Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker
nachdem er das Ding dort hingelenkt hatte und im Bankenviertel die Erde eingebrochen ist, ist er wieder nach Hause gefahren. Soweit ich weiß, steht der Boneshaker immer noch da unter unserem Haus, in den Überresten des Labors.«
Sie schob den fast leeren Bierkrug zur Seite und trommelte mit den Fingerspitzen auf den Tresen.
»Sagen wir, Zeke kann das Haus nicht finden, weil niemand weiß, wo es ist. Was aus dem Boneshaker geworden ist, weiß er. Er hätte keine Schwierigkeiten, das Bankenviertel zu finden – wie Sie schon sagten: Wo das liegt, weiß jeder. Und wenn er es mit einer Lampe da hinunter in dieses Loch schaffen würde … Vielleicht denkt er ja, dass er das Haus so am einfachsten findet.«
Lucy zog auch die andere Augenbraue hoch, dann ließ sie beide sinken und machte ein besorgtes Gesicht.
»Aber Liebste, diese Tunnel haben doch nicht gehalten – nicht diese ganzen Jahre. Die sind doch nur aus Erde und mit einer Maschine gegraben. Die sind inzwischen größtenteils eingestürzt. Teufel, wenn man den Berg raufwandert, dann kann man hier und da sogar Einbruchtrichter sehen – die haben Bäume und Mauern verschluckt und manchmal ganze Teile von Häusern. Und dann noch das Erdbeben gestern Abend. Nein, da kann er nicht weit gekommen sein, nicht durch diese Tunnel.«
»Da möchte ich Ihnen nicht widersprechen«, sagte Briar. »Aber ich weiß nicht, ob ihm das in den Sinn kommen würde. Ich wette mit Ihnen, dass er es versucht. Er versucht es und wird sich wie ein Genie vorkommen deshalb. Hmmm.«
»Hmmm?«, wiederholte Varney.
»Er hat Stadtpläne, glaube ich«, erklärte sie.
Dann sagte sie zu Lucy und damit zum ganzen Raum: »Ich habe einen Stapel Papier in seinem Zimmer gefunden, Zeitungsausschnitte und so weiter, und ich glaube, er hat ein oder zwei Karten von der Stadt. Ich habe keine Ahnung, wie viel sie ihm nützen werden und ob das Bankenviertel oder der Finanzdistrikt oder etwas Derartiges überhaupt darin eingetragen ist. Können Sie mir sagen, ob es hier in diesem Teil der Stadt irgendjemanden gibt, den Zeke um Hilfe gebeten haben könnte? Sie haben gesagt, dass das Maynard’s nicht der einzige abgedichtete Ort innerhalb der Mauer ist. Das sagten Sie doch, oder? Dass Sie hier unten bestimmte Bereiche abgetrennt haben.«
Sie sah sich in der Untergrundkneipe um und fügte hinzu: »Ich meine, schauen Sie sich das Maynard’s einmal an. Sie haben hier Unglaubliches geleistet. Am Stadtrand gibt es auch nichts Besseres. Als ich erfahren habe, dass hier Menschen leben, habe ich nicht verstanden, warum. Aber jetzt schon. Sie haben aus einer gefährlichen Gegend einen Ort gemacht, an dem Menschen in Frieden leben können …«
Und genau in diesem Moment ging mit einem tiefen Summton ein leiser Alarm los, und die ganze Kneipe schien genau zu wissen, was zu tun war.
Swakhammer zog ein Paar gigantische Revolver aus seinen Gürtelholstern und drehte die Trommeln, um sich zu vergewissern, dass sie geladen waren. Lucy griff unter den Tresen und zog eine modifizierte Armbrust hervor. Sie stellte sie mit dem Bogen nach unten auf den Tresen, legte einen Hebel daran um und rammte ihren mechanischen Arm in den Kolben, woraufhin die Waffe mit einem metallischen Klicken an ihrem Hand gelenk einrastete. Selbst der weißhaarige, zerbrechlich wirkende Varney wappnete sich gegen Ärger: Er hob den Deckel des Kla viers, zog zwei Schrotflinten hervor und klemmte sie sich schuss bereit unter die Arme.
»Ist das Ding geladen?«, fragte Lucy und deutete mit dem Kinn auf Briars Gewehr.
Sie hatte es immer noch über der Schulter hängen, aber nun nahm sie es und hielt es bereit. »Ja«, sagte sie, obwohl sie sich nicht erinnern konnte, wie viel Schuss es noch enthielt. Hatte sie nach der Auseinandersetzung an der Feuerleiter nachgeladen? Ein paar Schuss waren bestimmt noch darin.
Sie wandte sich an Swakhammer, der am dichtesten bei ihr stand. »Was ist denn los? Was bedeutet dieser Alarm?«
»Ärger natürlich. Was für welcher, steht noch nicht fest. Vielleicht ist es was Schlimmes, vielleicht auch nur ’ne Kleinigkeit.«
Squiddy hielt einen Messingzylinder hoch, der aussah wie eine Kanone zum Schultern, und sagte: »Aber am besten rechnet man mit dem Schlimmsten.«
Lucy ergänzte: »Der Alarm ist mit einem Stolperdraht unten beim Westeingang verbunden – dem Haupteingang, genauer gesagt. Jeremiah hat dich an dem Draht vorbeigelenkt, du hast ihn wahrscheinlich gar nicht gesehen.«
Und dann gesellte sich
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