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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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die Maske konnte Zeke sehen, dass sie wütend war. Mit der freien Hand packte sie Zeke an der Schulter und zog ihn so dicht an sich heran, dass er das weiße Licht warm auf seinem Gesicht spürte.
    Sie schüttelte ihn und sagte: »Für den Fall, dass etwas schiefgeht, solltest du es vielleicht lieber wissen: In diesem Teil der Stadt befinden wir uns auf seinem Territorium. Falls etwas schiefgeht und du es nicht aufs Schiff schaffst oder falls du abstürzt und er dich findet, dann solltest du wenigstens auf ihn vorbereitet sein.«
    Das Fluchen der Männer weiter oben war jetzt lauter und deutlicher. Sie sprachen Englisch, gefärbt von Akzenten aus allen möglichen Ecken der Welt, aber Zeke hörte es kaum. Wie vom Donner gerührt stand er da, gebannt vom Zorn der Prinzessin, und konnte ihren Blick nicht abschütteln.
    »Er ist kein Doktor, und er ist auch kein Deutscher – trotz dieses Namens, den er sich zugelegt hat. Auch kein Hesse, wie er immer gern behauptet, kein Ausländer und keiner von hier.«
    Ein Schaudern durchzuckte sie, als wäre ihr etwas eingefallen – etwas Furchtbares. Ihre Augen fingen Feuer, und sie fauchte: »Was er dir auch erzählen mag, was auch immer er sagen mag, er ist hier nicht geboren und auf gar keinen Fall der Mann, als den er sich darstellt. Er wird dir nie die Wahrheit sa gen, weil es sich für ihn lohnt, zu lügen. Wenn er dich findet, dann wird er dich behalten wollen … Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir. Aber nichts, was er einem erzählt, ist wahr. Behalt das im Kopf, und du wirst eine Begegnung mit ihm höchstwahrscheinlich heil überstehen. Aber …« Sie ließ von ihm ab, und ihr Blick beruhigte sich wieder etwas. »Aber wir müssen eben dafür sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt.« Mit diesen Worten zerzauste sie ihm die Haare, und die Riemen der Masken rissen an Zekes gereizter Haut. »Also sehen wir zu, dass wir dich auf dieses Schiff bekommen.«
    Schließlich lächelte sie wieder und übernahm ein weiteres Mal die Führung, schier endlose Stufen hinauf, bis sie beinahe an der Spitze des Turms angelangt waren und frische Luft ins Treppenhaus drang.
    Ezekiel musste sich vergegenwärtigen, dass die Luft eigentlich gar nicht frisch war. Sie war nur kalt, und sie kam von draußen, aber das war auch schon alles. Die Maske konnte er sich deshalb noch lange nicht herunterreißen, so gerne er es auch getan hätte. Angelines Vortrag hatte ihn einigermaßen mitgenommen, und die rauen, lauten Stimmen der Männer, die über ihnen schufteten, machten ihn nervös.
    Die Prinzessin ging voran und begrüßte die Luftschiffer mit einem saftigen Fluch, der Zeke wieder zum Lachen brachte.
    Die Männer wandten sich um und starrten zwischen der alten Frau mit der gleißenden, weißen Laterne und dem dürren Jungen mit den Wuschelhaaren hin und her.
    Zeke sah fünf Männer, die damit beschäftigt waren, Löcher zu flicken und mit schweren Holzhämmern auf verbogene Schrauben einzudreschen, die aus einem Schiffsrumpf ragten, der so groß war, dass Zeke dessen Ende nicht sehen konnte. Lediglich die Spitze hatte bei dem Zusammenprall die Mauer durchbrochen und die Fenster in kleinste Splitter zersprengt, und nun hing die Clementine entweder dort fest oder hatte dort angelegt – Zeke wusste nicht, was von beidem, und ob es überhaupt eine Rolle spielte.
    Jedenfalls hatten die fünf Männer das Schiff mit Tauen an den Stützbalken des Mauerwerks festgezurrt, sodass sie nun von drinnen die gröbsten Schäden ausbessern konnten. Ein Mann hebelte gerade schwitzend mit einer baumlangen Brechstange ein großes Loch zu, ein anderer in einer dunkelorangefarbenen Maske flickte ein Netz aus dicken Seilen.
    Zwei der fünf erwiderten den Gruß der Prinzessin mit weiteren Gotteslästerungen, und einer von ihnen machte den Eindruck, als hätte er hier das Sagen. Seine Haare leuchteten knallrot unter den Riemen seiner Maske hervor, und sein breiter, muskulöser Körper war mit zahllosen Tätowierungen und Narben verziert. Auf dem einen Arm erkannte Zeke einen Fisch mit silbernen Schuppen, auf dem anderen einen dunkelblauen Stier.
    »Captain Brink, sind Sie bald wieder startklar?«, fragte Angeline den Mann.
    »Ja, Miss Angeline. Sobald dieser Riss im Rumpf wieder zu ist, können wir ablegen und Passagiere mitnehmen. Und das da ist wohl Ihr junger Freund.«
    »Das ist der Junge«, wich sie dem aus, was die Frage implizierte – falls sie etwas implizierte. »Sie können ihn

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