Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)
verbanden.
Wellington starrte sie in stummer Faszination an. Und Eliza erkannte eine weitere Schwäche ihres Partners: seine Liebe zu technischen Spielereien. Durch die Gitterstäbe verpasste sie ihm einen Hieb gegen die Schulter.
Jedoch zerstoben ihre Gedanken, als Bartholomew Devane, den Sitz der Manschetten seines eleganten Abendjacketts korrigierend, ihre Zelle betrat, dicht gefolgt von Pearson mit einem Sortiment Fesseln, Klingen und anderen Werkzeugen, deren Sinn und Zweck sie sofort erkannte.
Eliza betrachtete den ziemlich eindrucksvollen Phallus auf Pearsons Tablett, nickte und wandte sich wieder an Devane. »Gott sei Dank. Wären Sie allein in die Zelle gekommen und hätten Ihre Hosen geöffnet, hätte ich bestimmt geglaubt, Sie wollen mich foltern.«
»Sie sind schon ein geistreiches kleines Flittchen, was?«, sagte er.
Er klang durstig, und sie wusste, wonach es ihn eigentlich dürstete. Doch er genoss es, den Augenblick ein wenig in die Länge zu ziehen, und sprach über seine Schulter hinweg zu ihrem Partner. »Books, richtig?«, fragte er, und der Archivar zuckte zusammen. »Wellington Books? Der gute Pearson hier wird Sie zum Doktor geleiten.«
»Dr. Havelock?«, fragte Wellington.
»Eben der. Er hat noch ein Wörtchen mit Ihnen zu reden.«
Devane nickte Pearson zu, der nach einer knappen Verbeugung zu Wellington ging und einen der Pounamu - Revolver auf ihn richtete.
»Ich habe mir gedacht, die Vorstellung, dass Ihre Partnerin von einer Ihrer Kugeln niedergestreckt wird, könnte Ihnen gefallen.« Devane grinste höhnisch. »Books, ich würde den alten Mann nicht warten lassen.«
Wellington warf einen kurzen Blick auf das Tablett neben Devane, bevor er ihr in die Augen sah.
»Ist schon in Ordnung, Books«, versicherte sie ihm, wenngleich ihr vollauf bewusst war, was als Nächstes kommen würde. Doch dieses Risiko gingen alle Agenten ein, und es war ein zusätzlicher Anreiz, sich immer wieder selbst zu übertreffen, um eine Gefangennahme tunlichst zu vermeiden.
Wellington nickte zögerlich, hob die Hände und ging auf den Korridor zu.
»Wir sehen uns noch, alter Knabe.« Als Wellington an Elizas offener Tür vorbeikam, fügte Devane hinzu: »Und seien Sie versichert, ich habe keineswegs die Absicht, sanft mit unserer entzückenden Miss Braun umzugehen. Ich werde tun, wozu Sie offensichtlich nicht Manns genug sind.«
Wellington versteifte sich, aber das leise Räuspern von Pearson ließ ihn schweigen. Mit einem letzten Blick auf Eliza durchmaß er mit großen Schritten den Gang.
»Wache?«
»Ja, Sir?«, brüllte der Bewaffnete und stampfte mit dem Fuß hart auf den Steinboden.
»Sie sind entlassen. Das Gleiche gilt für Ihren Mann in Books’ Zelle. Beziehen Sie Ihren Posten am Haupteingang.« Etwas unheilvoll Finsteres flackerte in Devanes Blick. »Draußen.«
Der Wachmann sah Eliza einen Moment lang an, dann riss er den Blick von ihr los. »Aber Sir, ich muss …«
»Tun Sie, was ich sage!«, fuhr Devane ihn an. »Ich habe meinen eigenen Schlüssel. Ich kann also jederzeit gehen, sobald ich hier fertig bin.«
Eliza weigerte sich zusammenzuzucken, selbst als er sie wollüstig angrinste.
»Sir?«, fragte der Wachmann noch einmal.
»Sie sind entlassen, alle beide.« Das war kein Befehl mehr. Es war eine Warnung.
Der ranghöhere Wachposten nickte dem anderen zu, worauf sie ihre Mini-Gatlings sinken ließen und sich aus dem Zellentrakt zurückzogen. Hinter ihnen fiel die schwere Tür ächzend ins Schloss. Das Zuschnappen übertönte nur kurz die schweren, sich entfernenden Schritte der Wachen.
»Da Dr. Havelock ein kleines Plauderstündchen mit Ihrem Partner wünschte, schlug er vor, ich solle doch ein paar schöne Momente mit Ihnen verbringen. Ein fairer Ausgleich.«
Sie hätte auch nicht wirklich darauf hoffen können, dass dieser perverse Devane oben blieb, während die Frau, die er seit ihrer Ankunft am Freitagnachmittag beäugt hatte, praktischerweise im Keller eingesperrt war.
»Ausgleich?«
»Ich wollte Ihrem Partner eigentlich sofort eine Kugel zwischen die Augen jagen. Wie die Bruderschaft dulde auch ich keinen Betrug.« Devane hatte bereits sein feines Jackett abgelegt und nestelte nun an seinem Kragen herum.
Eliza straffte die Schultern und wartete darauf, dass er sich ihr näherte. Denn er würde schon zu ihr kommen müssen.
Und das würde sein erster Fehler sein.
Kapitel 27
In welchem Wellington Books endlich die Bedeutung beigemessen wird, die er zu Recht
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