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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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als einen halben Tag her, was bedeutet, dass er eine Stelle gefunden hat, wo er unterschlüpfen kann.«
    »Oder er ist längst tot.«
    »Oder er ist längst tot, gut.« Lucy machte ein finsteres Gesicht. »Ja, das ist eine Möglichkeit. So oder so kannst du im Moment nichts für ihn tun, außer dich zusammenreißen und dir in Ruhe einen Plan zurechtzulegen.«
    »Aber wenn er nun irgendwo nicht mehr raus kann und auf Rettung wartet? Oder wenn die Fresser hinter ihm her sind und ihm die Luft ausgeht und er …«
    »Schau, jetzt mach dich doch nicht selber verrückt. Damit ist weder ihm noch dir geholfen. Wenn du in diese Richtung denken willst, klar, können wir machen. Was also, wenn er wirklich irgendwo festhängt und jemanden braucht, der ihm hilft? Wie willst du ihn dann finden? Was, wenn du in die falsche Richtung losziehst und ihn dadurch erst recht seinem Schicksal überlässt?«
    Briar starrte in ihr Bier und verzog das Gesicht. Was musste diese Frau bloß so einleuchtende Argumente auf Lager haben! »Gut. Womit fange ich also am besten an?«
    Hätte Lucy noch beide Arme gehabt, sie hätte wohl in die Hände geklatscht. Stattdessen schlug sie ihre Uhrwerkfaust auf den Tresen und verkündete: »Sehr gute Frage! Wir fangen natürlich mit dir an. Er ist durch die Kanalisation reingekommen, hast du gesagt. Wo wollte er hin?«
    Briar erzählte von dem Haus, dass Zeke die Unschuld seines Vaters beweisen wollte, indem er Belege dafür fand, dass der russische Botschafter sich eingeschaltet hatte, und dass sie nicht wusste, ob der Junge irgendeine Vorstellung davon besaß, wo das Haus überhaupt war.
    Obwohl Swakhammer das meiste davon bereits gehört hatte, hielt er sich ruhig im Hintergrund und lauschte der ganzen Geschichte noch einmal. Seine riesige Gestalt ragte hinter der Bar auf, vor dem gesprungenen Spiegel. Jetzt, da Briar ihn von vorne und hinten zugleich sehen konnte, wirkte er nur noch wilder.
    Nachdem sie der Runde alles erzählt hatte, was ihr einfiel, machte sich nervöses Schweigen breit.
    Varney brach es schließlich und fragte: »Das Haus, in dem Sie mit Blue gelebt haben, das war oben auf dem Hügel, oder? Bei der Denny Street?«
    »Das ist richtig. Falls es noch steht.«
    »Welches?«, fragte jemand. Frank vielleicht.
    »Das lavendelfarbene mit dem Cremestreifen unterm Dach«, antwortete sie.
    Derjenige, den Swakhammer als Squiddy vorgestellt hatte, fragte: »Wo war sein Labor? Unten?«
    »Im Keller, ja. Und es war riesig. Ich schwöre, fast das ganze Haus war unterkellert. Aber …«
    »Aber was?«, fragte Lucy.
    »Aber es wurde so stark beschädigt.« Trotz der wärmenden Taubheit durch den Alkohol machte sich ihre Angst wieder bemerkbar. »Es ist nicht sicher da unten. Teile der Wände sind eingestürzt, überall waren Scherben. Es sah aus wie eine Explosion in einer Glasfabrik«, sagte sie etwas ruhiger.
    Die Erinnerung war so unmittelbar, dass sie Briar einen Moment lang ablenkte. Die Maschine. Der verwüstete Keller. Wie sie hinuntergestürmt war, voll Angst, auf der hektischen Suche nach ihrem Mann. Der Geruch von feuchter Erde und Humus, der Dampf, der fauchend aus Rissen in der Hülle des Boneshakers schoss, der Gestank von brennendem Öl und der stechende Geruch von Metallgetrieben, die sich qualmend festfraßen.
    »Der Tunnel«, sagte sie laut.
    »Verzeihung?«, sagte Swakhammer.
    »Der Tunnel«, sagte sie noch einmal. »Ähm … Varney, ist das richtig? Varney, woher wussten Sie, welches Haus unseres war?«
    Er spie einen Strahl Tabaksaft in den Spucknapf am Ende des Tresens. »Hab selber in der Gegend gewohnt. Zusammen mit meinem Sohn, ein paar Straßen weiter. Wir haben immer gewitzelt, dass es blau gestrichen sein müsste anstatt in diesem Lila.«
    »Kennt noch jemand von Ihnen unser altes Haus? Wo wir gewohnt haben, war kein Geheimnis, aber stadtbekannt war es nun auch nicht gerade.« Niemand antwortete. »Gut. Im Grunde weiß es also niemand. Aber was ist mit dem Geldviertel?«
    Lucy zog eine Augenbraue hoch. »Dem Geldviertel?«
    »Dem Geldviertel, dem Bankenviertel, ja. Wo das ist, wissen alle, oder?«
    Swakhammer sagte: »Aber ja. Das kann man gar nicht verfehlen. Ist dieser Teil drüben in der Third, wo es eigentlich kein Viertel mehr gibt, nur noch dieses Riesenloch in der Erde. Warum? Was überlegen Sie, Miss Wilkes?«
    »Ich überlege, dass da jetzt dieses Loch ist, weil … ach, wir wissen alle, warum. Das war diese Boneshaker-Maschine; sogar Levi hat das zugegeben. Aber

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