Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
Wesens ab.«
»Gehen Sie normalerweise so vor, um Dämonen ruhigzustellen?«
Dr. Marks rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum und strich seine Haare mit den Fingern zurück. »Dieser Fall war anders. Faustine ist teilweise menschlich, also bewege ich mich ein wenig außerhalb meines Fachgebiets, wenn ich sie behandle. Ich habe getan, was ich für das Beste gehalten habe. Sie schien auf die Beruhigungsmittel anzusprechen und sie zeigte keine Anzeichen dafür, dass sie ihr Zimmer verlassen wollte.« Er warf mir einen anklagenden Blick zu.
Herrje! Wusste er etwa, dass ich dafür verantwortlich war, dass sie ihr Bett verlassen hatte?
Octavia nickte. »Keine weiteren Fragen.«
»Sally?«, fragte Asmen.
»Ich habe bemerkt, dass Sie Cordelia angesehen haben, als Sie nach Faustines Geisteszustand gefragt worden sind. Warum?«
Dr. Marks warf mir einen weiteren Blick zu und ich zuckte zusammen. »Tja, Faustines Zimmer wurde videoüberwacht.«
»Ach? Ich wusste nicht, dass die Krankenzimmer mit Kameras ausgestattet sind.«
»Sind sie normalerweise auch nicht, aber wegen der Vorfälle wurde aus Sicherheitsgründen eine in Faustines Zimmer installiert. Es war nur eine Bildaufzeichnung, kein Ton.«
»Kann diese zum Prozess zugelassen werden?«, fragte Sally. »Ich bitte um Unterbrechung der Verhandlung, damit wir die Aufzeichnung überprüfen und als Beweismittel zulassen können.«
»Dr. Marks, bitte schicken Sie mir die Aufzeichnung. Aber zuerst schildern sie kurz, was darauf zu sehen ist«, ordnete Asmen an.
Ich wand mich, während Dr. Marks die ganze Sache mit dem Kitzeln beschrieb.
»Cordelia!«, flüsterte Jagger überrascht.
»Ich hatte es satt, wie sie dagelegen und die Decke angestarrt hat«, murmelte ich.
König Sebastian sah mich stirnrunzelnd an.
»Danke, Dr. Marks. Sie dürfen gehen, aber schicken Sie heute noch die Aufzeichnung«, befahl Asmen. »Ich möchte das Verfahren nicht mehr als unbedingt nötig in die Länge ziehen. Mr. und Mrs. Russo, der Rat hat wahrscheinlich ausreichend Beweise, um sich zu beraten. Wir werden uns Dr. Marks Aufzeichnung ansehen und alle Zeugenaussagen durchgehen. Sobald wir zu einem Beschluss gekommen sind, versammeln wir uns wieder. Das wird nicht heute sein. Tatsächlich kann es einige Zeit dauern. Wie Sie wissen, ist das Schuljahr bald zu Ende. Ich bleibe auch im nächsten Jahr Vorsitzender, aber ich bin in den nächsten Monaten zu einem Trainingskurs unterwegs. Ich werde Sie anrufen und Ihnen mitteilen, wann wir uns wieder versammeln.«
Sobald Asmen mit seinem Richterhammer geklopft hatte, marschierte Octavia auf mich zu und packte mich am Ellenbogen. Sie führte mich nach draußen und schob mich regelrecht in einen der Besprechungsräume. »Was hast du dir dabei gedacht?«, schrie sie.
Ich wartete, bis auch die übrigen eingetrudelt waren – Jagger, Faustine und König Sebastian.
»Ich wollte Faustine nur aus ihrer Dunkelheit helfen.«
»Tja, das ist dir jedenfalls geglückt!« Octavia ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Ich schätze, die gute Nachricht ist, dass die Schuld jetzt auf dich übergeht. Meine Klientin ist eindeutig nicht verantwortlich. Du brauchst einen Anwalt. Ich schlage McKenzie vor.«
»Lasst uns nicht voreilig sein«, ging Jagger dazwischen. »Immer ein Schritt nach dem anderen. Warten wir, was der Rat verlauten lässt. Ich kenne Asmen ziemlich gut. Er ist vernarrt in Kleinigkeiten und Beweise, aber er hat eine unheimlich kurze Aufmerksamkeitsspanne. Sie haben mich schon privat befragt, also kennen sie die ganze Geschichte vom letzten Jahr. Ehrlich, das Einzige, was sie heute Neues erfahren haben, war Cordelias Beteiligung. Für Vorsätzlichkeit gibt es keinerlei Beweise und Faustines Handlungen waren nicht vorhersehbar, bestimmt nicht für Cordelia! Also sehe ich nicht, wie sie dich dafür verantwortlich machen wollen, so gerne Sally auch sehen würde, dass du dafür bezahlst nach dem, was letztes Jahr passiert ist… Der Rat wird aber die Russos beschwichtigen müssen.«
»Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass Cordelia mich gekitzelt hat«, sagte Faustine kleinlaut. »Aber ich erinnere mich, den Panther gegessen zu haben. Seine Mom und sein Dad tun mir so schrecklich leid. Sie haben so traurig ausgesehen. Ich sollte mit ihnen reden. Wo sind sie?«
»Faustine, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Momentan jedenfalls nicht«, antwortete Octavia.
»Vielleicht nicht, aber ich möchte es«, sagte sie überraschend
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