, der Briar ganz und gar nicht behagte, »dann hätte ich dir das Fell gegerbt, bis es im Dunkeln leuchtet. Und erzähl mir nicht, du musstest erst rauskriegen, wer sie ist. Ich hab mit einem Blick in ihr Gesicht gewusst, wer sie ist, und du auch. Ich kenne dieses Gesicht. Ich kenne dieses Mädchen. Das war vor … meine Güte, das war vor … naja, vor etlichen Jahren, und es waren harte Jahre, so viel steht fest.«
    Wie im Chor murmelten alle ihre Zustimmung. Selbst Swakhammer nuschelte ein »Ja, Ma’am«.
    »Nun trink dein Bier aus, und dann unterhalten wir uns.«
    Nun, da Briar auch noch mit den Tränen zu kämpfen hatte, fiel es ihr umso schwerer, das fürchterliche Gebräu hinunterzukippen.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, brachte sie mit Mühe heraus. »Es tut mir leid, bitte verzeihen Sie. Ich bin normalerweise nicht so … normalerweise bin ich eher … Ich bin das alles nicht gewöhnt. Wie Sie schon sagten, es war ein harter Tag.«
    »Mehr Bier?«
    Sehr zu Briars Verblüffung war der Krug leer. Dieses Zeug war nicht zu fassen, und darum hätte sie sich ihre Antwort wohl besser verkniffen. »Ja, gut. Aber nur ein bisschen. Ich muss einen klaren Kopf behalten.«
    »Das hier sorgt dafür, dass du einen klaren Kopf behältst – oder jedenfalls nicht gleich zusammenbrichst. Du musst jetzt dringend mal einen Moment ruhig dasitzen und reden und nachdenken. Kommt mal alle her, Jungs.« Sie bedeutete den Gästen, sich Stühle heranzuziehen. »Ich weiß, du denkst, du musst sofort losrennen und ihn suchen, und daraus mach ich dir keinen Vorwurf. Aber lass dir gesagt sein, Kleines, du hast jede Menge Zeit. Jetzt sieh mich doch nicht so an. Wie man’s auch dreht und wendet, du hast Zeit genug. Lass mich dich eines fragen: Hat er eine Maske mitgenommen?«
    Briar nahm einen großen Schluck von ihrem neuen Bier und stellte fest, dass es nicht mehr ganz so schlimm war wie das erste. Ihr Mund fühlte sich zwar immer noch an wie der Spülstein einer Restaurantküche, aber mit Übung ging alles leichter. »Hat er, ja. Er hat Vorbereitungen getroffen.«
    »Schön, damit hat er sich einen halben Tag verschafft. Und es ist länger

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