Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
der Frau nur zu, denn ich war bis auf Weiteres nicht bereit, noch jemandes Haut oder Fell zu berühren.
»Seine Hoheit ist im Haus«, sagte Finna, »die übrigen Oberhäupter sind auch da. Wir haben auf Ihre Ankunft gewartet, aber mit den Mädchen haben wir nicht gerechnet.«
»Tut mir leid, ich hätte anrufen sollen. Wer hat das Meeting einberufen?«
»Königin Nora.«
»Noch ein Vorfall in den Docks?«
Finna nickte und wir folgten ihr über den Pfad zum Haus.
Im gleichen Moment, in dem sie dir Tür öffnete, stürzte sich McKenzie auf Kismet und sah dann mit offenem Mund mich an. »Cordelia! Was tust du denn hier?« Sie kam zu mir und umarmte mich.
»Ich muss geschäftlich etwas mit Cordelia besprechen«, unterbrach König Sebastian. »Ich freue mich, dich hier zu sehen, McKenzie. Macht die Schule noch Spaß?«
»Ja, macht sie, aber es ist auch schön, mal einen Abend rauszukommen. Ich habe Alfred vermisst.«
»Und wie geht es deinem Jungen?«
»Ihm geht’s gut!«
»Mac, könntest du bei Kismet bleiben, während ich mit Alfred rede?«
»Ja sicher, ich würde wahnsinnig gerne mit dir plaudern, Kiz. Ist ja schon ewig her! Cordelia, kommst du mit?«
»Oh, ich brauche sie noch ein bisschen«, sagte König Sebastian, »aber amüsiert euch gut, ihr Mädels. Ich hole dich später ab, Kismet, und ich sage deiner Mom Bescheid, dass du hier bist.« Er nahm mich am Ellenbogen und führte mich durch die Eingangshalle und einen langen Flur.
Ich hörte laute Stimmen in einiger Entfernung. Wir gingen in einen Raum voller unzufrieden aussehender Wesen, die einander böse anstarrten. Ich erkannte den Mann am Kopf des Tisches von Faustines Abschlussfeier wieder: König Alfred, McKenzies Mann. Den Mann neben ihm erkannte ich auch: Spencer Darley.
Alle Augen waren auf mich gerichtet und wandten sich dann fragend zu König Sebastian.
König Alfred erhob sich, seine schneeweiße Haut glänzte fast im flackernden Kerzenschein, der den Raum erhellte. Er sah König Sebastian mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Alfred, das ist Cordelia. Ich habe sie heute hierher gebeten. Wir haben ein Problem, dass möglicherweise Ihrer Aufmerksamkeit bedarf.« Er machte eine Pause, sah in die Runde und nickte jedem einzelnen zu. »Die Aufmerksamkeit von Ihnen allen.«
»Nett dich kennenzulernen, Cordelia. Ich stelle dir jeden vor, dann kannst du uns vielleicht von dir erzählen. Bitte setz dich.« Alfred zeigte auf einen Stuhl.
Als wir alle saßen, blickte er nach links. »Das ist Spencer Darley, der weltweite Anführer der Wanderer. Der Rest, ich eingeschlossen, sind alle herrschende Vertreter der verschiedenen paranormalen Gruppen in London. Heute sind nicht alle anwesend, aber hier sind Königin Nora, Cassandra, Suman, Schaeffer und Hickman.« Er bot keine weiteren Informationen an, sondern wartete darauf, dass ich sprach.
»Ich bin Cordelia, die Tochter König Pierres von Paris. Außerdem bin ich Professor Berns Lehrling an der Bonfire Academy.«
»Weiß dein Vater, dass du hier bist?«, fragte König Alfred nach.
»Nein.«
»Hmm. Die Höflichkeit verlangt eigentlich, dass er hier ist, aber wenn es dringend ist, lasst es uns besprechen und ihn dazu laden, wenn es nötig sein sollte. Seb, was ist los?«
König Sebastian wiederholte meine Geschichte über Quinn, Mason, meinen Bruder und die Smelt. Sie lauschten schweigend.
»Faszinierend«, kommentierte König Alfred, als König Sebastian fertig war. »Aber inwiefern hat das mit uns zu tun? Ein vermisster Dämon geht uns nichts an. Er ist anscheinend nicht einmal in London. Ich bin verwirrt. Warum hast du uns damit belästigt?«
»Die Möglichkeit, dass Frau Schmelder kompromittiert worden sein könnte, ist von größter Bedeutung«, antwortete König Sebastian. »Das siehst du doch sicher auch so, oder?«
König Alfred nickte. »Schon, aber daraus können wir nur schließen, dass der Versuch des jungen Dämons, in sie zu fahren, missglückt ist. Ich nehme an, dass sie gegen solche Attacken eine Abwehr hat.«
Königin Nora räusperte sich. »Aber was ist mit dem Geruch? Der Junge hat gesagt, dass er eine alte Frau in Frau Schmelder gerochen hat.«
»Na ja, sie ist kein junger Hüpfer mehr.« König Alfred lächelte. »Wahrscheinlich war es ihr normaler Geruch.«
»Mit allem schuldigen Respekt, das ist er nicht.« Meine Stimme klang leise und unbedeutend. Ich fragte mich, ob er mich überhaupt gehört hatte. Ich sprach ein bisschen lauter. »Ich kenne ihren normalen Geruch
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