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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Holzasche auf dem offenen Herd ringelte sich Rauch auf.
    »Rasch, Smith!« befahl Knowles. »Suchen Sie draußen nach Spuren. Aber Vorsicht! Vielleicht versteckt er sich drüben in dem alten Schuppen.«
    Doch Clair war verschwunden.
    Als Thornton mit Bony und dem neuen Mann eintraf, hatte der Sergeant festgestellt, daß sich Clair nicht in der Nähe versteckt hielt. Er war zwar ärgerlich, aber durchaus nicht aus der Fassung gebracht. Schließlich war ja Bony da, der König unter den Spurensuchern.
    »Wie heißen Sie?« fragte der Sergeant, um vor dem Mann, der die Pumpe bedienen sollte, den Schein zu wahren.
    »Ich heiße Bony«, erwiderte der Inspektor ebenso harmlos., »Können Sie Spuren lesen?«
    »Ein wenig.«
    »Gut. Dann setzen Sie sich auf die Spur von Clair. Der Mann wird gesucht, weil er einen Eingeborenen ermordet hat.«
    »Gut. Zunächst muß ich mich in der Hütte umschauen. Sie alle bleiben draußen. Und bleiben Sie bitte stehen, wo Sie sind.«
    Von der Tür aus überblickte Bony den Raum. Er sah die zerknitterten Decken auf dem Bett, die Lebensmittelreste auf dem Tisch, das ersterbende Feuer auf dem Herd. Wassersack und Kochgeschirr fehlten. Neben dem Bett entdeckte er einige Federn.
    Nun trat er ein und zog die Decken vom Bett. Die Überreste eines Kissens kamen zum Vorschein. Der Bezug war aufgeschlitzt, enthielt noch einen Teil der Federn. Vom Bett ging Bony zum Tisch und betrachtete den zerstreuten Zucker und die Teeblätter. Das Fleisch war offensichtlich in größter Eile zerteilt worden. Bony lächelte und rief die anderen herein.
    »Clair kennt einige Tricks, die seine Verfolgung schwierig gestalten«, erklärte er. »Ich suche eine Schüssel oder einen Eimer, der kürzlich Blut enthielt. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Bitte suchen sie danach.«
    Clairs Nachfolger fand hinter der Hütte die Waschschüssel. Sie enthielt noch einen Rest Hammelblut, in dem weiße Federn klebten. Als Bony die Schüssel sah, nickte er und deutete auf das Telefon.
    »Jemand hat ihn gewarnt, Sergeant. Clair hat sofort ein Schaf geschlachtet und das Blut in der Schüssel aufgefangen. Er schnitt sich ein ordentliches Stück Fleisch ab, füllte die Proviantsäcke mit Tee, Zucker und Mehl. Zusammen mit dem gebratenen Fleisch und Brot verstaute er alles in einem Jutesack. Dann rollte er die Decke zusammen. Anschließend badete er die Füße in dem Hammelblut und steckte sie hinterher in das mit Pelikanfedern gefüllte Kissen. Nachdem das Blut geronnen und die Federn festgeklebt waren, wiederholte er die Prozedur mehrmals, bis seine Füße von einer dicken Schicht Federn eingehüllt waren.«
    »Ein alter Trick der Eingeborenen!« entfuhr es Thornton.
    »Ganz recht. Wenn ein Eingeborener seine Verfolger abschütteln will, beklebt er die Füße mit Federn«, fuhr Bony ruhig fort. »Auf diese Weise hinterläßt er keine Spur, dreht keinen Stein um, zerbricht keinen Zweig und knickt keine Grashalme um.«
    »Verdammt!« knurrte der Sergeant. »Wer mag wohl Clair angerufen haben?«
    »Jemand muß mit ihm telefoniert haben«, versicherte Bony. »Clair ist nicht einfach geflohen, als er Ihr Auto sah. Für seine Vorbereitungen benötigte er mindestens zwei Stunden. Er ist zu Fuß – hätten Sie Pferde dabei, könnten Sie ihn bald einholen.«
    »Sie meinen, daß es nun unmöglich ist, seine Spur zu verfolgen?«
    »Ja. Selbst der beste Spürhund kann durch den Trick mit den Pelikanfedern getäuscht werden. Wenn Sie den ganzen Nachmittag über die Sandhügel absuchen, finden Sie in dem losen Sand vielleicht eine ganz schwache Spur. Aber Clair weiß das, und er würde die eingeschlagene Richtung niemals leichtfertig verraten. Erst wenn er harten Boden erreicht, wird er einen Haken schlagen und in der vorgesehenen Richtung weitergehen.«
    Sergeant Knowles wirkte plötzlich verzweifelt. Er setzte sich an den Tisch, zog seine Uhr aus der Tasche und legte sie auf den Tisch.
    »Es ist jetzt genau einundzwanzig Minuten vor drei«, sagte er verdrießlich. »Kurz nach zwei sind wir hier angekommen. Bony, um welche Zeit ist Clair Ihrer Meinung nach aufgebrochen?«
    »Zu Mittag«, erwiderte der Mischling ohne Zögern. Als er bemerkte, daß der Sergeant fragend die Brauen hochzog, fügte er hinzu: »Ein Teil des Blutes in der Schüssel ist noch nicht ganz trocken. Und die Fliegenmaden auf dem Fleisch sind ungefähr drei Stunden alt.«
    Knowles lächelte anerkennend. »Nehmen wir an, daß er keine Zeit verloren hat, nachdem er die Warnung

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