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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Frau – und bestens dafür ausgebildet, die Herren der Schöpfung zu manipulieren … «
    »Nun«, er verschränkte die Arme vor der Brust, »das Gleiche gilt auch für Sie, und dennoch ist es mir gelungen, Ihren Reizen zu widerstehen.«
    Wellington war dermaßen wütend und bekam gar nicht mit, dass er ihr gerade ein Kompliment gemacht hatte. Eliza lachte. Sie freute sich aufrichtig. »Fairerweise muss ich sagen, dass ich meine Reize auch nicht gegen Sie eingesetzt habe.« Sie bedachte ihn mit einem ruhigen Blick. »Glauben Sie mir, Mr. Wellington Books, wenn ich das getan hätte, wüssten Sie es.«
    Das Schweigen zog sich quälend in die Länge.
    »Also gut.« Sie stand auf und trat an die Gitterstäbe. »Werden Sie in der Lage sein, sich wie ein Agent im Dienst Ihrer Majestät zu benehmen, und Ihren verletzten Stolz überwinden?«
    Er knirschte mit den Zähnen.
    »Bitte, Wellington.« Sie schlang die Hände um die Gitterstäbe und versuchte, ihn aus seinem Selbstmitleid zu reißen. »Wenn ich beiseiteschieben kann, was diese Leute Harry angetan haben, dann können Sie auch diese Kränkung beiseiteschieben.«
    »Vermutlich«, murmelte er und legte die rechte Hand auf die Brust, wo die Innentasche seines Jacketts gewesen wäre, hätte er es nicht an sie abgetreten.
    Eliza runzelte die Stirn, als sie die Geste bemerkte. Dieselbe Geste. Wieder und wieder. »Haben Sie einen Schlag gegen die Brust bekommen oder etwas in der Art, als Sie durchsucht wurden?«
    »Wie meinen?«, fragte er. Dann schaute er auf seine Hand, sah Eliza an, die jetzt seine Jacke trug, und trommelte nervös mit den Fingern auf seiner Brust. »Oh. Ach … nun, also … ja … «
    Gewiss, er mochte die Ausbildung eines Agenten absolviert haben, zu einem Agenten machte ihn das noch nicht. Er war nicht annähernd imstande, irgendetwas zu verbergen. Eliza starrte ihn finster an. »Na los, Welly. Reden Sie schon!«
    »Die … « Er griff durch die Gitterstäbe und schlug das Revers seines Jacketts um. »Die haben es mitgenommen.«
    Sie hasste Ratespielchen. »Die haben was mitgenommen?«
    Seine Schultern sackten herunter. »Mein Notizbuch.«
    Sie sah ihn für einen Moment mit schmalen Augen an, dann folgte sie seinem Blick zu dem aufgerissenen Innenfutter des Jacketts, das nun herunterhing, wo die Brusttasche gewesen war.
    Entsetzt starrte sie ihn an. »Sie hatten … « Obgleich es durchaus einleuchtete – angesichts seiner Interessen, seiner Gewohnheiten und wenn man bedachte, wer er war – , sie konnte es dennoch nicht fassen. »… Ihr Notizbuch, das mit dem Kombinationsschloss? Dieses Notizbuch … «
    »Meine Memoiren.« Wellington strich sich mit den Fingern das Haar zurück und kniff die Augen fest zusammen, als er fortfuhr. »Informationen, die ich für das Ministerium gesammelt habe, meine Gedanken über Dr. Sound und die verschiedenen Agenten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, mein Privatleben, meine persönlichen Überlegungen. Es steht alles dadrin.«
    Natürlich stand da alles drin. Er hatte das verflixte Ding ja ständig bei sich! Wenn also sein ganzes Leben dadrin stand …
    »Etwa auch sensible Informationen aus dem Ministerium?«
    Sein Blick begegnete ihrem, und Eliza erbleichte.
    »Dr. Sound … ?«
    »Er weiß davon«, räumte er ein. »So steht es schließlich in den Dienstvorschriften. Wer ein Fallbuch führt, ein Notiz- oder auch nur ein persönliches Tagebuch, muss es beim Ministerium registrieren lassen, für den Fall, dass er stirbt, entführt wird oder den Verstand verliert. Vor Antritt der Pension«, Wellington schaute sich um, »vorausgesetzt, man überlebt so lange, werden die Aufzeichnungen einer gründlichen Inspektion unterzogen und dann, mit offizieller Genehmigung, wieder an den Besitzer zurückgegeben. Hat sich eigentlich einer von euch Geheimagenten jemals die Mühe gemacht, die Vorschriften des Ministeriums auch nur zu lesen?«
    Erst jetzt erkannte sie den Grund für ihren ursprünglichen Befehl in der Antarktis.
    Als etwas gegen ihre Zellentüren schlug, zuckten sie zusammen. Leise ächzend schwangen die Türen auf, und Havelocks Handlanger traten ein, bewaffnet mit einer kleineren Version der unlängst vorgeführten Gatling-Kanonen. Der Größenunterschied wurde durch die monströsen Tornister, die die Männer auf dem Rücken trugen, wettgemacht, und sie wurden nicht im Mindesten durch die Schläuche behindert, die sich nun um ihre Unterarme wickelten und von selbst mit den Mini-Gatlings

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