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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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draußen absetzen, wo Sie wollen. Hauptsache, Sie bringen ihn hier raus. Und wenn Sie das nächste Mal hier durchkommen, kriegen Sie wie abgemacht den Rest.«
    Er rückte seine Maske zurecht und musterte Zeke von oben bis unten wie ein Pferd, das er eventuell kaufen wollte. »Ist mir recht, Ma’am. Aber nur damit Sie’s wissen, es dauert vielleicht noch eine ganze Weile, bis wir das nächste Mal hier durchkommen. Wir sind ziemlich in Eile und haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    »Wieso das denn?«, fragte sie.
    »Wir müssen eben dem Markt folgen«, antwortete er vage. Dann sagte er: »Kein Problem. Nichts, worüber ihr zwei euch Sorgen machen müsstet. Junge, du komm mal rein. Angeline, Sie brauchen ganz bestimmt keinen Flug aus der Stadt raus?«
    »Nein, Captain, bestimmt nicht. Ich habe hier noch etwas zu erledigen.« Und leise fügte sie hinzu: »Muss noch einen Deserteur erschießen.«
    Zeke hatte es gehört. »Sie werden ihn doch nicht wirklich erschießen, oder?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Höchstwahrscheinlich werde ich Wurfmesser nehmen«, erwiderte sie mit einem Grinsen, den Blick auf die arbeitenden Luftschiffer gerichtet. Dann wandte sie sich an Brink: »Das letzte Schiff, mit dem ich Sie gesehen habe, sah anders aus.«
    Er hatte sich einen Holzhammer genommen und klopfte eine verbogene Platte wieder zurecht. Er hielt inne und sagte: »Sie ist tatsächlich neu. Sie haben scharfe Augen, dass Ihnen das auffällt.«
    »Und sie heißt Clementine ?«
    »Das ist richtig. Nach meiner Mutter, die nicht lange genug gelebt hat, um sie noch fliegen zu sehen.«
    »Wie rührend von Ihnen«, sagte Angeline, aber es lag Zweifel in ihrer Stimme, so sehr sie sich auch mühte, es vor Zeke zu verbergen.
    »Stimmt irgendwas nicht?«, flüsterte er.
    »Nein.« Die Prinzessin flüsterte nicht. »Alles in Ordnung. Ich kenne diese Herrschaften«, versicherte sie ihm. »Das da ist Captain Brink, aber darauf bist du inzwischen wahrscheinlich selbst gekommen. Neben ihm, das ist sein Erster Maat, Parks. Und der da drüben mit dem Netz ist Mr. Guise. Stimmt doch, oder?«
    »Stimmt«, sagte der Kapitän, ohne nach hinten zu sehen. »Und die beiden, die Sie nicht kennen, sind Skyhand und Bearfist. Zwei Brüder. Ich habe sie in Oklahoma an Bord genommen, als wir da das letzte Mal durchgekommen sind.«
    »Oklahoma«, wiederholte Angeline. »Seid ihr zwei meine Brüder?«, fragte sie die beiden.
    Zeke runzelte die Stirn. »Sie haben Geschwister, die Sie gar nicht kennen?«
    »Nein, du dummer Junge«, erwiderte sie sanft. »Ich möchte wissen, ob sie Indianer sind wie ich. Beziehungsweise welchem Stamm sie angehören.«
    Aber keiner der beiden reagierte. Sie arbeiteten weiter, die Arme bis zu den Ellbogen in einer kesselförmigen Maschine, die an dem einen Ende geschwärzt war und am anderen bedrohlich dampfte.
    Brink sagte: »Das ist nicht respektlos gemeint, Miss Angeline, aber keiner der beiden spricht einigermaßen Englisch. Und ich glaube kaum, dass Sie mit Duwamish etwas anfangen können. Aber sie können schuften wie die Maultiere und kennen sich mit Maschinen aus.«
    Zeke sah die dunklen, glatten Haare unter den Riemen ihrer Masken. Ihre Unterarme waren beinahe schwarz, aber vielleicht auch nur von der Asche und dem Ruß. Trotzdem war deutlich zu erkennen, dass sie Indianer waren wie Miss Angeline. Keiner der beiden blickte auf, und wenn sie wussten, dass über sie gesprochen wurde, dann ließ es sie jedenfalls völlig kalt.
    Zeke fragte Angeline leise: »Wie gut kennen Sie diese Leute?«
    »Wir sind schon eine Weile miteinander bekannt.«
    Der Kapitän sagte: »Jedenfalls werden wir in ein paar Minuten abheben können.« Zeke fand, dass er sich wie jemand anhörte, der versuchte, seine Nervosität zu überspielen.
    Der Erste Maat Parks spähte aus dem Fenster oder versuchte es zumindest, aber das Schiff versperrte ihm die Sicht. Er wechselte einen Blick mit dem Kapitän, der eine antreibende Geste machte und fragte: »Wie weit sind wir?«
    »Weit genug, denke ich«, sagte Mr. Guise, ein gut genährter Mann in aufgekrempelten Hosen und Unterhemd. »Packen wir alles ein und fliegen los.«
    Prinzessin Angeline betrachtete die Szene mit Sorge, aber als sie merkte, dass Zeke sie beobachtete und die Sorge sich auf ihn übertrug, setzte sie sofort eine zuversichtliche Miene auf. »Es wird Zeit. Hat mich gefreut, dich kennenzulernen, Zeke. Du scheinst ein kluger Junge zu sein, und ich hoffe, deine Mutter verpasst dir keine

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