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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Nasenspitze.
    Als Wellington zurückschreckte, fiel ihr Blick auf Eliza. »Und Signorina! Wie schön, Sie wiederzusehen. Ich habe mich niemals zuvor einer derart unterhaltsamen Gegnerin erfreuen dürfen – was gewiss eine Wiederholung wert ist.«
    Jetzt erklang Dr. Havelocks Stimme: »Einen Augenblick bitte. St. Johns Gattin …«
    »Guter Doktor, ich weiß nicht, was diese Leute Ihnen erzählt haben«, unterbrach sie ihn und trat langsam einige Schritte von den beiden zurück, »aber nach dem, was ich über Wellington erfahren habe und wie diese Frau zu kämpfen versteht, würde ich ohne Wenn und Aber sagen, Sie und Ihre Gäste haben das Wochenende mit zwei britischen Geheimagenten verbracht.«
    Die Klicklaute, die durch den Saal hallten, kamen nicht etwa von den Mechamannen, sondern von den Revolvern, die Eliza unversehens in Händen hielt. Die feinen Herren dieser Bruderschaft hatten jedoch die Besonnenheit besessen, verborgene Waffen zu einem Teil ihrer Abendgarderobe zu machen. Einige der Schießeisen erinnerten an Elizas hübsch verzierte Revolver, während andere schlicht und ergreifend tödliche Waffen waren. Wellingtons Augen weiteten sich, als drei Ehefrauen der Brüder ebenfalls Derringer zückten und mit ebenso ruhiger Hand hielten wie Eliza.
    Sobald wieder Ruhe eingekehrt war, sahen Wellington und Eliza sich um, verschafften sich einen Überblick über die auf sie gerichteten Läufe, von denen jeder einzelne ihren Tod bedeuten konnte.
    »Nun denn«, ergriff Eliza das Wort und erschreckte damit alle Anwesenden bis auf Wellington und Sophia. »Ich habe zwei Revolver, also insgesamt zwölf Kugeln. Wer möchte als Erster sterben?« Sie zielte reihum in die Runde. Und als sie einen Revolver auf Sophia richtete, hielt Eliza inne und gab der Frau ein Versprechen: »Eine Kugel habe ich jedoch eigens für Sie reserviert. Keine Sorge.«
    »Mein Gott, Sie können sprechen!«, keuchte Devane.
    »Stimmt genau, Kumpel«, fauchte sie zurück, und der ganze Stolz Neuseelands sprach aus ihren Worten. »Dachte, Sie würden meinen Akzent zu verlockend finden, um ihm zu widerstehen.«
    Havelock trat einen Schritt vor, den Blick auf Wellington gerichtet. Sein Gesicht eine undurchdringliche Maske.
    »Nun ja«, begann Wellington, »dies ist fürwahr eine peinliche Situation. Ich muss jedoch sagen, dass es ein zauberhafter Abend war. Erlesener Wein. Delikate Speisen. Eine beeindruckende Demonstration angewandter Wissenschaft. Wahrhaft inspirierend. Von daher, wenn Sie nichts dagegen haben … «
    Mit diesen Worten schob Wellington die auf ihn gerichteten Waffen beiseite, ging wieder an seinen Platz, zog den Stuhl zurück und setzte sich.
    »Books«, sagte Eliza, die den Blick hastig schweifen ließ und mal diesen, mal jenen vor die Mündung nahm, »was zum Teufel machen Sie da?«
    »Miss Braun«, antwortete er über die Schulter hinweg, ohne auf die Feindseligkeit zu achten, die ihm von allen Seiten entgegenschlug. »Ich bin gebildet genug, um die Gefahr einschätzen zu können, und weiß, wir sind eindeutig und endgültig – wie die Arbeiterklasse sagen würde – erledigt.« Und schon breitete Wellington seine Serviette auf dem Schoß aus. »Wenn dies also meine letzten Augenblicke auf Gottes Erde sein sollen, gedenke ich, diesen Abend geziemend zu beschließen.«
    Pearson blieb jedoch in der Tür stehen, sein Blick wanderte von Havelock zu dem einzigen Mann am Tisch und dann wieder zurück zu seinem Herrn. Kurzerhand bedachte Wellington den Dienstboten mit einem ungeduldigen Nicken, und dieser Hinweis genügte, um den Butler an seine Seite zu rufen.
    »Kaffee und Dessert, Sir?«
    »Bitte«, erwiderte Wellington und rückte die Manschetten seines Smokings zurecht. »Das wäre wunderbar.«

Kapitel 26
    In welchem unser tollkühnes Duo gehörig in der Klemme sitzt
    »Ich muss schon sagen«, Eliza lehnte sich an die feuchte Wand und sah sich in ihrer winzigen Zelle um , »dieses Anwesen ist wirklich gut ausgestattet.«
    Wellington, der zusammengesunken in seinem angrenzenden Quartier hockte, stützte die Arme auf die Knie und zog eine Augenbraue hoch. »Dies ist nicht gerade der Ort, wo ich diesen Abend mit Ihnen verbringen wollte.«
    »Das hoffe ich doch.« Sie zitterte und wünschte, ihre Widersacher wären nicht auf die Idee gekommen, sie bis auf die Unterbekleidung auszuziehen. »Ich hätte den Abend viel lieber mit ein wenig Sex und einer guten Zigarre ausklingen lassen.« Eliza wollte ihn nicht merken lassen, wie

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