Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
aber ich nehme an, dass sie dich quälen. Du hast ein Tier gegessen. Ein Tier, das du getötet hattest. Es ist ein bisschen wie Jagen.«
»Nein, ist es nicht! Ach, ihr werdet das nie verstehen. Ich muss mit Mom reden.«
»Ich wünschte, sie könnte auch hier sein, aber ich darf mit keinem Menschen darüber sprechen, was hier passiert, nicht einmal mit deiner Mutter.«
Faustine nickte. »Wahrscheinlich ist es am besten so. Sie wäre sicher total abgestoßen von mir.«
König Sebastian schüttelte den Kopf. »Nein, das wäre sie nicht. Sie würde verstehen, dass du getan hast, was du tun musstest, als du angegriffen wurdest.«
Faustine presste ihre Lippen zusammen und sah alles andere als überzeugt aus. »Vielleicht, aber was ist mit der Tatsache, dass ich ihn
gegessen
habe? Das fände sie total eklig.«
Das war ein Argument. Sogar ich hatte Schwierigkeiten, mich mit der Vorstellung rohen Panther zu, abzufinden. Ich hoffte nur, dass Octavia sie durch die Verhandlung bekam, und dass die Vorsitzenden Faustine erlauben würden, ihre Schulzeit hier beenden zu dürfen. Seit dem Unfall war ihr Verhalten beispielhaft gewesen, wobei Ryker sie bei dem kleinsten Anzeichen von Zank blitzschnell wegbrachte.
König Sebastian hatte offensichtlich nichts zu sagen, was sie trösten konnte. Stattdessen stand er auf und sah auf seine Armbanduhr. »Wir gehen besser.«
Nachdem ich Faustine und ihren Dad zu ihrem Treffen mit Octavia verabschiedet hatte, beeilte ich mich, mein hübsches gelbes Kleid anzuziehen. Ich hatte gespürt, dass Jagger näherkam, und ich wusste, er würde jeden Moment vor meiner Tür stehen.
Als er die Tür aufriss, stand ich nur da und starrte ihn an; rührte mich nicht von der Stelle. Ich wollte das Gefühl, ihn zu spüren, aus der Ferne genießen. Während ich alles an ihm aufnahm, wurde ich von seiner gefährlichen, fesselnden Aura angezogen. Ich hatte ihn mehr vermisst, als mir bewusst gewesen war.
Er schloss die Strecke zwischen uns und umfing mich mit seinen Armen, drückte mich an sich und atmete meinen Duft ein, während ich mein Ohr an seine Brust legte und seinem Herzschlag lauschte.
»Ich habe dich vermisst«, flüsterte er heiser.
»Ich dich auch. Wie lange kannst du bleiben?«
»Ich weiß nicht genau. Bis ich wieder weggerufen werde. Aber ich hoffe, dass es noch eine Weile dauert.«
»Weggerufen?« Ich entzog mich ihm. »Erzählst du mir, wo du warst? Ich will es wissen.«
Er nahm meine Hand und wir setzten uns auf mein Bett. »Ich musste
irgendetwas
unternehmen, damit ich dich beschützen kann.«
»Und das hast du dadurch getan, dass du mich hier alleine gelassen hast?« Ich versuchte, nicht sarkastisch zu klingen, schaffte es aber nicht. Er war zu einem Zeitpunkt verschwunden, als die Dinge am schlimmsten waren.
»Vorübergehend. Aber ich habe dich nicht einfach verlassen. Ich habe veranlasst, dass jemand über dich wacht, solange ich weg war.«
»Tja, wen auch immer du beauftragt hattest, er ist nie aufgetaucht.«
»Das sollte er auch nicht. Ich habe einen Wanderer gebeten, ein Auge auf dich zu haben, während ich weg war. Er hat mit Ryker zusammengearbeitet.«
Ich kniff verwirrt die Augen zusammen. »Wie hast du das arrangiert?«
»Über Spencer Darley.«
»Ja sicher, aber warum würde er seine Ressourcen auf mich verschwenden? Außerdem dachte ich, dass Wanderer nur Menschen zugeteilt werden, und auch nur interessanten.«
»Das stimmt. Du warst ein Sonderfall.«
»Warum?«
»Cordelia, nach dem, was mit Martha passiert ist, habe ich erkannt, wie nutzlos ich als dein Beschützer bin. Meine Feenkräfte sind recht einzigartig und manchmal sehr nützlich, aber eher nutzlos, wenn es darum geht, Dämonenprinzessinnen zu retten, die ständig in Schwierigkeiten geraten.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Kein Problem. Ich sollte auf mich selbst aufpassen können. Was mit Martha passiert ist, war schrecklich. Sie ist überrascht worden. Ich wünschte, ich hätte sie warnen können, wachsam zu sein. Vielleicht hätte sie sich dann verteidigen können.«
»Hättest du das gekonnt, wenn du an ihrer Stelle gewesen wärst?«, fragte er.
Mein Instinkt war zu lügen und ihm zu versichern, dass ich kein Problem mit so einem Angriff gehabt hätte. Aber ich war keine Faustine und er hatte schon gesehen, wie mich Mason weggefegt hatte. »Wahrscheinlich. Der Zwischenfall mit Mason hat mich besonders wachsam gemacht.«
»Wahrscheinlich reicht aber nicht.«
»Tja, mehr kann ich dir nicht
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