Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
war es nicht, worüber ich mit euch sprechen wollte.«
»Okay. Was ist los?«
»Ich habe das schon mit euren Eltern besprochen und habe ihre Erlaubnis eingeholt. Sobald eure Lehrzeit hier beendet ist, möchte ich, dass ihr beide für mich arbeitet.«
F austine drehte sich in dem silbergrauen Abendkleid von Dior, das sie aus meinem Kleiderschrank adoptiert hatte, im Kreis. Sie glühte richtig.
»Aufgeregt?«, fragte ich.
»Ja! Total. Ich kann es kaum abwarten. Danke, dass du Pascal gebeten hast, mit mir zum Ball zu gehen. Obwohl es für mich okay gewesen wäre, allein hinzugehen, bin ich irgendwie froh, dass ich das nicht muss.«
»Ist ja nicht so, als wäre Pascal der Einzige gewesen.« Ich lachte. »Wie viele Jungs haben dich gefragt?«
»Keine Ahnung. Ich hab bei zwanzig aufgehört zu zählen. Aber der Eine, von dem ich wollte, dass er fragt, hat es nicht getan«, sagte sie und zog die Nase kraus. »Ich habe auch nicht wirklich damit gerechnet, aber ich mache mir Sorgen um ihn. Ich habe ihn seit dem Mord an Martha nicht mehr gesehen.« Sie brach wieder in Tränen aus, obwohl der Vorfall schon Monate her war.
»Sind wir die Einzigen, denen man die Kräfte weggenommen hat?« fragte sie. »Ich meine, das ist total ätzend, wenn heute alle da sind.«
Erstmalig hatte Frau Schmelder dem Kollegium eröffnet, dass Professor Bern bis auf Weiteres den Dämonen und Formwandlern unter den Schülern alle paranormalen Kräfte, außerhalb der überwachten Tests, abnehmen würde.
»Nein, alle Formwandler haben genauso ihre Kräfte verloren wie die Dämonen. Aber vergiss nicht, ich kann mich immer noch verwandeln. Also mach dir keine Sorgen. Es ist nur vorübergehend, nur um für Frieden unter den Schülern zu sorgen. Es ist eine tolle Idee. Ich bin froh, dass sie das getan hat.«
»Ja, stimmt wohl. Nur dass jetzt diese nervigen Trolle glauben, dass die Schule ihnen gehört.«
Ich kicherte. Das war eine amüsante Konsequenz. Die Trolle durften ihre paranormalen Kräfte, die sie normalerweise aus Angst vor den Dämonen zurückhielten, behalten. Da diese Abschreckung jetzt fehlte, war ihr ungezogenes Kichern überall in der Schule zu hören, wobei Rea und Noella, die Stapple-Zwillinge, die Gruppe anführten. Das war enorm nervig, aber gleichzeitig auch lustig, denn Trolle werden quasi zum Streichespielen geboren.
»Ja, ich fürchte, wir sollten mit der einen oder anderen Spinne im Punsch rechnen und so weiter. Immer noch besser als das volle Dämonen-Formwandler-Massaker«, meinte ich.
Sie sah nicht überzeugt aus, und als ich mich an ihren Horror vor Spinnen erinnerte, brach ich fast in Gelächter aus. Ich zog rücksichtslos den Kamm durch meine Haare, um mein Kichern zu ersticken. Ich stand von dem Hocker auf und checkte mein Kleid in dem lebensgroßen Spiegel. Ich drehte mich um meine Achse und fühlte mich in meinem dunkeltürkisen Ballkleid wie eine Märchenprinzessin. Das Material funkelte, als es sich mit mir bewege.
»Wow, das Kleid ist toll. Was lässt es so glitzern? Du siehst klasse aus, Cordelia«, sagte Faustine. »Steckst du deine Haare hoch?«
Mein Haar war glatt und fiel mir bis über die Schultern. »Das Glitzern? Vielleicht ist es ja Feenstaub«, überlegte ich. »Ich glaube, ich trage meine Haare offen und keinen Halsschmuck. Nur ein paar schlichte Ohrstecker mit schwarzen Tropfendiamanten und ich bin fertig.«
»Holt dich Jagger hier ab?«
»Nein, er beaufsichtigt Mason.«
»Warum? Was soll das? Mason kann sich ja nicht verwandeln, oder?«
»Wie wahr, und ich hoffe wirklich, ich kann ein bisschen Zeit mit Jagger beim Ball verbringen, obwohl wir beide zur Überwachung da sind. Allerdings befürchte ich, dass wir voll damit beschäftigt sein werden, die Trolle im Auge zu behalten.«
»Ooch, das ist aber doof. Hoffentlich läuft alles glatt und ihr könnt ein bisschen zusammen sein. Hast du die Sache mit Octavia geklärt?«
»So was in der Art. Ich weiß, dass sie auf Jagger steht. Ich wünschte, das würde er merken, aber er spielt einfach nur mit. So was von ärgerlich. Egal, mach dir um mich keine Sorgen. Ich freue mich darauf, einfach ein bisschen zu entspannen und mich zu amüsieren.«
Ein Klopfen an der Tür machte unserem Mädelsgespräch ein Ende.
»Herein!«, rief ich.
Pascal öffnete die Tür. »Hey, Schwesterchen. Hey, Faustine. Wow, ihr seht beide toll aus. Ich hoffe, es ist dir nicht zu peinlich, einen Initiaten zum Ball zu begleiten«, sagte er plötzlich verlegen.
»Peinlich?
Weitere Kostenlose Bücher