Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
weiter. Dann planen wir für die nächste Sitzung, ihn in ein anderes Labor zu bringen und– «
Der Türsummer brachte uns zum Schweigen. Mason war da. Ich wartete darauf herauszufinden, welche Gestalt Mason uns bieten würde, wenn die Türen aufgingen.
Herein flog ein Adler, der dann Kreise durch die Kuppel zog, dabei mit seinen riesigen Flügeln schlug und Wind machte. Den Adler hatte ich nicht erwartet und Henri auch nicht, seinem Gesicht nach zu urteilen. Wir sahen Mason bei seinen zahlreichen Runden durch die Kuppel zu, bis er schließlich herunterschwebte und sich auf der Isolationskammer niederließ.
»Lust, dich zu verwandeln?«, fragte Henri ihn.
Der Adler stieß einen schrillen Schrei aus.
»Das deute ich als ein Nein«, brummelte Henri. »Nun denn. Ich schätze, wir testen den Adler.« Er stand auf, ging zur Tastatur im Boden der Testkammer und tippte die Kombination ein, damit der Boden aufglitt und die Treppe freigab. Er drehte sich um und fragte Mason: »Bereit?«
Mason kreischte, diesmal aber nicht ganz so laut.
Henri starrte ihn böse an. »Es ist Zeit für deine Sitzung. Bitte betritt die Kammer. Ich schlage vor, dass du nicht hineinfliegst. Du könntest dir die Flügel beschädigen. Lauf oder hüpf, oder was immer du tust. Hopp, hopp.«
Ich musste über Henris Hartnäckigkeit lächeln. Aufgrund der riesigen Flügel nahm ich an, dass Mason zur Vernunft kommen würde und sich verwandelte, um in einer seiner menschlichen Gestalten die Kammer zu betreten. Zu meiner Überraschung rutschte der bescheuerte Vogel die Glaskuppel runter, hüpfte zur Treppe und die Stufen hinunter. Henri verdrehte die Augen und folgte dem Vogel. Ich fragte mich, ob ich mit ihnen gehen sollte, entschied mich dann aber dafür, von außen zuzusehen. Mit Mason in seiner Vogelgestalt wollte ich mich wirklich nicht abgeben, wenn es nicht unbedingt sein musste. Ich konnte mir den Gestank in dem kleinen Keller unter der Kammer vorstellen.
Ich blieb sitzen und wartete scheinbar ewig, fing nach einiger Zeit an, mir Sorgen um Henri zu machen und fragte mich, ob ihm der Vogel die Augen ausgepickt hatte. Ich wollte schon nachsehen, als ich den Sessel entdeckte, der langsam aus dem Boden der Kammer schwebte. Ich stand auf, um es besser sehen zu können. Mason, noch immer in seiner Adlergestalt, hockte auf der Armlehne des Sessels. Er war mit glänzenden Plättchen bedeckt, die Teile des Aufzeichnungssystems waren, das speziell für diese Einheit angefertigt worden war. Biologische Daten wurden von den Plättchen gesammelt und drahtlos an die Computer auf dem Tisch hinter mir übermittelt.
Als Mason ungeduldig krähte, tauchte Henri auf der Treppe auf und setzte sich hinter den Hauptmonitor. Sein Gesicht war leicht gerötet.
»Was ist?«, fragte ich.
»Ach, nichts. Ich hatte gehofft, dass er das hier in seiner menschlichen Gestalt macht. Dann ist er ein bisschen weniger nervtötend. Er hat ein paar Mal nach mir gehackt.« Er zog den Ärmel hoch, um mir die roten Male zu zeigen.
Ich verdrehte die Augen. »Autsch. Sind Sie okay?«
Er nickte.
»Hat es Auswirkungen auf den Test? Ich meine, dass er in seiner Adlergestalt ist?«
»Ach, nein. Wir messen nur seine Vitalfunktionen. Sie werden leicht abweichen, wenn er in diesem Zustand ist. Aber es ist gut, Ausgangsdaten für beides zu haben. Komm und setz dich hierhin, damit ich dir zeigen und erklären kann, wie das abläuft. Ich wünschte, er würde mit dem Gekreische aufhören, das beschleunigt seinen Herzschlag. Ich stelle die Lautsprecher ab, dann müssen wir es uns nicht anhören.«
Ich sah zu Mason. Obwohl ich ihn nicht mehr hören konnte, sobald Henri die Lautsprecher abgestellt hatte, konnte ich immer noch sehen, dass er den Schnabel aufriss und den Kopf zurückwarf.
Henri gab mir einen Kopfhörer mit integriertem Mikrofon.
Er stellte seines ein, dann sprach er ins Mikro: »Mason, wir sind hier viel schneller fertig, wenn du dich beruhigst.«
Ich hielt mein Mikro mit der Hand zu und flüsterte. »Kann er jetzt alles hören, was wir sagen?«
Henri schüttelte den Kopf. »Nur wenn du das hier gedrückt hältst.« Er zeigte auf einen kleinen Hebel am Mikrofon. »Ich schalte die Lautsprecher wieder ein, damit wir ihn hören können, auch wenn wir sein Kreischen nicht verstehen können.«
»Was sind das alles für Zahlen auf dem Monitor?«
»Diese hier sind sein Puls, seine Körpertemperatur und andere Vitaldaten. Jede Spalte zeichnet andere Vitaldaten auf, aber wir
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