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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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könnte« erwiderte Kate.
    Sekundenlang starrte die Little Lady gedankenverloren über den Rasen, dann blickte sie wieder Kate an.
    »Sag doch Martha schon Bescheid, daß wir beim Mittagessen zwei Gäste haben. Ich hole inzwischen vom Lager noch ein paar Dosen Ochsenzungen. Martha ist etwa knapp mit Fleisch.«
    Im Schurschuppen besprach Thornton mit Mortimore einige Neuerungen, die bei der bevorstehenden Schafschur eingeführt werden sollten, als die beiden Polizeibeamten zur Tut hereinkamen.
    »Hallo, Sergeant!« rief der Schaf züchter. »Was gibt's?«
    »Ich habe einen Haftbefehl für William Clair, nachdem wir gewisse Informationen erhalten haben.« Der Sergeant blickte Thornton vielsagend an. »Soviel ich weiß, ist Clair zur Zeit am Staudamm.«
    »Ja, er ist draußen am Staudamm. Was hat er verbrochen?« »Nach den vorliegenden Beweisen steht er unter dem dringenden Verdacht, König Henry ermordet zu haben.«
    »Ach, tatsächlich?«
    Der Sergeant musterte Mortimore, der eifrig in seinem Notizbuch schrieb, dann bat er den Schafzüchter durch ein unauffälliges Handzeichen ins Freie.
    »Um welche Zeit dürfte Clair zu Hause sein?« fragte Knowles. »Er ist immer zu Hause«, antwortete Thornton. »Clair ist ja kein Viehhirt, er bedient die Pumpen.«
    »Oh! Das erleichtert die Sache. Und er hat auch kein Pferd draußen?« »Nein.«
    »Wie gelangt man zum Stausee?«
    »Kennen Sie die Straße zum Thurlow Lake?«
    »Ja.«
    »Sechs Meilen nach dem Old Hut Tank kommen Sie zu einem Gattertor«, erklärte Thornton. »Sobald Sie das Tor passiert haben, benützen Sie den rechts abzweigenden Buschpfad. Bis zum Stausee sind es dann noch dreizehn Meilen.«
    »Gut.« Der Sergeant nickte. »Ihre Frau war so freundlich, uns zum Mittagessen einzuladen. Nach dem Essen machen wir uns dann auf den Weg. Hat Bony Ihnen etwas gesagt?«
    »Nur, daß er Clair, Martha und mich gleichermaßen in Verdacht hat.«
    Knowles lachte. »Bony ist ein Witzbold. Er entdeckte am unteren Gartentor einen Fußabdruck, Schuhgröße dreiundvierzig. Inzwischen wurde festgestellt, daß dieser Fußabdruck von Clair stammt. Das Hauptbelastungsmaterial ist jedoch ein Brief, den Bony von einem Freund erhalten hat, der in North-West Queensland wohnt.«
    »Aber warum hat Clair den Eingeborenen getötet?«
    »Das wissen wir nicht«, mußte der Sergeant zugeben. »Das wurmt Bony natürlich. Für ihn ist der Fall mit der Verhaftung von Clair noch nicht abgeschlossen.«
    »Hm! Wenn Clair schuldig gesprochen wird, ist der Fall schon abgeschlossen«, meinte Thornton. »Zunächst einmal muß ich ihn durch einen anderen Mann ablösen.«
    »Der kann mit uns hinausfahren. Wir haben Platz im Wagen.«
    »Nein, ich bringe ihn selbst hinaus. Aber wir können gemeinsam fahren.«
    »Gut. Vielleicht können Sie dann auch Bony mitnehmen? Wenn er mit Ihnen fährt, wird niemand ahnen, wer er in Wirklichkeit ist. Möglicherweise entdeckt er da draußen noch etwas, was wichtig für uns ist.«
    »In Ordnung, ich werde ihm Bescheid geben«, antwortete der Schafzüchter nachdenklich. »Gehen Sie schon ins Haus zurück – ich habe hier noch etwas zu erledigen.«
    Nach dem Mittagessen fuhren die beiden Polizeibeamten los. Thornton folgte zehn Minuten später mit dem eigenen Wagen. Er wurde von Clairs Nachfolger und Bony begleitet.
    Die letzten dreizehn Meilen führten über einen wenig benützten, sandigen Buschpfad, und sie kamen nur langsam voran. Fünf Minuten nach zwei traf das Polizeiauto beim Staudamm ein. Das Staubekken war von Sandhügeln umgeben. Die Hütte stand nur wenige Meter neben dem tiefen Brunnen, aus dem eine Motorpumpe das Wasser in drei riesige Tanks pumpte. Diese Tanks speisten zwei Reihen von Wassertrögen, die ein Zaun trennte.
    Das Polizeiauto fuhr bis dicht vor die Hütte. Der Sergeant und sein Wachtmeister stiegen aus, und Knowles klopfte an die Tür. Die beiden Polizeibeamten hatten ihre schweren Revolver gezogen, und als sich in der Hütte nichts rührte, nickte Knowles dem Wachtmeister zu und stieß die Tür auf.
    »William Clair!« rief er.
    Keine Antwort.
    Die beiden Männer traten ein. Gewiß, Clair mochte bewaffnet sein, sich verzweifelt zur Wehr setzen – aber die Polizeibeamten fürchteten nicht um ihre Sicherheit. Das Schweigen wirkte zu unheilverkündend.
    Die Hütte war leer.
    Auf dem eisernen Bett lagen zwei hastig zurückgeworfene Decken, auf dem Tisch Teile eines frisch geschlachteten Hammels, daneben waren Zucker und Teeblätter verstreut. Aus der

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