Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker
Wir legen ab.«
»Jetzt?«, piepste Zeke.
Mr. Guise nahm eine Jacke von einer Stuhllehne und schlüpfte hinein. »Zwanzig Minuten früher wäre besser gewesen, aber jetzt reicht es auch noch.«
»Hoffentlich«, murrte Parks. »Wir haben sie jeden Moment im Nacken hängen.« Da fiel ihm ein, dass Zeke vielleicht zuhörte, und er hielt schnell den Mund.
»Ich weiß«, führte der Kapitän den Satz zu Ende, der Parks anscheinend schon auf der Zunge gelegen hatte. »Glatte vierzig Minuten muss Guise jetzt wieder reinholen. Zu blöd, dass wir die Stunde Vorsprung verloren haben.«
Parks biss die Zähne so kräftig zusammen, dass sich seine Kinnlinie, so weit sie außerhalb der Maske zu sehen war, so scharf abzeichnete wie Granit. »Ist doch nicht mein Fehler, dass die Triebwerke falsch bezeichnet sind. Hab den verfluchten Turm schließlich nicht mit Absicht gerammt.«
»Niemand hat gesagt, dass es dein Fehler war«, sagte Brink.
»Das sollte auch besser niemand sagen«, grollte Parks.
Zeke lachte nervös. »Also ich werd’s jedenfalls nicht tun, das steht mal fest.«
Alle ignorierten ihn. Die Indianerbrüder kamen an Bord und machten sich sofort daran, die runde Tür zu schließen. Sie klemmte, doch ergab sie sich schließlich der geballten Kraft ihrer Arme und rastete ein. Ein Rad wurde bis zum Anschlag gedreht, und alle nahmen auf dem rappelvollen Deck ihre Position ein.
»Wo sind die verfluchten Dampfventile?« Mr. Guise warf seine Fäuste in die Höhe.
»Versuchen Sie es mal mit Steuerpult links«, drängte ihn der Kapitän.
Mr. Guise setzte sich in den Steuersitz und rutschte sich dort zurecht. Er stemmte seine Füße unter die Armaturen und versuchte, den Stuhl dichter an das Pult heranzuziehen, aber der rührte sich nicht.
Zeke lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und schlang eine Hand um die Halteschlaufe über seinem Kopf. Einer der Indianerbrüder sah zu ihm herüber – welcher, wusste er nicht –, darum sagte er: »Sie, ähm … Sie fliegen das Schiff noch nicht so lange, oder?«
»Stopft dem Kleinen das Maul«, knurrte Parks, ohne sich umzudrehen. »Mir ist egal, wie; aber wenn ihr’s nicht tut, dann stopf ich’s ihm eben.«
Der Kapitän blickte finster zwischen Zeke und Parks hin und her und funkelte schließlich Zeke an, der schon losplapperte: »Ich sag nichts mehr! Ich bin ganz leise, es tut mir leid, ich wollte nur, ich wollte nur, ich hab … ähm … nur Konversation gemacht.«
»Niemand will deine Konversation«, erklärte Guise, und der Kapitän gab ihm recht: »Halt einfach den Mund, dann passiert dir auch nichts, und ich brauche mich vor dieser verrückten Alten nicht zu verantworten. Zwing uns nicht dazu, dich ohne Netz oder Seil rauszuwerfen, Junge. Wenn’s sein muss, tun wir es, und dann sage ich ihr, dass es ein Unfall war. Sie wird das Gegenteil kaum beweisen können.«
Darauf war Zeke auch schon gekommen. Er machte sich so klein, wie er konnte, presste seinen knochigen Rücken gegen die Kabinenwand und gab sich alle Mühe, nicht an seiner Angst zu ersticken.
»Ist das so weit klar?«, fragte der Kapitän und sah ihm fest in die Augen.
»Ja, Sir«, flüsterte Zeke. Er hätte gerne gefragt, ob er jetzt die Maske abnehmen konnte, aber er wollte nicht schon wieder Ärger bekommen. Er war ziemlich sicher, beim nächsten Piep – zu wem auch immer – eine Kugel in den Kopf gejagt zu bekommen.
Die Dichtung der Maske scheuerte, und die Riemen pressten seinen Schädel so fest zusammen, dass er das Gefühl hatte, sie würden ihm jeden Moment das Gehirn durch die Nasenlöcher quetschen. Am liebsten hätte er hemmungslos geweint, aber er hatte viel zu viel Angst, auch nur zu schniefen, und das war wahrscheinlich auch besser so.
Mr. Guise machte sich an einer Reihe Knöpfe zu schaffen, auf die er wie nach dem Zufallsprinzip einschlug, als wüsste er überhaupt nicht, wozu sie gut waren. »Es gibt keinen Hebel zum Lösen dieser mistigen Klammern. Wie sollen wir denn ablegen, wenn …«
»Wir sind ja nicht normal festgemacht«, sagte Parks. »Wir hängen an dem Turm fest. Zur Not müssen wir eben raus und das Ding per Hand rauswuchten.«
»Dazu fehlt uns die Zeit. Womit lassen sich die Greifer lösen? Gibt es da drüben keinen Schalter dafür? Einen Hebel oder so? Wir haben die Dinger zum Stabilisieren eingesetzt, aber wie kriegen wir sie jetzt dazu, wieder loszulassen?«, fluchte Guise.
»Der hier vielleicht?«, mischte Brink sich ein. Er beugte sich über seinen Ersten
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