Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
fragte er.
»Nein, und ich habe meine Erinnerungen nach Hinweisen oder Antworten durchforscht, bisher aber nichts gefunden.«
»Es war eine alte Frau«, warf Pascal ziemlich unvermittelt dazwischen. Ich hatte fälschlicherweise angenommen, dass er wusste, dass er zu schweigen hatte.
»Alte Frau?«, fragte Cassandra. »Haben Sie das gewusst, Sebastian?«
Er nickte.
»Nun, aber ich nicht!« schäumte die Smelt. »Woher willst du das wissen, Pascal?«
Alle hörten Pascal aufmerksam zu, während er beschrieb, wie er von der alten Frau erfahren hatte. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass König Sebastian mehr wusste, aber diese Information eindeutig nicht mit der Gruppe teilen wollte.
»Tja, ich kann nicht leugnen, dass ich beunruhigt bin, aber ich versichere Ihnen, dass so etwas nicht wieder vorkommen wird. Ihre Kinder sind an der Academy sicher.«
»Außer Quinn«, erinnerte ich sie.
»Ich werde ihn finden«, sagte sie forsch.
»Ich bewundere Ihr Selbstvertrauen«, sagte Cassandra. »Und da Quinn nicht unsere Sorge ist, bin ich froh, es Ihnen zu überlassen. Sie scheinen die Sache im Griff zu haben, besonders da Edith Ihnen hilft. Sind wir jetzt fertig?«
D ie Monate nach dem Meeting in London waren sehr arbeitsreich, aber auch frustrierend gewesen. Frau Schmelder bestrafte mich wegen meines Mangels an Loyalität und sie rekrutierte Professor Bern, ihr zu helfen. Ich war plötzlich beschäftigter als jemals zuvor und musste Tag und Nacht über jede Stunde Rechenschaft ablegen. Ich musste mehrere Fortgeschrittenenkurse besuchen, die mir helfen sollten, jene Fertigkeiten zu erwerben, die ich für meine Lehre brauchte. Mein Schüleranteil war um weitere elf Initiaten erhöht worden. Nicht, dass mir die Arbeit keinen Spaß gemacht hätte, aber ich spürte die Zeit vorbeirasen, ohne dass ich auch nur eine Minute Zeit gehabt hätte, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Ich nahm an, das war genau der Zweck des Ganzen: mich davon abzuhalten, die Dinge wieder in die eigene Hand zu nehmen.
Pascal war dem Zorn der Smelt auch nicht entkommen. Sie hatte beschlossen, ihm die eine Kraft zu nehmen, die er für den Mittelpunkt seiner Existenz hielt. Er hatte gegrinst, als die Smelt ihm gesagt hatte, was sie vorhatte. Dämonisieren war seine zweite Natur. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, es nicht zu können, oder dass man ihm die Kraft
wegnehmen könnte
. Nur zu schnell hatte er herausgefunden, dass die Smelt keinen Witz gemacht hatte. Sie hatte Professor Bern Pascals paranormale Kräfte abstellen lassen, mit der Warnung, falls er noch einmal von seinem Stundenplan abwich, dass er in eine Katze verwandelt werden würde: der Albtraum meines Bruders.
Die Zeiten, in denen ich mich wegschleichen konnte, um Jagger zu treffen, waren äußerst begrenzt. Aber die Anspannung zwischen uns, die es gegeben hatte, wenn Quinn in der Nähe war, war völlig verschwunden und ich fühlte mich Jagger sogar noch näher. Also zählte die Zeit, die wir miteinander verbrachten, besonders, auch wenn sie nur begrenzt war.
Ich hatte damit gerechnet, dass Jagger wütend sein würde, weil ich nach London gereist war, ohne ihm Bescheid zu sagen. Als ich es ihm erzählte, hörte er mit unbewegter Miene schweigend zu. Als ich fertig war, wurden seine Augen zu schmalen Schlitzen. Ich bereitete mich auf die volle Wucht seines Zorns vor.
»Cordelia, sag mir nächstes Mal Bescheid, bevor du abreist. Eine SMS reicht. Unter den gegebenen Umständen verstehst du wohl, wie wichtig es ist, mir Bescheid zu sagen, oder?«
Ich nickte. Nach all dem Stress, den Quinn mir machte, hätte ich sensibler sein müssen und dafür sorgen sollen, dass ich Jagger nicht dasselbe antat. Zu meiner Verteidigung: Jagger hatte nicht einmal gewusst, dass ich weg war, also hatte er auch keine Gelegenheit, sich Sorgen zu machen. Ryker hatte seine Kräfte benutzt, um sein Wandern so zu gestalten, dass für mich kein Zeitverlust eintrat. Es war so, als ob ich nur ein paar Sekunden weg gewesen wäre, wenn überhaupt. Egal, ich hätte es Jagger wissen lassen müssen. Alles Mögliche hätte passieren können, besonders in König Alfreds Villa mit all diesen mächtigen und beeindruckenden Paranormalen.
Anscheinend hatten sie entschieden, mit dem ganzen Quinn-Problem nichts zu tun zu haben und es der Smelt alleine überlassen zu wollen. Allerdings waren sie besorgt, dass die Smelt besessen worden war, und ich war mir sicher, dass sich König Sebastian darum kümmern würde.
Ich
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