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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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machen.
    Zwischenspiel
    In welchem Dr. Sound die Arbeitsgewohnheiten seiner Angestellten überprüft und eigene Interessen verfolgt
    Tick … tack … tick … tack …
    Ein simples Ding, so eine Uhr. Zugegeben, nimmt man es auseinander – ob nun die Taschenuhr aus der Weste oder Big Ben höchstselbst – , dann ist es schon nicht mehr annähernd so simpel. Spiralen. Zahnräder. Federn. So viele Elemente, die sich verbinden, die ineinandergreifen, und dann wird das Element Zeit in Maße von Sekunden, Minuten und Stunden eingeteilt. Bewundernswert. Doch der Versuch, den Überblick zu behalten – völlig nutzlos.
    Dr. Basil Sound entfaltete die Hände und widmete sich dem Kalender an der Wand. Tage. Monate. Jahre. Er lächelte, als er den Blick auf das heutige Datum richtete, doch dann befiel ihn einmal mehr dieser innere Zwang. Und das Knarren des Stuhls erinnerte ihn daran, dass er nicht mehr der Mann dieses besonderen Alters war. Nicht mehr. Die Glanzzeit seines Lebens hatte er in seinen Zwanzigern und Dreißigern gehabt, und das war immerhin schon eine ganze Weile her. Dafür hatte er nun den Gang und die schüttere Haartracht der Erfahrung, der Weisheit und des Wissens.
    Das stellte man sich zumindest vor.
    Tick … tack … tick … tack …
    Verdammungswürdiger Zeitmesser, dachte er. Was faszinierte den Menschen nur dermaßen an der Verfolgung der Zeit, dass er etwas so Unglaubliches auf Maße und Einheiten reduzierte, die Kinder in der Schule lernen mussten?
    Dr. Sound förderte seine Taschenuhr zutage und ließ den Deckel aufspringen. Sein Blick wanderte wieder zwischen Hand und Kaminsims hin und her. Sie geht nach, dachte er und durchquerte den Raum, um die Ungenauigkeit zu beheben. Nachdem er die Glasscheibe geöffnet hatte, die das Zifferblatt schützte, schob Dr. Sound den Minutenzeiger um zwei Striche vor. Wenn es doch nur wahr wäre, dass sich die Zeit verlangsamen ließe, dass ihr Fluss mit einer kleinen Geste verändert werden könnte. In fließenden Bewegungen steckte immer eine große Kraft, und die Kraft der Zeit war für jedermann unverkennbar. Nein, der Fluss der Zeit ließ sich leider nicht derart manipulieren. Andererseits floss die Zeit wie Wasser, und Flüsse ließen sich kanalisieren, man konnte ihre Kraft bündeln und diese Energie in eine bestimmte Richtung lenken. Schließlich wurde auf diese Art und Weise auch das Ministerium mit Energie versorgt.
    Nachdem er sich noch einmal überzeugt hatte, dass beide Chronometer auf denselben Stand gebracht waren, ging Dr. Sound zu seiner Tasche am Schreibtisch hinüber, warf noch einen letzten Blick auf ihren Inhalt und schloss sie ab. Heute war Samstag, was bedeutete, dass er das ganze Büro für sich hatte. Und auch der Aufzug würde wie schon am Morgen nur für ihn da sein.
    Er schloss das Aufzugsgitter und stellte den Hebel des Maschinentelegrafen auf »Archiv«, was die Maschinerie sogleich in Gang setzte. Die Motoren und Seilwinden ließen den Fahrstuhl langsam bis zum Tiefgeschoss des Gebäudes hinab, von wo ein kurzer, steinerner Flur zu der schweren Eisentür führte. Nachdem das lang gezogene, leise Quietschen der Tür verklungen war, wurde die Stille des Archivs nur noch vom steten Dröhnen der Generatoren und Dr. Sounds Schritten begleitet.
    Abrupt blieb er auf der Steintreppe stehen. Die beiden Agenten waren schon wieder nicht am Platz; doch schon rügte er sich für seine Schusseligkeit, da im Archiv am Wochenende natürlich auch nicht gearbeitet wurde. Er überlegte, wann er das letzte Mal mit ihnen gesprochen hatte – es war eine Unterredung gewesen, der er eigentlich noch einige Worte hatte folgen lassen wollen, doch dann war er wegen seiner eigenen Pläne für den heutigen Tag nicht mehr dazu gekommen.
    Dr. Sound dachte an die Nachrichten vom Vortag zurück – die Zeitungen hatten ihr Hauptaugenmerk auf eine missglückte Aufführung von Verdis Macbeth gerichtet, die zu überfliegen er sich nicht die Mühe machen wollte. Genau wie Eliza Braun konnte er dem Gejaule italienischer Diven nichts abgewinnen, daher hegte er herzlich wenig Interesse an den Gehässigkeiten der Kritiker bezüglich irgendeines Opernabends. Wonach er suchte, hatte er zu seiner großen Erleichterung allerdings nicht gefunden. Keine rätselhaften Krawalle auf offener Straße. Keine gesprengten Häuser. In den Zeitungen stand nichts, was auf die beiden hingedeutet hätte. Ihre Schreibtischhälften sahen jedoch noch genauso aus wie an dem Tag, als er sie wegen

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